Hat nur die EU Gelder der russischen Zentralbank "eingefroren", oder haben dies auch die USA, Japan und andere gemacht?
Bekanntlich hat Deutschland und die EU Wertpapiere beschlagnahmt, die ihre Bürger aus Geschäften mit Russland besitzen. Z.B. hatte ich (deutscher Bürger) Russland 2020 Geld geliehen, was Russland natürlich sofort verbraucht hat.
Durch die Aktion der EU muss Russland dieses Geld nun nicht mehr an mich zurückzahlen und auch keine Zinsen. Hat auch Russland dadurch irgendwie einen Schaden, oder nur die Bürger der EU?
Meines Wissens hat Russland im Gegenzug Gelder der europäischen Zentralbank in Russland "eingefroren". Die EU hat die beschlagnahmten Wertpapiere auf den freien Handelsplattformen Cells und Cips verkauft und als Steuereinnahme verbucht, damit der russische Vorteil aus der Aktion nicht ganz so groß ist.
Hat Russland auch einen Schaden, den ich übersehen habe? Haben die USA, Japan, Südkorea und verbündete Staaten ähnliche Aktion wie die EU unternommen?
3 Antworten
Wenn ich mich recht entsinne, dann verwechselst du hier die Urheber.
Die EU hat russische Konten in der EU gesperrt um zu verhindern, dass Russland dieses Geld für seinen Krieg in der Ukraine
Die Russen haben als Reaktion darauf die Guthaben von Bürgern aus unfreundlichen Ländern gesperrt. Außerdem dürfen Bürger oder Unternehmen aus diesen Ländern nicht mehr an der Moskauer Börse handeln.
DIe EU, die USA oder andere Staaten, die russische Guthaben eingefroren haben, haben nichts davon verkauft. Diese Staaten können sich ja nicht mal darauf einigen, wie sie diese Guthaben für die Ukraine-Hilfe verwenden können, da es dabei ungeklärte rechtliche Fragen gibt.
Der Nachteil, den Russland dadurch hat, ist, dass ca. die Hälfte ihres Staatsfonds nicht verfügbar ist. Ihre Taschen sind also nicht so voll, wie Putin es vor Kriegsbeginn geplant hat und sie müssen sich alternative Möglichkeiten suchen ihre Kriegsverbrechen zu finanzieren.
Auch andere Länder - aber das meiste Geld liegt in der EU…
Das weiss ich nicht; die EU schafft mit der Aktion aber einen gefährlichen Präzedenzfall: Gelder von Staaten sind nur dann in der EU sicher, wenn diese Staaten der EU genehm sind - das werden sich andere Staaten genau anschauen und ihre Gelder möglicherweise abziehen; ein eventuell irreparabler Reputationsschaden für den Euro. Putin hat zudem schon darauf reagiert und der EU (sowie anderen beteiligten Staaten) angedroht, dass Vermögenswerte in Russland (in dem Falle nicht Zentralbank-Guthaben, sondern Vermögenswerte von Unternehmen und Privatpersonen) eingezogen werden. Ich vermute, dass das deutlich mehr ist, als das, was man bei Russland eingefroren hat…
Auch die Schweiz und USA, soweit ich das erinnere.
Hat Russland dadurch nur Vorteile bekommen oder auch Nachteile?
Na, wenn Du an Dein Geld nicht mehr herankommst, ist das ein Vorteil?
Ich verstehe deine Frage nicht. Also Russland hat kein Geld verloren, denn die haben sich schlicht EU-Gelder genommen. ICH komme jetzt nicht mehr an mein Geld und habe den Nachteil.
Die EU hat die Wertpapiere auf den freien Handelsplattformen verkauft und hat nun mein Geld - also einen dicken Vorteil.
Anscheinend ist der Schmerz für Russland nicht groß genug.......
Darf die EU solche Sondersteuern erheben? Müssen die Steuern nicht zumindest nach Leistungsvermögen gestaffelt werden?