Heizung mit Strom für einen einzelnen Raum?
Hallo zusammen,
wir haben einen ausgebauten Dachboden ohne eine installierte Heizung. Hat jemand schon Erfahrungen mit Standheizungen per Strom? Welche Geräte sind Empfehlenswert? Es handelt sich um ca 20qm Fläche. Da der Raum bewohnt werden soll, brauche ich eine Heizlösung für den Winter.
Danke und Gruß
3 Antworten
Mit Elektroenergie direkt zu heizen, ist die denkbar ungünstigste Art der Heizung.
Zu bevorzugen wäre der Ausbau einer rohrleitungsgebundenen Heizungsanlage.
Ist das nicht möglich, dann wäre zu prüfen, ob eine Wärmepumpenlösung möglich ist.
Die Heizlast richtet sich nach der Güte der Gebäudeisolation.
Aus diesem Grunde sind pauschale Angaben nur sehr vage zu treffen.
Oft sind im Gebäudebestand Werte um die 70 W/m² thermisch anzutreffen.
Bei den Wärmepumpen unterscheiden wird unterschiedliche Typen:
- Luft/Luft-Wärmepumpen
- Luft/Wasser-Wärmepumpen
Bei Luft/Luft-Wärmepumpen hat man im Prinzip eine Lüftungsanlage, bei der Luft umgewälzt wird.
Bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe erfolgt ein Wärmeaustausch von Luft in einen Wasserkreislauf.
Dabei ist zu beachten, dass die Wärmepumpe nur dann wirtschaftlich arbeitet, wenn das Temperaturniveau der Heizflächen niedrig gehalten wird, also um die 35 °C.
Um mit dieser Temperatur die notwendige Heizleistung erreichen zu können, ist es erforderlich dass, die Heizflächen eine bestimmte Mindestgröße haben müssen.
Wenn keinerlei Möglichkeit besteht, Installationen vorzunehmen, dann kann man bestenfalls auf eine Elektrodirektheizung mit Gebläse zurückgreifen.
Das Gebläse sorgt für eine erzwungene Konvektion und transportiert die Wärme schneller in den Raum, als das bei normalen Heizflächen der Fall ist.
Für 20 m² sollten 1,8 kW ausreichend sein.
Es gibt da sicher viele Modelle.
Eines, mit Schokostecker, also ohne Festinstallationsnotwendigkeit wäre dieses hier als Beispiel:
Zu prüfen wäre, ob im Dachboden mehrere energieintensive Geräte wie Herd oder Waschmaschine, Trockner zeitgleich betrieben werden sollen und mit welcher Stromstärke der oder die Stromkreise abgesichert sind.
Bei mehreren energieintensiven Geräten ist es sinnvoll, diese auf unterschiedliche Phasen - so vorhanden - zu verteilen.
Allerdings sind die Betriebskosten nicht unerheblich. Je nach Wärmeempfinden und Nutzungsdauer können da im Jahr gut 4000 kWh zusammenkommen.
Zunächst würde ich prüfen, ob sich von der eventuell gegebenen Zentralhei-zung eine Abzweigung installieren lässt, das könnte sich auf Dauer rechnen.
Gemäß jahrzehntelanger Beobachtung der Tarife kostet die Elektrowärme im Schnitt das Fünffache der Wärme aus Gas oder Öl, berechnet auf Brennwert-basis (Gas, Öl) und Normaltarif (Strom). Bei der Nachtspeicherheizung lassen sich je nach örtlichem Angebot bis zu 50% am Stromtarif einsparen.
Wenn nun die Elektroheizung unausweichlich ist und keine Wärmepumpe oder eine Nachtspeicherheizung mit Nachttarif installiert werden soll, bleibt für die Beheizung der Wohnraumluft nur die ganz alltägliche elektrische Widerstandsheizung zum elektrischen Normaltarif. Und da sind die Verbrauchskosten absolut vorgegeben: Für 1 kWh Wärme wird immer 1 kWh Strom abgerechnet, mit welchen Geräten auch immer. Das "Strom sparende Elektroheizgerät" ist eine so saublöde Werbemasche wie die "Kaffee sparende Kaffeekanne".
Das gilt selbstverständlich auch für die elektrischen Heizstrahler (Werbe-slogan: "Infrarotheizung"), soweit diese für die Raumlufterwärmung genutzt werden sollen und nicht zur körperlichen Wärmebestrahlung in Drehspieß-manier im Strahlungskegel des Gerätes bei kalter Umgebungsluft auf der Terrasse oder im Biergarten.
Damit reduziert sich die Entscheidung auf die Beschaffungskosten, d.h. auf die gebotene Wärmeleistung für den Beschaffungspreis, also kW pro Euro. Baumärkte bieten gegenwärtig kleine, hutschachtelgroße, standardmäßige Heizlüfter mit 2 kW Heizleistung incl. Temperaturregelung ab 15 € an, das sind 7,50 €/kW. Mehr ist absolut nicht nötig, wenn man das leise Rauschen des Ventilators in Kauf nimmt. Wer es ganz lautlos haben will, kann sich für einen Radiator entscheiden.
Im Internet werden seit Jahren sperrige, raumfüllende Möbelstücke angeboten als "Strom sparende Infrarotheizungen", ausdrücklich für die Raumluftbeheizung. Dabei wird meistens die kümmerliche Heizleistung geheim gehalten, weil ja psychologisch allein das Gerätevolumen eine enorme Heizleistung vortäuschen soll, als ginge es um einen Kohleofen. Die Kaufpreise bewegen sich hier auf bis zu 3000,- €uro pro kW, also auf das Vierhundertfache des technisch erforderlichen Beschaffungspreises. Dazu kommen dann erst noch die entsprechenden Transportkosten.
würde ein Heizungsrohr abzweigen, hoch legen und Heizkörper dran machen. Ist wahrscheinlich das beste. Für gelegentliches Heizen hab ich so einen
https://www.hellweg.de/a/rowi-elektroheizung-glas-waermekonvektor-hgk-1500-2-1-basic-924309
aber für jeden Tag ist das glaube ich zu teuer vom Verbrauch.
Ich hab leider keine Möglichkeit bauliche Maßnahmen vorzunehmen. Die Isolierung ist sehr gut, es handelt sich um einen ausgebauten Dachboden. Es muss ein externes Gerät sein. Gibt es da gute Empfehlungen?