Hallo Kann ich einen P.R.E Hengstjährling mit einem 11 Jährigen Wallach zusammen stellen, ohne das es dem Jährling schadet?

7 Antworten

Ich würde keinen jährling mit nur einem Pferd zusammen stellen. Er lernt sehr wenig und dazu auch noch vollkommen falsches - ein Wallach ist schließlich kein Hengst mehr und hat auch nicht dessen Sprache, wie soll der Jährling verstehen lernen, was andere Pferde meinen.

Es ist so, als wolltest du einem Kind das Sprechen beibringen, du selber kannst aber nur selber bisschen sprechen. Wenn da Kind viele verschiedene Leute sprechen hört, dann kann es die Sprache besser erlernen.

Ich würde sagen, das die zweier Haltung bei einem Jährling schadet - auch ein einziger anderer Jährling wäre schlecht - der weis ja auch noch nix.

Würden nur die beiden Pferde zusammen stehen? 

Falls dem so ist, würde ich - auch wenn sie sich verstehen - in den Sauren Apfel beißen und den Jährling in eine Jungpferdeherde geben. Ich glaube schon, dass es dem Jährling "schadet", nicht in einer größeren Herde aufzuwachsen.

Mein Wallach stand die ersten Zeit zusammen mit ein paar anderen Junghengsten, dann mit knapp anderthalb zusammen mit einem gleichaltrigen Pferd. 

Als er in Beritt kam und dort in die Wallachherde eingegliedert wurde, hat er sich furchtbar schwer getan. Seiner Körpersprache war komplett daneben. 

Es hat längere Zeit gedauert, bis er von den anderen Pferden keine Prügel mehr bezogen hat, weil sie dachten, er würde "fegen", dabei wollte er nur spielen. 

Als wir dann wieder mit ihm umgezogen sind, die Wallachherde wieder kleiner wurde, war er teilweise unglaublich aggressiv zu eine Neuzugang.

Bei dem anderen Pferd in der zweier Gruppe war er eigentlich verträglich, deshalb waren wir echt etwas geschockt von seinem Verhalten. 

Ich würde heute auf alle Fälle ein junges Pferd niemals mehr in einer zweier Gruppe halten. Für mich hat das klare Auswirkungen auf das Sozialverhalten. 

Da man ja nie ausschließen kann, dass sich Pferdchen mal in eine größere Herde eingliedern muss, sollte Mensch ihm diesen Weg dann so leicht wie möglich machen.


Horse00 
Beitragsersteller
 19.08.2015, 15:01

ja eigentlich würden sie zu zweit stehen ..ich habe auch schon überlegt ob ich nicht einfach noch einen zweiten Jährling irgendwo herhole als Art ,,Beisteller ,, wäre das dann für den großen zu viel ?

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sukueh  19.08.2015, 15:05
@Horse00

Kommt auf den "alten" Wallach an. Ist er der Boss, kann er sich zwei Jungspunden sicher erwehren. 

Ich würde, wenn du ihn nicht weggeben willst, wirklich zusehen, zumindest evtl. noch ein anderes Pferd dazuzuholen, damit er wenigstens annähernd die Chance hat, Herdenverhalten zu lernen. Zwei Pferde bilden doch oft eine relativ friedliche Zweckgemeinschaft. 

Wie gesagt, aus eigener Erfahrung - ich würd es nicht mehr tun, ein so junges Pferd mit so wenig Gesellschaft zu halten.

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man könnte zwei hengstjährlinge mit einem ausgewachsenen hengst zusammenstellen - allerdings nur, wenns auf dem gleichen hof auch stutengeruch gibt.

das macht man beispielsweise gern, wenn junghengste zur körung vorgesehen sind. der ausgewachsene erzieht auf seine art und zeigt schranken auf - auch wenn die beiden jungspunde älter werden. bis zur körung könnte man so verfahren.

die beiden jungen könnten miteinander toben (der ausgewachsene wird sich hin und wieder beteiligen) - und der ausgewachsene zeigt die grenzen, wenn mal eine "dame" vorbeimarschiert.

ansonsten sollten junghengste nach möglichkeit mit andern halbstarken aufwachsen. auch eine jahrgangsgemischte gruppe bringt vorteile, da es bei dem stärksten jährigen später nicht so leicht zu dominanzproblemen kommt.

stellt man zwei jährlingshengste mit dem älteren wallach zusammen - kann gutgehen, wird es aller voraussicht nach aber nicht. sie werden ihn mobben - einfach aus übermut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ein junges Pferd im Alter von einem Jahr sollte zu etwa Gleichaltrigen. Jährlinge spielen unglaublich viel, da kann ein "erwachsenes" Pferd kaum mithalten. Es kann sein dass der ältere genervt und überfordert ist. Also entweder richtige Aufzuchtherde oder (was ich auch toll finde) eine komplett gemischte Herde, wo jedes Alter vertreten ist. Also auch Gleichaltrige, aber auch ältere. So lernen sie wunderbar Rangordnung zu akzeptieren oder sich zu erkämpfen. Die älteren Pferde erziehen oft die jüngeren.

Aber ein Junges nur zu Älteren zu stellen finde ich nicht vorteilhaft.


Horse00 
Beitragsersteller
 19.08.2015, 14:44

Leider gibt es nichts der gleichen in meiner nähe ich müsste ihn ziemlich weit weg geben ....

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lauriiinchem  19.08.2015, 15:15

Ganz so würde ich das nicht unterschreiben ;) Meine Stute war und ist nicht wirklich sehr interessiert an Spielen, wenn, dann eher selten :) mag aber eventuell auch daran liegen, dass sie wirklich rund um die Uhr draußen ist und dadurch recht viel Bewegung und Auslastung hat. aber alles was ich sagen wollte ist, dass ich nicht alle (jungen) Pferde auf einen Haufen schmeißen würde. :) Aber im allgemeinen hast du natürlich recht! :)

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sukueh  19.08.2015, 15:30
@lauriiinchem

Mir wurde gesagt, dass Stuten grundsätzlich nicht so viel spielen, auch nicht, wenn sie jung sind. Vielleicht hast du dann ein Exemplar, was sich auch nicht durch den eifrigsten Mitspieler animieren lässt.

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xxCamarguexx  20.08.2015, 11:44
@lauriiinchem

Ich habe nirgends alle jungen Pferde auf einen Haufen geschmissen. Ich habe die ganze Zeit geschrieben "es KANN SEIN dass der ältere genervt ist". Deswegen verstehe ich nicht was du meinst. Die meisten jungen Pferde spielen nun mal viel (Wortwahl: MEISTEN). Natürlich gibt es Ausnahmen die ruhiger sind.

Genauso wie die meisten Stuten nicht so viel spielen. Es gibt aber durchaus auch Wallach die überhaupt nicht spielen und manche Stuten sehr viel.

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Das kommt ganz auf das Pferd an :) Meiner Meinung nach auch auf den älteren. Solche jungen Pferde brauchen oft Kammeraden zum Spielen aber auch jemand der ihnen eventuell Grenzen auftischt. Meine sind beide noch relativ jung. Der kleine (shetty-isi mix) 2 und die Friesenstute 3 und sie sind so extrem verschieden! Der kleine ist so ein Energiebündel und die Stute einfach Seelenruhig. (sie verstehen sich sehr gut) Also musst das wohl du beurteilen :)


Horse00 
Beitragsersteller
 19.08.2015, 14:42

Der Wallach ist trotz seines alters noch sehr verspielt ...ich denke schon das die beiden mit einander klar kommen würden. Die Frage ist nur ob das seiner sozialen Entwicklung schaden wird wenn er nicht in einer richtigen Herde steht.

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lauriiinchem  19.08.2015, 15:07
@Horse00

Klar es ist möglich, dass es seiner Entwicklung schadet. Muss aber nicht sein. Gemischte Herden sind meiner Meinung nach das Beste. Die Jungen lernen von den älteren und die jungen können trotzdem zusammen spielen. Aber wie gesagt ob es ihm schadet musst du beurteilen.

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sukueh  19.08.2015, 20:25
@lauriiinchem

Wie will man bei einem Jährling beurteilen, ob es ihm schadet oder nicht. Man kennt das Pferd (noch) nicht gut genug; da es sich mitten in der Entwicklung befindet, lässt sich das meiner Meinung nach schlecht beurteilen, ob er mit dieser Haltungsform klar kommt oder nicht. Ob es ihm tatsächlich geschadet hat (was anzunehmen ist), lässt sich ja bedauerlicherweise erst hinterher feststellen. Das Problem dabei: Dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wie bereits erwähnt, würde ich es aus eigener Erfahrung nicht mehr so machen. Meinen Pferd hat es meiner Meinung nach definitiv geschadet und ich hatte das Glück, dass er in seiner kleinen Herde verbleiben konnte. In nem anderen Stall wäre er aufgrund seines Verhaltens bestimmt erstmal zu Einzelhaft verdonnert worden. Andere Einsteller, die Angst um ihre Pferde gehabt hätten, hätten dafür schon gesorgt. Nur - wenn das Pferd es nicht gelernt hat, wie er sich anderen Pferden richtig zu verhalten hat, nutzt ihm und mir auch kein Umzug in einen anderen Stall - wo er sich ähnlich benommen hätte. Das sind dann die Pferde, die in den Pensionsställen entweder alleine oder, wenn sie ganz viel Glück haben, mit einem Kumpel, mit dem sie sich so einigermaßen vertragen, stehen müssen. Alles, weil man nicht auf die Jährlingsweide fahren möchte ? 

Ich habe diesen Fehler gemacht, deshalb möchte ich gerne dazu beitragen,  dass andere Pferdebesitzer noch mal drüber nachdenken, was sie mit diesem oder jenem bei ihren Pferden "verursachen". Muss ja nicht jeder die selben "Anfängerfehler" machen. Und wie gesagt, ich hatte Glück, für mein Pony ist alles noch mal gut ausgegangen, weil er in einem Stall stehen darf, wo er sich mit den anderen Mitglieder seiner Herde verträgt. Dafür bin ich sogar umgezogen!

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