Hilfe mit Samojeden Welpe?
Hallo zusammen
Ich habe gestern meinen Samojede Rüden von Österreich in die Schweiz importiert. Er ist nun 8 Wochen alt und war erst eine Nacht bei uns. Die Autofahrt hätte besser sein können, jedoch hat der Terror erst im Schlafzimmer angefangen. Nachdem ich den ganzen Abend mit ihm draussen verbracht habe, steckte ich ihn in ein Laufgitter damit er in der Nacht nicht aufs Bett kommt oder Kabel anbeisst etc. und dann fing das gebelle an.
Er konnte sich nicht mehr beruhigen und winselte, jaulte und bellte die ganze Nacht durch. Ich hatte im 10h nur etwa 2h schlaf und ging mit ihm 2 mal in der Nacht nach draussen damit er sein Geschäft erledigen konnte. Auch das hat nicht so geklappt. Kaum sind wir wieder im Zimmer und er in seinem Gitter, löste er dort sein Urin und Kot.
Ich wusste dass es nicht leicht wird, jedoch bin ich trotzem noch etwas mehr überfordert als ich zuerst annahm. Somit folgende Fragen wegen der Haltung des kleinen:
1. Wie schaffe ich es, dass er sein Geschäft draussen erledigt (er macht es jedesmal drinnen obwohl wir sehr oft draussen sind)?
2. Wie kann ich ihm sein Laufgitter Schlafplatz als positiven Ort einprägen damit er dort nicht bellt die ganze Nacht?
3. Was kann ich tun damit er nicht seinen eigenen Kot frisst und mich dann anknurrt und beissen will wenn ich ihm den Kot wegnehmen will zum entsorgen?
Ich freue mich sehr auf eure Ratschläge und natürlich können auch Hundebesitzer von anderen Hunderassen Tipps geben.
Mit freundlichen Grüssen
James
7 Antworten
Zuerst mal: Wo hast du den Hund her?
Im Endeffekt hilft bei allen Punkten nur Geduld.
1. Wie wohnt ihr? Wie ist der Welpe aufgewachsen? Städtisch, ländlich, Garten usw? Im Endeffekt gibt es zwei Gründe hierfür, entweder massive Fehler bei der Aufzucht oder er ist draußen total überfordert. Je nach Grund musst du es unterschiedlich angehen.
2. Leg dich zu ihm rein für die ersten Tage, oder lass ihn ins Bett. Er soll sich an dich kuscheln können.
3. Ihn davon abhalten. Ruhig. An dem Beißen musst du seperat arbeiten. Wenn er komplett irre um sich beißt, pack ihn wo anders hin.
da wirst du Geduld brauchen!
ihr müßt euch erstmal in Ruhe kennenlernen! Er war bis vor wenigen Tagen och bei seiner Familie, nun ist für ihn alles komplett anders.
Ferientage???? Glaubst du tatsächlich mit Ferientagen kannst du erstens den Hund stubenrein bekommen? Ihn an ein (wahrscheinlich viel zu frühes und viel zu langes) Alleinesein gewöhnen können? ....
Welpen sollten bei einem verantwortungsbewussten und verantwortungsvollen Halter in den ersten 5 - 6 Lebensmonaten NIEMALS alleine sein und ohne Aufsicht! Nun ist der Kleine grade mal knapp 2 Monate (ohnehin viel zu früh für eine Trennung von seinem Rudel!) - hast du mindestens 3 Monate lang "Ferientage"??
Also das ist wohl sehr übertrieben.3 monate am Stück hat wohl niemand Urlaub.Bei all meinen Hunden haben 3 Wochen gereicht.da waren sie stubenrein und konnten die Grundkommandos.danach waren sie nie länger als 2 Stunden allein. Ich würd ne gute Hundeschule empfehlen
nein, das ist nicht übertrieben! Wer sich einmal mit Hundeverhalten und Hundeentwicklung beschäftigt, der weiß, dass Junghunde von ihrer Natur her niemals alleine wären - ungefähr, bis sie 6 Monate sind. Alleinesein würde für sie der sichere Tod bedeuten - und diese Todesangst stehen auch unsere Hunde aus.
3 Wochen für die Stubenreinheit?? Dann hast du scheinbar sehr kluge Hunde gehabt - denn es gibt jede Menge Hundehalter, die davon nur träumen können. Zumal Hunde ja auch bis ca. 4 Monate Darm und Blase noch gar nicht wirklich kontrollieren können.
Aber viele Menschen reden sich das ja auch alles schön - weil sonst eine Hundehaltung - zumindest eine verantwortungsvolle - nicht möglich wäre.
Ich danke dir für deine Antworten. Aber ich denke du siehst nur einen Bruchteil des ganzen Bildes. Ich bin nicht alleine in der Erziehung sondern wohne zusammen mit meinen Eltern, mein Vater arbeitet Tagsüber genau wie ich und meine Mutter macht den Haushalt, somit die ganze Zeit bei ihm. Der Hund wird bis nächsten Juli keine Minute alleine gelassen ausser man muss kurz aufs Klo gehen.
Die Ferientage habe ich mir übrigens alle nur für jetzt aufgespart, jedoch nicht um ihn Stubenrein zu kriegen, sondern damit ich viel Zeit mit ihm verbringen kann und die ganze Last mit eingewöhnen nicht bei meiner Mutter ist. Die Idee kam dabei nicht nur von meinem Tierarzt, sondern auch von vielen Hundehalter die ich kenne und schon sehr lange, sehr viele Hunde hatten.
Ich fragte in diesem Forum nicht was ich alles falsch gemacht habe und ob ihr mit mir schimpfen könnt, sondern möchte möglichst viel dazulernen was ich optional tun sollte in der nächsten Zeit.
Gruss James
Das sind ganz typische Verhaltensweisen bei so jungen Welpen und wenn du dich im Vorfeld ein bisschen eingehender über das Thema informiert hättest, wüsstest du nicht nur, warum der Kleine das tut, sondern auch, wie du dem entgegensteuern kannst.
Zur Stubenreinheit: Welpen trauen sich anfangs häufig nicht, ihr Geschäft draußen zu erledigen oder werden dort von zu vielen Reizen abgelenkt, sodass sie einfach "vergessen", dass sie ja eigentlich ganz dringend müssen. Drinnen in der "langweiligen" Wohnung erinnern sie sich dann daran oder fühlen sich dort sicher genug, sich zu lösen.
Wenn du mit dem Hund nach draußen gehst, achte bitte darauf, dass du dir eine möglichst geschützte, reizarme Ecke suchst und dort so lange stehen bleibst, bis der Welpe sich gelöst hat. Nicht mit ihm herumlaufen oder spielen. Das kannst du nach dem Lösen zu Genüge tun. Kräftig Loben nicht vergessen, wenn er draußen macht!
Zur Schlafsituation: Der Welpe hat gerade alles verloren, was er kannte. Seine Mutter, seine Geschwister, die Umgebung in der er aufgewachsen ist...natürlich weint er da, wenn er nachts jetzt plötzlich alleine in einem Käfig schlafen soll. Was spricht dagegen, den Kleinen die ersten Tage oder Wochen bei dir im Bett schlafen zu lassen? Dann merkst du auch, wenn er unruhig wird, weil er sich lösen muss.
Zum Kot Fressen: Kann ein Anzeichen für Nährstoffmangel sein. Lass das bitte mal von einem Tierarzt abklären.
bei so viel Unwissenheit rate ich dir, einen kompetenetn Trainer zu suchen, der dich bei all den wichtigen Fragen der Welpenhaltung, Erziehung, Verhalten, Bedürfnisse etc Wissen vermittelt. Schade das vor der Anschaffung keine Grundwissen durch Welpenbücher angesammelt wurde.
Dein Welpe ist zu früh abgegeben worden. Er muss nun neue Menschen, neue Kommunikation, neue Umgebung kennen lernen ohne seine Mutter, die ihn unterstützt. Mit einem Welpen geht man ca alle 2 Stunden, sowie nach jedem fressen, schlafen, spielen raus zum Lösen , sowie meist auch noch nachts. Man geht an einen ruhigen Ort ohne Ablenkung, macht er sein Geschäft wird gelobt. Macht er ins Haus, wird dies kommentarlos weggewischt. Wird er unruhig sofort auf den Arm nehmen und raus gehen. Ihn ohne ein Training einzusperren geht gar nicht. Denn dies bedarf eines Trainings. Stelle seinen Korb neben dein Bett und du legst dich noch neben ihn . Er braucht noch viel Körperkontakt. Das in einem anderen Beitrag empfohlene Hungern ist ebenfalls ein No go . Um deinem Welpen jetzt schon beizubringen, Dinge freiwillig herzugeben ist ein Tauschgeschäft das beste Training. Hat er etwas im Maul was er nicht soll, reiße es ihm nicht raus, sondern biete ihm etwas ganz tolles als Tauschgeschäft an. Ebenso muss er erst einmal die Beißhemmung erlernen.
In erster Linie ist der mindestens 4 Wochen zu früh von seiner Mama weggekommen, die hätte ihm einige der Dinge noch gelehrt.
Ein Hund will bei seiner Herde sein, das bist in dem Fall du und deine Familie. Wo steht denn das Laufgitter?
Du musst, auch in der Nacht, alle 1,5-2 Stunden raus mit ihm. Wenn er erfolgreich ist, fest loben und ein Leckerli. Die Zeit kannst du nach ein paar Wochen dann ausdehnen.
Geduld und Ferientage habe ich vorerst genug für den kleinen. Ich habe nur Angst dass ich jetzt schon etwas komplett falsches in der Erziehung mache, welches negative Auswirkungen in der Zukunft gibt.