Hat jmd von euch Germanistik studiert, kann er seine Erfahrung teilen?

3 Antworten

Ich ! Aber meine Erfahrungen werden dir nichts nützen, da das Studium vor einem halben Jahrhundert stattfand, just in der Zeit der europaweiten Studentenunruhen, in den Endsechzigern - also eine völlig andere Ära.

Fuuurchtbar langweilig. Man hätte mir einen Zettel in die Hand drücken sollen mit den Examensfragen - und binnen zweier Jahre hätte ich mich zur Prüfung angemeldet.

Sechs verlorene Jahre - trotz eigentlich renommierter Profs.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

paulklaus  11.06.2023, 13:42

Oh bitte ! Keine Ursache ! Gern geschehen !

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Ich habe (von 2007 bis 2013) Germanistik studiert, weil ich irgendwas studieren wollte, was mich einigermaßen interessiert (ich dachte, studieren müsste sein), und ich in Deutsch immer gut war. Ich habe wenig vom Stoff profitiert, am wichtigsten waren für mich 1. die Erfahrungen der Selbstorganisation und freien Zeiteinteilung im Magister-Studiengang (was es nicht mehr gibt) und 2. das Kennenlernen des Pen&Paper-Spielens bzw. generell des Rollenspiels über das Schwarze Brett der Uni, gefolgt von der Mitarbeit im Studententheater.

Hätte ich gewusst, dass ich danach nicht an der Uni arbeiten will und der Arbeitsmarkt für meine Kompetenzen ziemlich mau ist, hätte ich gleich Selbstständigkeit "studiert" (was es leider nicht als Studiengang gibt, aber mit derselben Lernzeit hätte ich jetzt wahrscheinlich schon finanzielle Freiheit).

Interessanter als das Hauptfach fand ich meine Nebenfächer "Sprache und Literatur des Mittelalters" und "Philosophie", was ich aber beides nicht als Hauptfach hätte haben wollen. Hätte ich die Option gehabt, wären Germanistik und Philosophie als Nebenfächer (evtl. auch Theaterwissenschaft und/oder Psychologie) und Selbstständigkeit als Hauptfach ideal für mich gewesen.

Wenn du Germanistik um der Germanistik willen studieren willst und/oder mit deinem Beruf als Literaturwissenschaftler glücklich wirst, empfehle ich, frühzeitig Schnell-Lesen zu lernen (z.B. PhotoReading, kann ich allgemein empfehlen), auch Stenografie (in Form der einfacheren "Stiefografie") hätte ich früher im Studium brauchen können zwecks des Mitschreibens.

Ansonsten kommt es darauf an, was du für Wünsche und Ziele hast, wie du so drauf bist, was dich begeistert und wie du am besten arbeiten kannst, ob Germanistik sinnvoll für dich ist. Für meinen Erfolg war es nur begrenzt hilfreich.

Mein Studium war Anfang 80iger. Ich hatte mir auch mehr versprochen, fand vieles öde. Umgekehrt war es bei meinem Lateinstudium, da habe ich nicht viele Erwartungen gehabt, fand es aber dann total interessant. Keine Ahnung, wie die Studienfächer heute so sind.

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