Älterer Bungalow - wird nicht warm genug -Heizkurve passend?
Hallo zusammen,
Wir haben vor einem Jahr ein Haus gekauft, BJ 67.
200qm, Bungalow, nicht gedämmt - auch Dachboden nicht.
Heizkörper alle erneuert & der Raumgrösse entsprechend.
Unsere Heizung ist ca. 2-3 Jahre alt.
Ich habe per Heizassistent die Temperatur auf 21 Grad gestellt. Nachtabsenkung auf 16 Grad.
Seit 2 Wochen stehen die Thermostate auf 5 und es wird im Raum nicht wärmer als 18,5 - Max 19 Grad.
Ich habe mal für einen Tag an der Heizkurve gespielt und das Niveau deutlich erhöht - brachte mehr Verbrauch aber bedeutend wärmer wurde es nicht… daher wieder zurück gestellt auf die ursprünglichen Werte.
Mag sich jemand die Kurve mal ansehen?
Sollte ich da nochmal ran?
Dämmen werden wir das Haus noch, nur nicht mehr diesen Winter.. wenn es uns jetzt schon zu kalt ist im Haus & die Heizung schafft es nur auf durchschnittlich 18,5 grad - will ich nicht wissen wie warm es ist, wenn draußen Minusgrade herrschen…
7 Antworten
Heizkörper alle erneuert & der Raumgrösse entsprechend.
Wenn ich so einen Satz schon höre/lese... was bedeutet der Raumgröße entsprechend? Wurde eine Heizlastberechnung gemacht und ggf. Umrechnungsfaktoren für von der Norm abweichende Systemtemperaturen vorgenommen?
Sind die Heizkörper denn durchgehend warm?
Bei einem 2-3 Jahre alten Wärmeerzeuger sollte das Verhältnis von Betriebsstunden zu Starts nicht bei 1,7 liegen. Und bei einer Modulation von 14% dümpelt der Wärmeerzeuger nur vor sich hin und wird seine Wärme nicht los.
Deshalb tippe ich erstmal auf zu kleine Heizkörper als primäre Ursache des Problems.
Aber nun zur Heizkurve --> bis 1980 kannst du ziemlich sicher davon ausgehen, dass das System auf mind. 75°C Vorlauftemperatur bei -10 bis -15°C Außentemperatur ausgelegt wurde. Die Außentemperatur hängt von der Region ab.
Bei +10°C Außentemperatur einen Vorlauf von ca. 40°C zu machen ist mit Heizkörpern nicht sinnvoll. Dein Kessel will eine Mindesttemperaturspreizung von Vorlauf zu Rücklauf haben. Und diese sollte >10°C liegen. Ist die Spreizung zu gering geht der Kessel aus.
Welche Temperatur du benötigst musst du ausprobieren, aber unter 50°C Vorlauf bei +10°C Außentemperatur und 21°C Raumtemperatur braucht du vermutlich nicht gehen.
Wenn du einen Brennwertkessel hast, dann versuche diesen nach der Rücklauftemperatur einzustellen. Diese sollte unter 45°C (idealerweise bei 40 und niedriger) liegen, damit du Brennwertnutzen hast.
Wir haben vor einem Jahr ein Haus gekauft, BJ 67. 200qm, Bungalow, nicht gedämmt - auch Dachboden nicht.
Herzlichen Glückwunsch - da dürften beim Makler und Verkäufer die Sektkorken geknallt haben.
Warum kauft man so einen Schrott? Denn genau das ist es - übelste Qualität aus der schlechtesten Zeit der Baukonjunktur. Hier braucht man über Dämmung etc.- die gesetzlich verpflichtend binnen zwei Jahren ab Erwerb zu erfolgen hat - hat - gar nicht mehr zu diskutieren. Das Haus ist abrissreif. Es sinnvoll zu sanieren würde mehr Geld kosten als Abriss und Neubau - und dann wäre es immer noch sanierter Müll.
Hallo Grandbee,
Tuedelsen hat es ja schon treffend beschrieben wie zu verfahren ist in euerem Fall.
Vermutlich wurden die Heizkörper auf Systemtemperaturen von 70/55 Grad ausgelegt und benötigen dementsprechend hohe Vorlauftemperaturen.
Ich denke das dürfte schon ein großer Fehler gewesen sein bei einer Brennwertheizung.
Ich hätte die Heizkörper auf Systemtemperaturen von 55/45 Grad oder noch niedriger ausgelegt um auf Dauer Geld zu sparen wenn die Heizung mit viel niedrigeren Systemtemperaturen arbeitet.
Eventuell solltest du mal einen Energieberater kontaktieren der sich das vor Ort ansieht.
Das kostet zwar etwas aber nur so kannst du mögliche Maßnahmen ausloten um hier für Abhilfe zu sorgen.
Ich fotografiere dir mal von einer alten Preisliste die Auslegung der Heizkörper bei verschiedenen Systemtemperaturen ab.
Die Preise brauchst du nicht zu beachten.

...Heizkörperthermostate auf knapp über 3 bedeutet ≈ 21°C....höher müssen die nicht eingestellt werden, da geöffnet, bis die Temperatur erreicht wird. Heizkurve 1,5 mag hinkommen...wir stellen sie meistens eher "nur" auf 1,2- 1,3. Dafür das Niveau gerne deutlich anheben. Im Prinzip ist das die Korrektur für die Raumsoll-Temperatur. Wenn nur 18°C erreicht werden, sollte man durchaus +4 bis +5 einstellen....den Rest regeln die Heizkörperthermostate. Natürlich erhöht das den Energieverbrauch....was (durch die Wände, die Fenster, das Dach) "flöten" geht, muss halt ersetzt werden, um die Raumtemperatur zu halten. Da lässt sich nichts einsparen, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht werden soll.
Bei 200qm müsste ihr evtl. nicht alle Räume auf 18 Grad heizen. Im halben Haus reicht wahrscheinlich 15 Grad oder 12 Grad.
Eine neue Heizung bringt nichts , wenn ihr nicht bereit seid Energie zu verbrauchen.
Wahrscheinlich muss die Vorlauftemperatur hoch.
Ich kann ja nur wiedergeben was der Fachmann uns mitgeteilt hat & ja es wurde eine Heizlastberechnung vorgenommen.
Im Vergleich zum vorherigen Zustand haben sich die Heizkörper Anzahl und auch die Größen erhöht, daher wäre ich jetzt nicht von zu kleinen Heizkörpern ausgegangen?
Wie kann denn die Modulation beeinflusst werden? Aktuell ist sie auf 8,1% runter gegangen.