Hatte das Netanjahu Regime bewußt die Tötung von Israelis und die Entführung der Geiseln durch die Hamas für ihre Kriegsziele gegen Gaza vorauskalkuliert?
Hätte das Massaker der Hamas-Terroristen vom 7. Oktober mit 1200 Todesopfern verhindert werden können?
Die „New York Times“ berichtet, dass es schon mehr als ein Jahr zuvor Hinweise auf Planungen für den Großangriff gab. Demnach soll es einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem 40 Seiten langen Dokument gegeben haben, das den Codenamen „Jericho-Mauer“ trägt und einen Gefechtsplan der Hamas skizziert.
Es war ja auch zu komisch, daß die Hamas so ungestört in Israel eindringen konnte und die hochgesicherte Grenze zu Gaze unbewacht war ?
7 Antworten
Ich denke nicht, dass der Angriff vom 7. Oktober Netanyahu gelegen kam.
Natürlich bietet der Angriff die Rechtfertigungsgrundlage um den Gazastreifen jetzt endgültig platt zu machen. Das freut ihn vermutlich durchaus.
Gleichzeitig war der 7. Oktober aber auch das größte Versagen der israelischen Regierung beim Schutz der eigenen Bürger. Das hat dem ohnehin wegen Korruption angeschlagenen Netanyahu noch mehr Sympathien gekostet.
Er muss auch deshalb so hart im Gazastreifen vorgehen, weil seine Wähler das von ihm erwarten. Nur ein großer Sieg kann sein Ansehen wiederherstellen.
Das sind die üblichen Verschwörungstheorien, die einer Opfer-Täter Umkehr dienen sollen. Egal ob Pearl Harbour oder 9/11, immer will man die Schuld dem Überfallenen zuweisen.
Bei der Hamas ist das Problem, dass sie immer Terroranschläge in peto hat und auch dafür trainiert. Das Problem ist, nach 100 mal Fehlalarm lässt die Aufmerksamkeit unweigerlich nach. Und der 101 Alarm ist dann der Ernstfall und das Überraschungsmoment liegt auf der Seite des Angreifers.
Es reicht aber nicht, Verschwörungstheorien in die Welt zu setzen, wenn die Beweise fehlen. Israel ist eine freie Gesellschaft, in der die Medien nicht gleichgeschaltet sind wie in Russland. Da wird naturgemäß auch viel Unsinn erzählt, genau wie in anderen Ländern mit freier Presse.
Nun, Beweise oder zumindest Indizien gibt es dafür nun mal auch. Deswegen hat die NYT, wie in der Frage beschrieben ja auch einen Artikel zum Thema veröffentlicht.
Das in Verbindung mit der Tatsache, dass auch Israelische Medien zum Thema berichten macht es ja eigentlich so, ja salopp ausgedrückt schon fast dreist, dass einfach als VT zur Täter-Opfer Umkehr zu bezeichnen und damit die Diskussion ob die Netanyahu tatsächlich bewusst oder fahrlässig gehandelt hat abzutöten.
Nun, Beweise oder zumindest Indizien gibt es dafür nun mal auch.
Indizien sind keine Beweise. Fahrlässigkeit kann man immer postulieren, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Irgendeinen Schuldigen muss es ja geben. Meinetwegen können sie die Gelegenheit auch nutzen, um Netanyahu abzusägen und sein Gruselkabinett. Aber bevor in der Politik Köpfe rollen, werden sie erst mal bei den Geheimdiensten rollen.
Das könnte man so auslegen.
Frei nach dem Motto, wir wollen den Krieg, lassen wir es zu.
Dass Natanjahu keiner ist, dem man über den Weg trauen kann, hat er seit Anbeginn seiner Karriere immer wieder unter Beweis gestellt. Extremisten auf beiden Seiten bringen nie etwas Gutes.
Aus dem Artikel der NYT:
Das soll Grenzsicherung sein?
Blödsinn...der hat innenpolitisch selber mit sich zu tun gehabt. Die hatten die Hamas überhaupt nicht auf den Schirm.
Und die haben die Situation total ausgenutzt.
Ja, das kann man so sehen. Im ganzen Verlauf dieses Krieges trau ich den Israelis nicht mehr wirklich über den Weg, sie sind genauso zu verurteilen, und dass Deutschland sich immer nur auf die Seite Israels stellt, liegt nur an den Geschehnissen im 2. Weltkrieg und nicht an der realen Einschätzung der jetzigen Kriegs-Situation. Deutschland verrennt sich da, weil vorgeschädigt, involviert und befangen. Sowas würde man bei Gericht nicht mal zulassen.
Naja gut. Die grundsätzliche Vorstellung das Netanyahu und seine Regierung die Hamas im politischen Eigeninteresse unterstützt und ggf. auch den Angriff bewusst in kauf genommen haben soll findet sich auch in Israelischen Medien.
Sicherlich kann man nun anführen, dass Haaretz das vermutlich pro-palästinensischste Massenmedium in Israel ist. Dennoch ist ihr sicherlich nichts daran gelegen, solche "Narrative" zur Täter-Opfer Umkehr zu verbreiten. Du kannst höchstens argumentieren, dass Haaretz es zum politischen Angriff auf Netanyahu persönlich verwendet.
Ich denke trotzdem nicht, dass einem Israelischen Massenmedium daran gelegen ist gegen Israel gerichteten "Verschwörungstheorien" Futter zu geben, wenn den gar nichts an den Umständen dran wäre.
So gesehen solltest du es dir dann doch nicht so einfach machen und es als schlichte VT zur Täter-Opfer Umkehr anzusehen.