Haben es Asexuelle im Durchschnitt leichter, als zb Homosexuelle und Transgender?
5 Antworten
Eher nicht. Man kann das eher schlecht vergleichen, weil diese verschiedenen Menschengruppen verschiedene Arten von Diskriminierungserfahrungen machen. Ich würde aber sagen, dass sie es definitiv nicht leichter sondern wenn dann schwerer haben.
Denn über Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit ist mehr bekannt, weshalb zumindest ein Teil der Menschen auch Verständnis und Akzeptanz aufbringt. Asexuelle jedoch leiden oft unter starkem Unverständnis, ihnen wird dann vorgeworfen, sie seien krank oder unnormal. Viele werden auch nicht ernst genommen oder man versucht, ihnen einzureden, sie würden ganz bestimmt noch sexuelles Interesse entwickeln.
Ich denke nicht, das Asexuelle es leichter haben. Für die allermeisten Menschen gehört Sex zu einer Liebesbeziehung dazu. Für Asexuelle ist daher sicherlich schwer jemaden zu finden, der sie liebt aber eben auch auf Sex verzichten kann. Da Asexualität nicht sehr häufig ist, wird es sicherlich nicht viele Möglichkeiten geben, passender Partnerschaften zu finden.
Nein, sie haben es nicht einfacher. Jede Sexualität hat ihre Schwierigkeiten. Die gegeneinander aufzuwiegen ist äußerst schwierig und auch unfair.
Wie einfach oder schwer es wer hat ist auch abhängig von der jeweiligen Person, ihrem Umfeld und der individuellen Fähigkeit mit Situationen klar zu kommen und sie zu handeln. Vielleicht auch abhängig von ihrer mentalen Gesundheit im Allgemeinen
Bezieht sich Deine Frage auf Liebe bzw. romantische Beziehungen, dann haben es Asexuelle definitiv sehr viel schwerer als andere LGBTQ+ Personen, überhaupt eine solche zu finden. Für die allermeisten Menschen ist Sex nach wie vor ein unentbehrlicher Teil einer romantischen Beziehung. Mit dem Verzicht aus Sex der:dem asexuellen Partner:in zuliebe kommen sie letztlich nicht zurecht; auch wenn sie es zuvor in der Kennenlern-/Datingphase behaupteten, weil sie sich und/oder die Asexualität falsch einzuschätzten. Hat es in einem Einzelfall mit der Partnersuche doch mal geklappt, ist es dann nahezu ausschließlich der asexuelle Part, der über seinen Schatten springen muss, um der Liebesbeziehung eine Chance zu geben. Auch dass sich zwei Asexuelle finden, bei denen komplett die Chemie stimmt, kommt kaum vor; so selten, wie die Asexualität auftritt.
Bezieht sich Deine Frage auf die gesellschaftliche Akzeptanz, Toleranz und Diskriminierung, kann man die Situation von uns Asexuellen eher nicht mit der anderer LGBTQ+ Personen vergleichen. Denn es ist tatsächlich so, dass man bei Asexualität insgesamt höhere Chancen auf gesellschaftliche Akzeptanz oder zumindest Toleranz hat als bei einer (anderen) sexuellen Orientierung bzw. einer cis-anormativen Geschlechts-/Genderidentität. Wenn ich persönlich auch andere Erfahrungen machte; das Schlimmste, was ich bislang über mich ergehen lassen musste, waren Vergewaltigungsandrohungen, Morddrohungen sowie Aufforderungen zum Suizid - ja, einfach nur weil ich asexuell bin. Als ich Allosexuellen einmal von meinen Diskriminierungserfahrungen erzählte, glaubten die mir nicht einmal und warfen mir stattdessen vor, mich nur auf Kosten "wirklicher" Diskriminierungsopfer irgendwie "profilieren" und deren Erlebnisse verharmlosen zu wollen; was für mich noch ein zusätzlicher Schlag in die Fresse war. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen, dass durchaus auch wir Asexuelle von Diskriminierung, Hass und Hetze betroffen sein können; wenn auch nicht ganz so häufig wie andere LGBTQ+ Personen. Zudem fällt es bei uns Asexuellen auch weit weniger auf, schlicht weil asexuelles Verhalten an sich weit weniger sichtbar ist als gerade etwa homosexuelles Verhalten. Insgesamt aber haben erfahrungsgemäß andere LGBTQ+ Gruppen mit Diskriminierung mehr zu kämpfen als wir Asexuelle.
Ob Asexuelle es im Durchschnitt leichter oder schwerer haben als beispielsweise Homosexuelle und transgender Menschen, kommt also auf das "es" an.
Liebe Grüße.
Habe damit ehrlich gesagt 0 Probleme. Ein "Du hast wirklich gar kein Interesse daran?" war das einzige was bisher kam, andere nahmen es mit einem Schulterzucken hin und das war es. Wenn es einer unnormal findet...tja, dann ist es so, kann es nicht ändern, geht eh keiner an was ich im Bett treibe oder eben nicht treibe.
Muss natürlich nicht für alle gelten, gibt sicher Leute die weitaus mehr Probleme haben, aber für mich ist es im Grunde kein wirklich großes Thema.