Hat jemand Erfahrung in Fantasy-Romanen schreiben?

4 Antworten

Ich muss mich WilliamDeWorde anschließen: Deine Art zu schreiben klingt ziemlich verschwurbelt und vor allem unnatürlich, weshalb der Eindruck erweckt wird, ChatGPT würde deine Geschichte schreiben. Zum Beispiel solche Beschreibungen "Wind, der durch die Äste flüsterte" wirken einfach auf mich komisch. Man hört ja eher den Wind heulen oder die Blätter, die sich im Wind bewegen und dabei rascheln.

Mich persönlich stört es tatsächlich nicht, dass deine Story erstmal recht konventionell ist. Natürlich sind solche Elemente wie eine alte Prophezeiung schon oft genutzt worden, aber trotzdem schaffen es Autoren immer wieder komplett neue Geschichten darum zu bauen. Und mal ganz ehrlich: Wer hat eine wirklich neue Idee, wo es nicht schon tausend Geschichten mit dem gleichen oberflächlichen Setting gibt?

Trotzdem finde ich deinen Prolog inhaltlich nicht wirklich gelungen, weil du keinen Spannungsbogen erzeugst. Der Ausflug zur Lichtung macht überhaupt keinen Sinn, weil du sie einfach nur beschreibst, um dann zu gehen. Der Teil mit der Seherin hat da schon mehr potenzial, aber auch hier kommt man nicht wirklich an, weshalb die Spannung ausbleibt.

Hier mal ein paar Ideen, wie du es anders machen könntest:
- Du könntest den Teil mit der Seherin richtig ausbauen, sodass man durch sie erstmal in die Geschichte herein findet. Das heißt, anstelle sie zwei Zeilen in ihrem Turm hocken zulassen, könntest du ihr wirklich mal ein Stück folgen. Zum Beispiel wie sie dem Rat davon erzählt und wie er sie aufnimmt.
- Du könntest den Prolog einfach ganz streichen. Es gibt keine Verpflichtung, einen zu schreiben. Man kann auch sehr gut mit dem ersten Kapitel anfangen. Alles, was du bisher geschrieben hast, hätte Platz in der normalen Geschichte.
- Du könntest im Prolog die Geschichte des Landes beleuchten, indem deine Leser verfolgen, wie die Prophezeiung gesprochen wurde. Aber auch hier: Damit meine ich nicht, dass eine Seherin in einem Turm steht und es eben macht, sondern dass man wirklich in eine Szene mit hereingenommen wird.

Bezüglich der Prophezeiung würde ich mich Andrastor anschließen. Mir ist sie ebenfalls zu konkret, weshalb sie sehr langweilig wirkt.

Schön geschrieben, aber seeehr konventionell und sehr verschwurbelt. Ich erwarte da keine Überraschungen.

Alles wird auf uralt gemacht. Eine Prophezeiung, die man seit Jahrhunderten kennt, juckt doch keinen mehr. Das ist eine Sage und aus. Außerdem sagst du ja, dass der Ort vergessen ist.

Logikfehler zähle ich nicht alle auf. Ein weißer Turm jedenfalls kann keine Hallen beherbergen. Ein Turm hat einen schlanken Stiel. Und eine Lichtung heißt so, weil dort Licht hinfällt und das freut viele kleine Jungpflanzen. Die Tempel der Maya waren alle vom Dschungel überwuchert worden.

Das ist so konventionell, dass ich es nicht lesen würde. Obendrein habe ich das Gefühl, dass dir selbst noch nicht klar ist, welcher Art die Bedrohung sein könnte.

Warum deutest du nicht etwas Greifbares an und führst einen Protagonisten ein?

Und die Struktur mit Miniabsätzen von gleicher Länge wirkt auch einschläfernd.

Und zu guter Letzt beschleicht mich das Gefühl, dass ChatGPT die Arbeit für dich erledigt hat.

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Ergänzung zur Frage "Prolog oder nicht"?

Es ist egal, wie du das Ganze gliederst und benennst. Hauptsache, es liegt eine gewisse Logik darin. Die erste Fassung schreibst du für dich selbst, als Leitlinie und um warm zu werden. Im Laufe des Schreibens und erst recht, wenn alles fertig ist, wirst du immer wieder Punkte finden, wo du denkst: Das müsste zuvor aber mal erwähnt werden! Und so füllt sich der "Prolog" mit Fakten. Die Endfassung des Anfangs schreibst du, wenn du mit allem zufrieden bist. Und auch Klappentexte etc. Manchmal gehen nämlich die Figuren ihre eigenen Wege, weil sie eben auch Charaktere sind und weil du glaubwürdig bleiben willst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

WilliamDeWorde  04.09.2024, 12:55

Ich schreibe dir hier noch, was ChatGPT dazu sagt:

... Deine Kritikpunkte sind sehr berechtigt und zeigen, dass du den Text gründlich analysiert hast. Tatsächlich wirkt der Prolog in mancher Hinsicht überladen, besonders durch die häufigen Verweise auf "uralt" und ähnliche Begriffe, die die Atmosphäre zu stark betonen sollen. Dieser übermäßige Einsatz von alten und mystischen Elementen kann schnell dazu führen, dass der Text klischeehaft und wenig originell wirkt.

Die fehlende Konkretheit der Prophezeiung ist ein weiterer Schwachpunkt. Prophezeiungen, die zu vage oder zu oft wiederholt werden, können ihre Wirkung verlieren. Leser könnten das Gefühl bekommen, dass die Geschichte keinen echten Spannungsbogen entwickelt, weil die Bedrohung zu abstrakt bleibt und nichts wirklich Neues eingeführt wird.

Der Aspekt der vergessenen Lichtung ist ebenfalls problematisch. Wie du richtig bemerkst, ist es schwer nachvollziehbar, warum eine Lichtung über Jahrhunderte hinweg unentdeckt bleibt und trotzdem frei von Bewuchs ist. Dies kann das Vertrauen des Lesers in die Logik der Geschichte untergraben.

Ein weiterer Punkt ist das Fehlen eines klaren Protagonisten. Ohne eine identifizierbare Hauptfigur fehlt dem Leser eine Bezugsperson, die ihn emotional in die Geschichte zieht. Ein Protagonist, der von Anfang an eingeführt wird, könnte die Geschichte greifbarer machen und für mehr Interesse sorgen.

Zum Oxford-Komma: Du hast recht, der Satz „Ihr Herz raste, und kalter Schweiß perlte auf ihrer Stirn.“ enthält tatsächlich ein Oxford-Komma, was im Deutschen unüblich ist. Hier wäre es stilistisch besser, das Komma zu entfernen: „Ihr Herz raste und kalter Schweiß perlte auf ihrer Stirn.“ Das trägt zur Klarheit und zum besseren Lesefluss bei.

Insgesamt hast du die Schwächen des Textes gut herausgearbeitet. Eine überarbeitete Version könnte die übermäßigen mystischen Elemente reduzieren, die Prophezeiung konkreter gestalten, eine logischere Umgebung schaffen und vor allem einen klaren Protagonisten einführen, um die Geschichte besser zu strukturieren und emotional ansprechender zu machen.

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Ich schließe mich größtenteils Williams Meinung an.

Da ist jetzt nichts, was es irgendwie spannend macht, weiterzulesen. Das könntest du eher, mit ein paar Änderungen, als Epilog stehen lassen.

Und als Tipp: Fang mit Kurzgeschichten an. Kleine Episoden aus dem Leben deiner Helden, bevor sie Helden wurden. Das gibt dir ein Gefühl für die Charaktere, deine Welt und welche Geschichte du erzählen willst.

Der wichtigste Rat zuerst: Schreibe nur dann einen Prolog wenn er absolut notwendig ist. Wenn du diese Ereignisse auch in die Geschichte selbst einbauen kannst, dann baue sie dort ein und lasse den Prolog weg.

Dieser Prolog ist verdammt kurz für einen Roman. Der nimmt im Druck vielleicht eine halbe Seite ein, wenn nicht sogar noch weniger. Als Buchrückentext wäre er besser geeignet.

Die Prophezeiung ist in Bezug auf die Eigenschaften der "auserwählten" Person zu genau:

"wird die Macht tragen, die Welt zu formen oder zu vernichten".

Da ist sofort klar, dass es um ein potentielles Ende der Welt durch die Figur geht. Die Stelle

"Ein Erbe der Dunkelheit, ein Kind des Lichts und ein Herz, das weder dem einen noch dem anderen gehört"

Ist sofort klar, dass sie moralisch irgendwo in der Mitte steht.

Das macht das alles, meiner Meinung nach, uninteressant. Eine gute Geschichte ergibt sich nicht aus der Größe des Konflikts, sondern aus der persönlichen Involvierung der Figuren.

Die Rettung der Welt ist uninteressant, da sie für Leser ungreifbar ist. Das ist ein Thema, dass so weit über sämtliche Erfahrungen hinaus geht, dass sie völlig an Wert verliert, wenn die Figuren nicht persönlich darin involviert sind.

2 Beispiele:

"Der Herr der Ringe". Das was die Geschichte so spannend und interessant macht, ist nicht, dass die Hauptfiguren versuchen die Welt vor Sauron zu retten, sondern, dass sie dafür ihre Komfortzonen verlassen und Dinge erleben, tun und sehen müssen, die sie nie wollte. Mit jedem Schritt zum Ziel wird ihre persönliche Involvierung stärker durch das Leid dass sie ertragen mussten, die Gefahren die sie bewältigen müssen und die Bindungen die sie mit anderen Figuren schließen.

"Warcraft 3". Das große Finale des Spiels war der Kampf der Nachtelfen gegen die Brennende Legion, die drohte die Welt zu vernichten. Aber weil keine der Figuren emotional oder persönlich weiter in die Situation verstrickt war als durch den reinen Überlebenswillen, war das Finale emotional unbefriedigend.

Die Geschichte des ersten Kapitels in dem der menschliche Thronerbe Prinz Arthas Menethil von den untoten Agenten der Brennenden Legion verdorben wurde, indem eine persönliche Rivalität zwischen ihm und dem untoten Kommandanten Malganis aufgebaut und ausgebaut wurde, die dann darin gipfelte, dass der Prinz gezwungen war unschuldige Zivilisten zu töten, war viel spannender und mitreißender und gilt bis heute als eine der besten Strategiespiel-Kampagnen der Geschichte.

Um noch einmal auf die Prophezeiung zurückzukommen: Ich mag solche gerne viel schleierhafter:

Tränen schwarzen Bluts der Sterne. Der Vollmond ertrinkt in silbernen Fluten. Drei Raben tragen das Szepter zum Thron. Schicksalfäden zu trennen oder zu weben.

So kann man alles falsch und richtig deuten. Sind die Tränen schwarzen Bluts zum Beispiel die Folge einer Krankheit die irgendwo wütet? Oder wird dunkler Essig über einen Wandteppich verschüttet, sodass es aussieht als würden die aufgestickten Sterne weinen?

Sind "silberne Fluten" Wasser oder zum Beispiel ein Berg von Silbermünzen in einer Schatzkammer?

Raben können, neben den Vögeln, Menschen, die Leichen fleddern, sein. Oder Menschen einer Grafschaft mit einem Raben als Wappentier. Oder Angehörige eines entsprechenden Stammes.

Ist der Thron ein echter Thron oder metaphorisch?

etc.etc.

Viel mysteriöser.

Jetzt zum Abschluss noch ein Lob:

Deine Schilderungen sind sehr gut. Man kann sich schön in die Situationen hinein versetzen. Für meinen Geschmack könnten sie noch weiter ausgebaut sein, aber für einen Prolog wären sie völlig in Ordnung.


WilliamDeWorde  04.09.2024, 18:23

Diese Prophezeiungen sind zweifellos mysteriös, aber es gibt kein Gesetz, dass sie nach Nostradamus klingen müssen. Das Orakle von Delphi hat dagegen viel klarer gesprochen. Der Witz ist, dass der Leser etwas vermuten muss, weil er sich schlauer vorkommt als der Protagonist. Er glaubt, einen Wissensvorsprung zu haben und liest weiter, um sich das zu bestätigen. Klingt es aber so verworren, dass man nur die Schultern zucken kann, ist das Spiel kaputt.

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Andrastor  04.09.2024, 18:44
@WilliamDeWorde

Es gibt diesbezüglich überhaupt keine Gesetze.

Aber es gibt Tricks und Kniffe die man anwenden kann um ein gutes Buch zu schreiben. Ich empfehle hier zum Beispiel "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt".

Ein "Wissensvorsprung" macht keinen Spaß und entfremdet die Leser von der Hauptfigur. Man fühlt sich zwar gerne schlauer als gewisse Figuren (längst nicht alle!), aber das dadurch zu erreichen besagten Figuren Wissen vorzuenthalten, wirkt billig und wie Betrug.

Wenn du willst, dass die Leser geistig mit den Hauptfiguren konkurrieren, musst du eine faire Umgebung dafür schaffen. Das tust du nicht, indem du eine Seite bevorzugt behandelst.

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WilliamDeWorde  04.09.2024, 18:52
@Andrastor

Entschuldige, ich sage es ungern: Es gibt viele Ratgeber, aber der von dir genannte ist allerhöchstens Mittelfeld. Der Typ ist nicht nur umstritten, sondern unsympathisch. Allein die Nachfolger, die er, geldgeil wie er ist, verzapft hat! Voller Binsenweisheiten, aber okay: Besser als nix.

Es ist auch wichtig, den Anfängern zu sagen: Die Geschäcker und Anforderungen ändern sich mit der Zeit. Was 1950 der letzte Schrei der Erzählkunst war, war 50 Jahre weiter als der letzte, aber muss heute nicht zwingend zu einem Hit führen.

Der genannte Wissensvorsprung ist ein gern genutzter Trick, weil der Leser a) mitbangen kann, ob was schiefgeht und b) weil er sich die ganze Zeit fragt, wann der Held es schnallt. Das ist in den besten Krimis oftmals der Fall. In den schlechten eher nicht.

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Andrastor  04.09.2024, 18:55
@WilliamDeWorde

Das ist genau in schlechten Krimis der Fall. In einem guten Krimi wissen die Leser so viel wie die Ermittler und können so versuchen die Fälle mit und/oder vor ihnen zu lösen.

Eine bekannte Ausnahme ist "Columbo" wobei es hier nicht um das Lösen des Falls an sich geht, sondern wie er gelöst wird, weshalb man den Mord auch stets vor dem Namens-gebenden Ermittler sieht.

Und gutes Storytelling ist zeitlos. Deine 5-Minuten-Recherche hat hier höchstens deine vorgefertigte Meinung bestätigt.

Aber ich sehe schon woher hier der Wind weht. Du willst gar keine Hilfe besser zu werden, sondern lediglich, dass man dein Köpfchen tätschelt und dir sagt wie toll du doch bist, dass du es geschafft hast Prologe und 1. Kapitel anzufangen.

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WilliamDeWorde  04.09.2024, 19:05
@Andrastor

Na, das war ja wohl voll die falsch Adresse für deine Ansprache. Was soll man dann wohl von dem Rest halten?

Hättest du dir mal lieber 5 Minuten Zeit für eine Recherche gelassen!

"Warcraft" und "Herr der Ringe"! Da hab auch ich gewusst, woher der Wind weht!

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WilliamDeWorde  04.09.2024, 19:27
@Andrastor
dass man dein Köpfchen tätschelt und dir sagt wie toll du doch bist, dass du es geschafft hast Prologe und 1. Kapitel anzufangen.

Da hast du Th3St4rwonder ja toll ermutigt und dich dabei selbst demaskiert! Danke.

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Andrastor  04.09.2024, 19:34
@WilliamDeWorde

Mein Fehler. Aber, wenn du nur halb so belesen wärst, wie du tust, hättest du auch bemerkt, dass ich hier dein Verhalten analysiert habe und nicht das des Fragestellers.

Meine Worte gegen mich zu verwenden, würde dann Sinn machen, wenn du etwas zu sagen hättest. So blamierst du dich mit deinem kindischen Spott nur selbst und zeigst (wie mit deinen vorherigen Beiträgen), dass du jemand bist, den man nicht ernst nehmen kann.

Werde erwachsen und versuche es dann noch einmal.

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WilliamDeWorde  04.09.2024, 22:01
@Andrastor

Ja, du bist ein großer Analysator und Psychologe. Wenns dir guttut...

Man hätte einen Konsens finden können, aber "nein, nein, nein" - Ich habe ja nicht gesagt, dass dein Weg KEINE Möglichkeit ist - aber lassen wir das. Es soll ja was für den Fragesteller rauskommen dabei.

Du hast mich nicht zum ersten Mal mit deinen Aussagen erschreckt. Deine "Bücher" im Umfang von 36 Seiten haben dich anscheinend nicht infolge ihrer Spannung an die Weltspitze katapultiert. Sonst hättest du keine Zeit, dich hier herumzudrücken.

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Andrastor  04.09.2024, 22:21
@WilliamDeWorde

Wenn du den Unterschied zwischen einem Roman und einem Bilderbuch nicht verstehst, wundert es mich nicht, dass du 36 Seiten als wenig betrachtest.

Du hast hier gezetert wie ein Kleinkind und so wie ich vermute, hast du deine gesamten Informationen über das Thema von ChatGPT, was ein derart himmelschreiendes Armutszeugnis ist, dass man dich nur noch kopfschüttelnd bemitleiden kann.

Wie gesagt: Werde erwachsen und versuch es dann noch einmal. Du blamierst dich hier dermaßen, dass ich wirklich keine Lust mehr habe noch zu deiner rhetorischen Selbstzerstörung beizutragen.

Erwarte hier also keine weiteren Reaktionen auf deine Beiträge, es sei denn du schaffst es zur Abwechslung mal einen zumindest ansatzweise intelligenten oder halbwegs unterhaltsamen Beitrag zu verfassen. Und damit meine ich nicht, dass du hier wieder KI's zitierst.

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