Hängen die Brüste nach dem stillen?


21.01.2020, 19:34

Und ist stillen besser und wenn ja warum. Wo ist der Unterschied zwischen stillen und Babynahrung.


21.01.2020, 19:43

Wie ist es in der Öffentlichkeit zu stillen und worauf muss ich achten? Ist das nicht am Anfang sehr unangenehm.?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die häufigsten Ursachen für hängende Brüste sind der natürliche Alterungsprozess, sehr große Brüste, eine oder mehrere Schwangerschaften, starke Gewichtsabnahmen und ein erblich bedingtes, schwaches Bindegewebe. Hängende Brüste können daher bei Frauen jeden Alters auftreten.

Dass hängende Brüste durch das Stillen entstehen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die hängenden Brüste entstehen durch den Volumenzuwachs in der Schwangerschaft. Mit dem Milcheinschuss vergrößern sich die Brüste meist nochmals und werden dann in der Stillzeit wieder etwas kleiner. Es macht auch kaum einen Unterschied, wie lange gestillt wird, da die Haut der Brust schon während der Schwangerschaft monatelang gedehnt wurde. Die Schwangerschaft ist die größere Herausforderung für das Bindegewebe und die Haut der Brust!

https://www.plastischechirurgie-muenchen.info/news/haengende-brueste/

Stillen ist neben den massenhaft gesundheitlichen Vorteilen einfach praktisch.

Sowohl die Kohlenhydrate aber vor allem bestimmte Eiweiße der industriell hergestellten Säuglingsnahrung entsprechen nicht der Zusammensetzung der Muttermilch.

Werden Babys mit eiweißreicher Flaschennahrung in den ersten Lebensmonaten gefüttert, besteht ein 30 Prozent höheres Risiko, im Kindes- und Jugendalter übergewichtig zu werden als bei gestillten Kindern.

Eine Ursache für die Entwicklung von Adipositas vermuten Experten in einem zu hohen Eiweißgehalt der industriell hergestellten Säuglingsmilch. Demnach führt eine erhöhte Zufuhr von Milcheiweiß zu einem Anstieg des Wachstumshormons (IGF 1) und zu einer höheren Insulinausschüttung.

Beide Faktoren stimulieren die Bildung von Fettzellen (Adipozyten), und diese führen dazu, dass die Kinder vermehrt Fettmasse anlegen. Das Stillen über einen Zeitraum von mehr als vier Monaten ist sehr sinnvoll, um Adipositas vorzubeugen.

Auch die Verwendung von Flaschennahrung mit begrenztem Eiweißgehalt, die seit einiger Zeit angeboten wird, könnte das langfristige Risiko für Übergewicht vermindern.

Muttermilch ist jederzeit verfügbar und schon richtig temperiert, Flaschenzubereiten-warmmachem-spülen-auskochen entfällt. Sie ist besonders gut verträglich und leicht verdaulich.

Durch ihre besondere Zusammensetzung stärkt Muttermilch das Immunsystem (die Mutter gibt sowohl Antikörper aus früheren Krankheiten wie z.B. Masern, Windpocken usw. als auch aus aktuellen Infekten wie z.B. Erkältungen weiter).

Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns, Fettsäuren, wie beispielsweise Linolsäure, und Kohlenhydrate begünstigen die Darmflora und bauen einen Infektionsschutz auf, Laktoferrin erhöht ebenfalls den Infektionsschutz und verbessert die Aufnahme des Eisens aus der Muttermilch.

Zahlreiche Mehrfachzucker bewirken einen Infektionsschutz, indem sie Krankheitserreger schon im Darm abfangen und das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm fördern. Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionen vor allem des Magen-Darm-Traktes und des Mittelohrs.

Stillen beugt Allergien vor, wenn mindestens vier Monate ausschließlich gestillt wird.

Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko in ihrem Leben übergewichtig zu werden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder andere Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. hohen Blutdruck zu bekommen. Sie erkranken seltener an Diabetes mellitus.

Gestillte Kinder erleiden seltener einen plötzlichen Kindstod.

Die Gaumen- und Kieferentwicklung wird positiv beeinflusst, spätere Fehlstellungen sind geringer, die Sprachentwicklung gefördert. Kopf- und Halsmuskulatur werden gekräftigt.

Amerikanische Studien belegen, dass gestillte Kinder weniger Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten zeigen. Wissenschaftler haben die Vermutung angestellt, dass Stillen Kinder für ihr ganzes Leben stressresistenter machen kann.

Bevor Stillen für dich aber zum Krampf und zum Kampf mit deinem Gewissen wird und du keine gute Stillberatung durch eine Hebamme oder Laktationsberaterin erfahren kannst, gib halt die Flasche. Dein Kind wird auch so groß und bekommt die Liebe und Aufmerksamkeit von dir, die es braucht zum Gedeihen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Jessi503 
Beitragsersteller
 21.01.2020, 20:05

Wie ist es mit dem stillen in der Öffentlichkeit?

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isebise50  21.01.2020, 20:23
@Jessi503

Ich selbst hatte keine Probleme damit - oft genug hat meine Umgebung es gar nicht mitbekommen - und selbstverständlich stört es mich auch bei anderen nicht.

Für den Großteil der Menschheit ist Nahrungsaufnahme außerhalb der eigenen vier Wände etwas ganz natürliches - das sollte doch erst recht für einen Säugling gelten.

Vielen Dank für dein Freundschaftsangebot. Ich freue mich wirklich über jegliche positive Bewertung. Aber zeige bitte Verständnis dafür, dass ich "Freunde" ausschließlich im echten, realen Leben habe.

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Jessi503 
Beitragsersteller
 21.01.2020, 20:49
@isebise50

Worauf sollte ich achten wenn ich in der Öffentlichkeit Stille?

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isebise50  21.01.2020, 21:07
@Jessi503

Du musst dich nicht im Wickelraum (also auf dem Klo!) verstecken, aber doch ein wenig diskret sein und das Schamgefühl der anderen respektieren.

Google mal "Stillen in der Öffentlichkeit", da bekommst du innerhalb von 0,49 Sekunden ungefähr 3.780.000 Ergebnisse mit nützlichen Tipps.

Vor Jahren habe ich mal eine Frau beobachtet, die mitten in einem voll besetzten Flughafenrestaurant aufstand, sich sämtlicher Oberkörperbekleidung entledigte und mit nacktem Oberkörper zuerst ihr Kind stillte und dann wickelte.

Das fand selbst ich als Hebamme ein wenig übertrieben...

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  • Nein, wenn man richtig stillt und einen BH trägt, hängt danach nichts. Die Brüste gehen zurück auf ihre ursprüngliche Größe. Das war's (vielleicht im Alter hängt was, aber ob das stillen da einen Unterschied macht, bezweifle ich)
  • Stillen ist besser. In der Muttermilch sind Stoffe, wie Abwehrstoffe die du im Körper produzierst, die man künstlich (noch) nicht herstellen kann. Wenn du dich erkältest, bildet der Körper Abwehrstoffe, die aufs Kind übergehen. Da gerade in den ersten Monaten kaum Medikamente existieren für Säuglinge ist das die beste Medizin.
  • Alternativnahrung ist auch gut, aber kommt ans original nicht heran
  • Stillen ist leichter. Hast immer Milch parat, warm und frisch. Musst weder Tags noch nachts vorbereiten oder anrühren.
  • Stillen in der Öffentlichkeit ist nicht schlimm. Ich habe immer vorm Verlassen des Hauses gestillt, so, dass ich mich auch in einer ruhigen Umgebung befand, aber wenn es nicht anders geht, sucht man sich ein ruhiges Örtchen und stillt dort. Wurde nie angegafft oder sonst was

Ich stille seit fast 2 Jahren. Werde es auch beim nächsten Kind so machen. War die absolut richtige Entscheidung.


Jessi503 
Beitragsersteller
 21.01.2020, 19:57

Wie ist es wenn man krank ist kann man da auch stillen?

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Tinkerbell263  21.01.2020, 20:02
@Jessi503

Klar. Kann aber sein, dass man manche Medikamente meiden muss. Die meisten Erkältungsmittel sind aber gar kein Problem und dein Kind wird wahrscheinlich weniger krank.

Meiner war in 2 Jahren nur einmal erkältet.

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Nein, das stimmt nicht.

Stillen ist das Beste für ein Kind, da es wichtige Abwehrstoffe enthält und das Immunsystem des Kindes stärkt.

Unabhängig davon, senkt es das Brustkrebsrisiko der Frau maßgeblich.

Wenn man stillen KANN, sollte man es schon nutzen, es hat mehr Vor- als Nachteile. Wenn es aber nicht geht, dann wird das Kind mit der Flasche auch groß und gesund.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Es gibt's nichts gesünderes für dein Kind als Stillen.

Es kann gut möglich sein, das die Brüste danach hängen. Soo kenne ich es von den meisten Frauen, was aber überhaupt nicht Schlimm ist. Man weiß ja wofür man es gemacht hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung