Haben ältere Autos besseres/dickeres Blech?
Hallo!
Nach einem Hagel fiel mir auf, dass in meinem Umfeld fast ausschließlich neuere Modelle stark beschädigt worden sind, die daneben geparkten "Youngtimer" aber praktisch unversehrt blieben. Ein direkt neben einem sechs Jahre alten Golf geparkter, 18 Jahre alter Opel Omega etwa blieb bis auf wenige Dellen kaum beschädigt ------> der Golf hingegen ist ein wirtschaftlicher Totalschaden mit 40 Einschlägen und defekter Frontscheibe. Ähnlich traf es eine Familie, die einen neuen Opel Mokka und einen alten Polo (6N?) besitzt ------> Mokka übel zugerichtet inklusive zerschlagenen Rücklichtern, Polo soweit noch okay mit minimalen Dellen.
Kann man generell davon ausgehen, dass ältere Modelle, an denen weniger "gespart" und "gewinnoptimiert" werden musste, dickeres und besseres/stabileres Blech aufweisen?
10 Antworten
Die neuen Autos haben oft nur noch 0,6mm Blech. Standard war zwischenzeitlich 8mm. Mein 1er Golf hat beispielsweise ganze 1,8mm Blechdicke. Da kann man wenigstens noch schön drauf hämmern und bekommt es gerade.
Hauptsächlich wird das gemacht um Gewicht zu sparen. Viel bringt es jedoch nicht wenn man Unmengen von Innenausstattung ins Fahrzeug zwingt.
Die mindestens 1515 kg Leergewicht, die der leichteste Omega B (2.0 mit 115 PS) hatte, erreicht heute bereits fast die Kompaktklasse (zwei Klassen kleiner). Beispiel: Astra J mit minimal 1373 kg.
Bei den älteren Modellen ist weniger Technik verbaut. Dadurch wurde hier schon stabiler gebaut.
Neuere Autos haben überall Sensoren verbaut. Die können nur funktionieren, wenn da nichts zu dick ist.
Bestes Beispiel ist auch die Stoßstange. Bei älteren Fahrzeugen hat diese nach einem Zusammenstoß eine Delle, die man wieder ausbeulen kann.
Bei neuen Autos bricht sie gleich. Durch die Elektronik ist sie auch schön teuer geworden. 1000-2000€ kostet eine neue Stoßstange.
Ich habe bestimmt mehr als zwei Jahre meiner Kindheit in einer Arabella verbracht und erinnere mich SEHR GERN daran! Leider ist die Tante, der dieses Fahrzeug gehörte, schon vor einigen Jahren verstorben...
Dickeres Blech schon. Über die Qualität sagt das aber wenig aus. Und über die Stabilität auch nicht. Die wird heute eher über ausgetüftelte Formung erreicht.
Und wenn ein Crash beim alten Fahrzeug weniger Schaden zeigt, heißt das für die Insassen eher nichts Gutes. Die Verformung beim Unfall soll ja möglichst viel Energie verbrauchen, die dann eben nicht mehr bis zur Fahrgastzelle gelangt.
Nicht immer, aber bei vielen Herstellern war das Blech mal dicker. Das hat verschiedene Gruende:
- Gewichtseinparung
- Durch hochverzinkte Teile / Alu etc. kann man Durchrostung effizienter bekaempfen als nur durch dickes Metall
- Die Karosserietraeger / Rahmen sind heute stabiler, so dass die Aussenhaut nicht mehr soviel tragen muss
Vielen Dank!
Ja, so etwas habe ich fast vermutet. Es ist auch angesichts der Tatsache, dass der Omega damals eine Limousine für gehobene Ansprüche war denkbar, dass da sehr dickes Blech zum Einsatz kam.
Du hast vollkommen Recht: Nennenswert weniger wie so ein Omega dürfte eine voll ausgerüstete Mittelklasse heute auch nicht wiegen.