Hoffnungslos und unglücklich - lebenswert?
Guten Abend zusammen
Meine Frage ist vielleicht etwas seltsam, aber ernst gemeint.
Seit ich klein bin, hat sich mein Leben fast nur um meine Familie gedreht. Hauptsächlich um meine Mutter. Auch wenn meine Kindheit gar nicht so schlimm war, kann ich mich nicht erinnern, jemals wirklich glücklich gewesen zu sein. Ich war immer die, die anderen helfen musste, nicht nur finanziell.
Ich war die, die sich immer um den kleinen Bruder kümmern musste, die nie einen Freund haben durfte, die immer sparen musste, die immer alles erledigen musste, was meine Eltern nicht konnten, die immer eingetrichtert bekommen hat, dass es im Leben IMMER nur um die Familie geht. Mein Leben hat sich nur danach gedreht, was meine Eltern wollten.
Nun bin ich in einem Loch, aus dem ich nie wieder rauskommen werde. Jede noch so winzige Kleinigkeit zieht mich weiter hinein. Auch wenn ich nie bei einem Psychologen war, habe ich das Gefühl, dass ich in eine tiefe Depression gefallen bin, weil ich einfach nicht glücklich sein kann. Ich habe mir nie irgendwelche Träume oder Wünsche erfüllt, weil es nicht die Träume und Wünsche meiner Eltern war.
Jeder noch so gute Rat prallt an mir ab. Ich habe mich längst damit abgefunden, in diesem Leben zu versauern und nie einen Mann zu finden, weil ich ihn nicht mit mein Loch ziehen will. Nicht ein einziger Mensch weiss, wie es wirklich in mir aussieht.
Die Frage ist, was fängt man mit so einem hoffnungslosen Leben an? Wie kommt man damit klar, das Leben vergeudet zu haben und zu wissen, dass einen nichts Spannendes erwartet? Ich habe mir schon oft vorgestellt, aus diesem Leben zu scheiden. Nicht, weil ich leide, sondern weil ich es einfach spannend finde, zu erfahren, ob es ein Leben danach gibt. Ob es vielleicht interessanter wird.
Denkt ihr, man kann mit dem Wissen leben, innerlich immer einsam und unglücklich zu sein?
7 Antworten
Geh zu einem Psychologen/einer Psychologin. Der oder die wird dir helfen, herauszufinden was du willst und wie du dahin kommst. Wenn dir die letzten 25 Jahre nicht gefallen haben, sorg dafür, dass das nächste Vierteljahrhundert besser wird. Es liegt jetzt nur an dir, zu entscheiden, ob du dir Hilfe holen und dein Leben in die Hand nehmen willst.
Übrigens: Wenn man sich erinnert, um zu entscheiden, ob die Vergangenheit schön oder unangenehm war, kommt es immer auf die jeweilige Stimmung an. Bist du glücklich, war die Kindheit fantastisch, bist du traurig, war die Kindheit eine Tragödie, bist du mutlos war die Kindheit eine Enttäuschung und bist du wütend war die Kindheit ein Kampf, den du verloren hast.
Was magst du an dir?
Welche geistige oder körperliche eigenschaften findest du an dir toll?
Du musst deine eigene werte erkennen und schätzen lernen :)
Du wirst nicht unglücklich und einsam bleiben wenn du anfängst dich selber "zu lieben"...dann wirst du automatisch mehr für dich einstehen, dir mehr gönnen, dir gutes tun, selbstbewusster durchs leben gehen und langfristig ein glückliches und ausgegliechenes leben führen! Ganz sicher :)
hallo Lyonica,
es ist kein Wissen, innerlich immer einsam und unglücklich zu sein, sondern eher ein Vorurteil.
Es gilt alle verbleibenden Möglichkeiten sorgfältig zu überlegen und dann einen Plan aufzustellen, wie diese oder jene Möglichkeit für ein besseres Leben genutzt werden könnte. Nicht der Blick nach hinten bringt den entscheidenden Durchbruch, sondern nur der Blick nach vorne.
Wie alt bist du denn jetzt?
Musst du dich jetzt immernoch um deine Familie kümmern?
Gibt es wirklich nichts was dich interessieren könnte oder was dir eine Freude machen könnte?
Naja du bist ja noch jung, da hast du dein ganzes Leben noch vor dir.
Was würde denn passieren, wenn du deiner Familie sagst, dass du jetzt mal mehr Zeit für dich brauchst? Was musst du im Moment denn noch für deine Familie machen?
Wie sieht es denn mit Freunden aus? Hast du da welche? Gehst du mit denen auch mal weg?
Hast du einen Beruf? Wenn ja, welchen?
Sorry für die ganzen Fragen, ich versuche dich dadurch nur besser einzuschätzen.
Es gibt erstmal keinen Grund zu glauben, dass du immer einsam bleiben wirst oder unglücklich. Auch du bist liebenswert und kannst jemanden finden, der dir Liebe und Anerkennung gibt.
Wichtig wäre es, dass du etwas veränderst, dein Leben anpackst. Es ist dein Leben und es geht primär um dich, auch wenn das bisher vielleicht nicht so war. Wenn du nichts tust, wird sich auch nichts ändern, das ist leider einfach so. Du bist selbst für dich verantwortlich, also nimm bitte diese Verantwortung in die Hand.
Versuche doch mal mehr zu machen, was dir Spaß macht. Auch wenn es kleine Dinge sind, mach dir eine Freude damit.
Es ist sehr schwer alleine aus so einem "Loch" zu kommen. Aber es gibt Menschen die dir helfen können. Wäre es eine Option für dich zu einem Psychiater zu gehen und mit ihm mal zu reden? So ein Experte kann dir weiterhelfen, glaub mir. Aber du musst es auch versuchen. Wie gesagt, wenn du nichts änderst, wird sich auch dein Leben nicht ändern und du kommst nicht aus dem "Loch".
Wenn es dir mal sehr schlecht gehen sollte, kontaktiere doch bitte die Seelsorge. Dort sind Menschen die dir gerne zuhören und dir Tipps geben können wenn es dir schlecht geht. Der Anruf dort ist auch kostenlos.
Ich hane einen Job, der mich momentan ca 11 Stunden am Tah fordert.. habe Freundr und Hobbied aber bin lieber allein.
Ich fahre manche Familienmitglieder öfters zu Terminen und muss dann immer freimachen, ich zahle viele der Rechnungen abgesehen von den normalen. Muss ständig Termine ausmachen während meinen Arbeitszeiten, muss meinen Bruder quasi erziehen etc..
Ich weiss nicht, ob ein Psychiater mir helfen kann. Denn eigentlich liegt es an mir, meine Einstellung zu ändern, "Nein" zu sagen und auf mich zu schauen. Leider kommen bei mlr alle anderen zuerst und ich selbst bleibe zurück..
Leider bin ich hochsensibel und bin den ganzen Tag schlecht drauf, nur schon wenn ich was Schlimmes in der Zeitung lese, was wildfremden Menschen passiert ist.. deswegen will ich immer, dass es meiner Familie gut geht..
11 Stunden sind natürlich schon ordentlich. Es wäre auch wichtig, dass du da einen Ausgleich dazu hast, wo du abschalten kannst oder Spaß haben kannst.
Kannst du denn gut abschalten und auch mal zur Ruhe kommen?
Du bist ja noch sehr stark involviert. Kann deine Familie die Rechnungen nicht selbst bezahlen?
Vielleicht kann dir eine Therapie in der Hinsicht, dass alle anderen bei dir zuerst kommen, ja weiterhelfen. Du hast es ja nie anders gelernt, vielleicht könntest du in der Therapie lernen, dass du auch mehr auf dich achten musst. Würde das einfach mal probieren, schaden kann es dir ja nicht.
Eine so hohe Sensibilität ist natürlich auch anstrengend und belastend für dich. Auch da könnte eine Therapie hilfreich sein. Du könntest lernen besser damit umzugehen.
Unglücklich bist du, weil du nicht aus dem Quark kommst und etwas änderst. Wenn man depressiv ist, geht man zum Arzt.
Letztendlich kannst du natürlich dein Leben weg werfen. Aber denke mal an all die Menschen, die gerne noch leben wollen und es nicht mehr dürfen, weil sie schwer krank sind. Findest du es fair, was du da machen willst?
Also ändere endlich was.
Ich will das nicht machen und nein, wenn ich es machen würde, wäre es nicht fair.
Aber ich kenne das Leben nur so und ich kann einfach nichts mehr ändern. Ich wüsste nicht mal wie, weil ich nichts anderes kenne.
Ich bin 25 und ja.. ich "muss" mich immer noch um sie kümmern..
Klar habe ich auch Glückdmomente, wenn auch oft erzwungen. Die bereiten mir zwischendurch vielleicht mal Freude, aber glücklich wird man dadurch leider auch nicht.