Hat Raffaela Raab recht?

Das Ergebnis basiert auf 52 Abstimmungen

Nein, so einfach ist es nicht. 46%
Wer zum Geier ist Raffaela Raab?! 37%
Ja! 17%

19 Antworten

Wer zum Geier ist Raffaela Raab?!

Ich kenne die Frau nicht. Ist aber auch egal.

Im Moment haben wir die ungute Situation, dass in der Massentierhaltung für den Menschen geeignete Futtermittel verwendet werden, bzw. Futtermittel auf Flächen angebaut werden, die auch menschliche Nahrung hervorbringen könnte.

Andersherum können Tiere aber Futtermittel nutzen, die sonst nicht nutzbar wären. Das beginnt bei dringend nötigen Überflutungsflächen an Flüssen (die es viel mehr geben sollte!), welche prima Weideland sind. Aber auch Nebenprodukte der Nahrungsmittelindustrie wie Trester oder Schalen können gute Futtermittel sein.

All diese Dinge könnten nicht genutzt werden, wenn alle Menschen Veganer wären. Das wäre also eine Verschwendung von Ressourcen. Früher hatte jeder Bauer sein Schwein, das mit Abfällen gefüttert wurde. Hühner bekamen all das, was im Garten übrig war. Unkraut, geschossener Salat, überschüssige Früchte. So wurden Abfälle zu wertvoller Nahrung.

Ja!

Ich sehe ihre Art in Teilen kritisch. Aber Recht hat sie absolut!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen
Nein, so einfach ist es nicht.

Frau Raab übertreibt. In Ländern mit extrem hohem Fleischverbrauch wie Spanien oder den USA wäre das gar nicht möglich. Dort gibt es, vor allem unter Männern, nur sehr wenige Veganer und solche werden dort eher als unmännliche Schlaffis bzw. "Virgins" verachtet.

Man sollte realistisch bleiben bei seinen idealistischen Forderungen.

Nein, so einfach ist es nicht.

Nein, sie kann nicht erklären warum es OK sein soll dass für die Produktion von Pflanzen Tiere leiden und sterben dürfen aber für die Produktion von tierischen Produkten nicht.

sie wurde bei 1:10h komplett zerlegt.

https://www.youtube.com/watch?v=zCpdbZ7eNHI

Frau Raab a.k.a. Militante Veganerin verfolgt mit ihren Verhaltensweisen eine Masche:

immerhin weiß jeder klar denkende Mensch, dass eine vegane Ernährung selbstverständlich am besten für die Umwelt ist und übermäßiger tierischer Konsum in westlichen Staaten ein Fiasko, u.a. aus Tierschutzaspekten.

Aber darum geht es ihr m. E. nicht, sie will sich inszenieren: sie macht eine Show, sucht die Nähe zu Leuten wie Sinan G. oder Marius, die nicht gerade ihren moralischen Ansprüchen entsprechen und heizt die Stimmung durch entweder-oder-Vorstellungen auf. So erreicht man keine Leute und das muss sie wissen.

Meine Partnerin ist vegan. Mein Fleischkonsum ist rückläufig, genauso was tierische Produkte belangt. Sie würde mich aber niemals missionieren. Ich denke, das sind moralische Gesichtspunkte, die jede:r für sich zu entscheiden hat. Der ökologische Fußabdruck, wie ihn BP instrumentalisiert hat, um das Individuum fälsch stark in die Verantwortung für Klimaschutz zu nehmen, ist höchstens sinnvoll, wenn man sein eigenes Handeln hinterfragen und ändern will.

Heißt: im Kleinen den Unterschied zu machen.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften

Devoid8  12.07.2024, 16:16
Ich denke, das sind moralische Gesichtspunkte, die jede:r für sich zu entscheiden hat

Hm. Das denken viele so - sonst gäbe es ja nicht so wenige Veganer.

Aber ist dir eigentlich bewusst, wie unfassbar schlimm es den Tieren in der Tierindustrie geht? Fängt schon damit an, dass die Qualzuchten sind [Q]. Im Kindesalter ohne Betäubung verstümmelt werden. Verhaltensstörungen im Stall entwickeln, weil es ihnen da so toll geht. Viele verenden elendig im Stall [Q1] [Q2.]. Sie werden maximal ausgebeutet, bis Körper und Geist total erschöpft sind. Und dann werden sie gewaltsam und gegen ihren Willen getötet - häufig bei Bewusstsein, unter Todesqualen [Q].

Wir sehen Tiere als minderwertige Lebensform an. Sie haben zwar die gleichen Grundbedürfnisse wie wir, leiden die gleiche Todesangst und den gleichen Schmerz, wenn man ihnen die Kehle aufschneidet - aber sie sind eben "minderwertig". Darum kann man ihre Bedürfnisse getrost missachten. Und wofür das alles? Wir brauchen keine Tierprodukte, wir machen das nur für unseren Genuss.

Andere als "minderwertig" einstufen um unfassbare Grausamkeit an ihnen zu rechtfertigen - das hat die Menschheit schon oft getan. Sklaven, Heiden, Frauen, Homosexuelle, Juden, Moslems, ganz egal. Und das hat sich damals für die Menschen genau so "normal" und "Gottgegeben" angefühlt, wie wir jetzt glauben, es sei in Ordnung für unsere Lust auf Fleisch zu Morden und zu quälen.

Ist es in Ordnung, andere als minderwertig einzustufen? Unter "uns" zu stellen? Auf welcher Grundlage überhaupt? Weil sie in mancher Hinsicht anders sind als wir? Weil sie weniger intelligent sind als die meisten Menschen? Deswegen sollte es okay sein, ihnen dermaßen das Leben und Sterben zur Hölle zu machen?

Ich hoffe, du liest dir in Ruhe durch, was ich dazu denke. Und dann frage ich dich noch mal: Ist es wirklich eine persönliche Entscheidung, ob wir anderen für unseren Genuss unfassbare Grausamkeit antun lassen dürfen?

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Rocker73  12.07.2024, 18:37
@Devoid8

Ich habe mir geduldig alles durchgelesen, was du mir geschrieben hast, sehr interessante Ansätze.

Mein Kommentar bezog sich darauf, dass du nach rechtlichen Gesichtspunkten leider niemanden dazu zwingen kannst, kein Fleisch zu essen. Deshalb bleibt es dem Individuum überlassen.

Wer sich nicht mit den Schattenseiten des Tierkonsums auseinandersetzen kann, hat m. E. auch kein Anrecht darauf, Fleisch zu essen. Unsere zukünftigen Kinder werden damit konfrontiert, dass wenn sie Tierprodukte zu sich nehmen, sie wissen, dass häufig Tiere dafür gestorben sind.

Ich habe Achtung vor Tieren und deswegen, wenn ich Fleisch esse, was selten geschieht, bin ich mir der Bedeutung bewusst und esse keine Billigware, sodass ich sowieso nur selten das zu mir nehme. Meine Verwandtschaft hat noch selbst geschlachtet. Ich tue mich sehr schwer damit, Leben so zu relativieren, dass Menschen und Tiere auf einer Stufe stehen. Und zwar deswegen, weil dadurch m. E. Menschenrechte nicht nachhaltig geschützt werden können. Außerdem wird unterschlagen, welche Bedeutung Essverhalten für Gruppenidentitäten hat. Du erwähntest die Jüdinnen:Juden; die Nazis verboten ihnen das Schächten, um ihre Identität zu rauben. Du siehst, so einfach ist es dann doch nicht.

Und deswegen bleibt mein Punkt gleich: du selbst als Individuum hast zu entscheiden.

LG

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Devoid8  12.07.2024, 19:02
@Rocker73
Ich habe Achtung vor Tieren

Leider nicht :/ Oder nur minimal. Stell dir vor ich würde sagen "Ich habe Achtung vor Schwulen. Darum bringe ich nur hin und wieder einen um. Denn ein Recht auf Leben haben sie trotzdem nicht."

Widerlich oder? Es tut mir leid, aber das was du geschrieben hast, schlägt mir genau so auf den Magen.

Ich tue mich sehr schwer damit, Leben so zu relativieren, dass Menschen und Tiere auf einer Stufe stehen. Und zwar deswegen, weil dadurch m. E. Menschenrechte nicht nachhaltig geschützt werden können.

Inwiefern? Welchen Einfluss haben Tierrechte auf Menschenrechte?

Ich denke, dass das Gegenteil der Fall ist. Individuen auf "Stufen stellen", also ihren Wert und ihr Recht auf Leben zu bewerten, ist der Anfang allen Übels. Zu sagen, dass manche unter allen anderen stehen, und deshalb getötet werden dürfen. Und genau das tut die Gesellschaft leider bei Tieren. Das ist das selbe Gedankengut, dass uns zu Sklaverei, Glaubenskriegen, Genoziden und Verfolgung verleitet.

Was gibt uns das Recht, zu bewerten, wessen Leben wie wertvoll ist? Manche eher retten als andere, da sie uns näher stehen - ja. Aber gezielt töten...?

Wer sich nicht mit den Schattenseiten des Tierkonsums auseinandersetzen kann, hat m. E. auch kein Anrecht darauf, Fleisch zu essen. Unsere zukünftigen Kinder werden damit konfrontiert, dass wenn sie Tierprodukte zu sich nehmen, sie wissen, dass häufig Tiere dafür gestorben sind.

Aber wer weiß, was in der Tierindustrie geschieht, der hat ein Anrecht darauf, Tierprodukte zu konsumieren?

Wie ein Mörder, der ein Anrecht darauf hat zu töten, wenn er weiß was das bedeutet... oder wie?

Ich habe den Eindruck, dass du verharmlost, oder wahrscheinlich gar nicht weißt, wie schlimm es in der Tierindustrie wirklich zugeht. Wie gesagt. Das Leben und Sterben dieser Tiere ist die Hölle. Die meisten leiden durchgehend. Verlust, Schmerzen, Verwahrlosung, Angst, Erschöpfung - ein Leben lang. JEDES, ausnahmslos JEDES Tier in der Tierindustrie wird getötet. Entweder im Schlachthof, oder es verendet schon vorher an Krankheiten. Viele leiden Todesqualen.

DAS ist das, was du gerade verteidigst. Absolute Grausamkeit. An allen anderen Tierarten, außer deiner eigenen. An Personen, die die gleichen Grundbedürfnisse haben wie du. Die ganz genau so leiden, wie du leiden würdest.

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