Handschlag als Voraussetzung für die Einbürgerung?
Lange Zeit wurde es so gehandhabt, dass eine Einbürgerung ausschließlich unter der Voraussetzung eines Handschlags vollzogen werden kann. In bestimmten Religionen ist es dem Mann ja nicht erlaubt.
Diese Reglung wird zukünftig möglicherweise aufgehoben.
Wie seht ihr das - sollte der Handschlag mit einer weiblichen Frau eine Voraussetzung für die Einbürgerung darstellen?
Ich persönlich wäre nicht dafür als Voraussetzung und finde die Entwicklung gut, also dass diese Reglung neudiskutiert wird.
20 Stimmen
8 Antworten
Eigentlich wollte ich mit Nein antworten. Aber ich habe mir alle Argumente angeschaut und die Ja-Seite hat mich überzeugt.
Und außerdem kann ich mich noch erinnern, als ich mich in Schottland um Menschen mit schweren Behinderungen gekümmert habe und Muslime nicht wollten, dass eine Muslima einen geistig stark beeinträchtigten jungen Mann (Geistesalter 4 Jahre) die Hand geben sollte, weil er ein Mann war...in Schottland...dabei hatte er gar nichts Sexuelles in Sinn....er ist vom geistigem Niveau wie ein Kind eingestuft worden von seinen geistigen Kapazitäten her und das wussten die.
3 Jahre Pandemie und Leute sind immer noch veressen darauf, anderen die Patschehändchen zu drücken, die man sich nach dem Toilettengang vielleicht nicht abgewischt hat oder wo man sich im Auto zuvor noch die Nase gepopelt hat.
Ich treffe durch meinen Beruf so viele Leute jeden Tag. Es sind insgesamt immer weniger Menschen geworden, die einem die Hand geben. Ich finde das auch angemessen. In die Augen gucken reicht aus, um Respekt zu zeigen.
Ne, tut es nicht. Wenn ich bspw. weiß, dass eine Frau, die von mir beraten wird, MS hat, dann ist es eher ein Zeichen von Respekt ihr nicht die Hand zu schütteln, da ich ihre Gesundheit schützen möchte.
Händeschütteln ist eine kulturelle Marotte aus der Vordemokratie. Das braucht kein Mensch und es ist auch nicht das, was diese Gesellschaft rettet.
Händeschütteln ist Respekt, ja geil, aber untätig rumsitzen, wenn Menschen mit Niedriglöhnen und Sozialabbau ausgebeutet und fertig gemacht werden. Dit ist Deutschland.
Der Erhalt kultureller Praktiken als Selbstzweck ist einfach nur reaktionäres Gewäsch. Es gibt nichts was ein Händedruck erreicht, was ein freundliches Lächeln, respektvoller Umgang und Augenkontakt nicht auch erreicht.
Danke für die Zuschreibung als reaktionäres Gewäsch! Der Händedruck symbolisiert, dass die Frau keine Berührungsängste hat, dem Mann vertraut, dass dieser es nicht als Aufforderung zum Sex versteht.
Aber, andersrum: Keine Hand zu geben - bewusst - , in unserem Kulturkreis…da akzeptierst Du wohl das „reaktionäre“ Element?
Muslime geben sich Küsschen, Neuseeländer reiben sich die Nasen…alles Kultur! Und da gehört es halt beim von Dir erwähnten „respektvollen“ Umgang dazu, dass man, will man sich integrieren, dieKultur akzeptiert.
Ja, ich habe nie behauptet, dass es keine Kultur ist. Aber einfach nur zu sagen: "Das ist Kultur" ist kein Argument. Hexenverbrennungen waren mal Teil der europäischen Kultur. So war auch die Zwangsehe oder die Todesstrafe Teil der Kultur. Es gibt zig kulturelle Praxen, die wir über die Jahrhunderte und Jahrzehnte abgelegt haben.
Und die Frage der Integration ist in dieser Hinsicht auch sinnlos gestellt. Integrieren worin. Ich bin Halb-Deutscher und hier geboren. Mir ist das Händschütteln egal und nach der Pandemie ist es mir auch recht, wenn mir Leute nicht ihre Bazillos aufdrücken. Ich als Bürger dieses Landes habe auch ein Recht darauf, die Kultur dieses Landes zu prägen.
Deutschland und die Deutsche Kultur gehören nicht dir allein oder irgendwelchen Nationalromantikern, sondern uns allen und wir ALLE haben ein Recht darauf diese Kultur so zu gestalten wie es für uns richtig ist.
Hexenverbrennungen, etc. Sind nie Teil unserer Kultur gewesen
und NEIN, Die, die ne Einbürgerung wollen, warum sollten die - in der Situation des Wollens - das Recht auf Mitgestaltung dieser, sie gehören ja noch nicht dazu, Gesellschaft haben?
3 Jahre Pandemie und Leute sind immer noch veressen darauf, anderen die Patschehändchen zu drücken
Sind doch alle geimpft und damit unsterblich. Bist du etwa ein impfgegener?
Ne, aber es gibt außer Corona noch genügend andere Krankheiten, die man durch ungewaschene Hände übertragen kann.
Blödsinn.
Ein Handschlag war niemals eine Bedingung für eine Einbürgerung in der Bundesrepublik.
Und natürlich sollte er das auch zukünftig nicht sein.
Blödsinn.
Ein Handschlag war niemals eine Bedingung für eine Einbürgerung in der Bundesrepublik.
xD
v. 20.08.2020, Az. 12 S 629/19
§ 10 Staatsangehörigkeitsgesetz setze unter anderem voraus, dass der Bewerber seine Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse gewährleiste
Ja. Und? Verstehst du eigentlich, was du da verlinkst? Anscheinend nicht. Die Ablehnung erfolgt nicht wegen eines verweigerten Handschlags, sondern wegen der dahinterstehenden verfassungswidrigen Werteorientierung!
Würdest du dich z.B. um eie Einbürgerung bemühen müssen, könntest du die auch mit der Bereitschaft zum Handschlag aus identen Gründen nicht erwerben! Lach!
Tu jetzt bitte nicht so auf Besserwisser... Deine Argumentation ergibt doch schon daran keinen Sinn, dass die Einordnung in die Deutschen Lebensverhältnisse, unserer Werteorientierung, mit einem bloßen Handschlag bereits einhergeht.
Schüttelst du nicht die Hände, verstößt du gegen unsere Werteordnung. Folglich ist alles auf den Handschlag zurückzuführen.
''Ablehnung erfolgt nicht wegen eines verweigerten Handschlages, sondern wegen der dahinterstehenden verfassungswidrigen Wertorientierung''. Ja, aber das geht doch beides miteinander einher, Mensch. Also kann man auch sagen, wegen Ablehnung des Handschlags. Punkt aus Fertig.
Lach. :-) Und tue du mal nicht in deiner Ahnungslosigkeit auf Verfassungs- und Einbürgerungsrechtsexperte!
Weder ist ein Handschlag notwendige Voraussetzung für eine Einbürgerung, noch seine Verweigerung automatisch einhergehend mit dem, was du da albern unterstellst.
Wenn der Handschlag also keine Voraussetzung darstellt, du jedoch im selben Moment den Handschlag mit einer Frau bei Übergabe des Reisepasses verweigerst, weil du aus deiner religiösen Sicht heraus, nicht dazu befugt bist, und dich folglich gegen die deutschen Lebensverhältnisse auflehnst, kann man also trotzdem eingebürgert werden? Achso verstehe, Handschlag und deutsche Lebensverhältnisse haben nix miteinander zutun und gehen nicht miteinander einher - ok
Also mal davon ausgegangen, dass das mit dem Handschlag wirklich stimmt, ist es schlicht so, dass es hier weniger um die Geste an sich zu gehen scheint, als viel mehr darum festzustellen, ob der Anwärter Respekt vor Frauen hat. und DAS! muss vorrausetzung sein, um in ein Land, in dem Gleichberechtigung herscht, jedenfalls weitestgehend, eingebürgert zu werden.
lg, Anna
Dann ist die Sache doch klar. Selbst wenn der Anwärter sich unter berufung auf Coroana weigern sollte, der Prüferin die Hand zu geben, gibt es da jede menge anderer Möglichkeiten. ein Blickkontakt, ein höflicher Umgang etc.
Auch vor Corona gab es duchaus legitime und anerkennbare Gründe den Händedruck zu verweigern z.B. wenn man Myshophbiker ist.
Nun, das war bei diesem Mann nicht so, er sagte:
"Ich habe meiner Frau versprochen, niemals eine Frau anzufassen."
Das ist derart bizarr und unglaublich. Was tut er, wenn er auf der Strasse eine Frau findet die einen Unfall hatte und er ihr nicht helfen kann?
Oder wie will er seinen Beruf als Arzt ausfüllen?
Dieser Mann hat bei uns nichts verloren.
Warum muss man unbedingt Körperkontakt mit fremden Leuten haben?? Das hat nichts mit Einbürgerung zu tun.
Na also wenn man kein Problem damit hat, dann finde ich sowas schon respektlos
Ein Händeschütteln gehört dazu, Respekt zu zeigen