Habe durch einen "Lottogewinn" keine Freunde mehr, was tun?

9 Antworten

So was ist mir passiert, als ich mit Anfang-Mitte 20 auf einmal Gemeinderat war, beruflich erfolgreich und in der Lage, mir u.a. einen gebrauchten Siebener-BMW zu kaufen. Auf einmal meldeten sich allerhand Leute, die ich nur peripher kannte und von denen ich teilweise wusste, dass ich bis dahin für die "nur ein Ausländer" gewesen bin - die aber jetzt mit mir befreundet sein wollte; es gab eine Frau in meinem Alter, die sich an mich ranzuschmeißen versuchte und so weiter. Eine der ekligsten und unerfreulichsten Episoden meines Lebens. Ich war von Beifallklatschern, Schmarotzern und Adabeis umgeben und wusste genau, zwei Jahre eher war ich für die ein dreckiger "Albaner" aus der Platte; jemand, bei dem man sich schämt ihn zu kennen ... das Gefühl war schäbig und es tat richtig weh - Umgang dieser Art kannst du alles voll vergessen.

Auf der anderen Seite schlugen mir von verschiedenen Leuten ohne mein Zutun Anwandlungen wie Neid, Hass, Frust und Aggressionen sowie die Ansicht ist sei arrogant und ein feister ekliger Besserverdiener entgegen, man tratschte eklige Sachen rum, begegnete mir auf unmögliche Weise, es gab Diffamierungen auf intimster Ebene - es war einigermaßen eklig; ich bin am Ende aus meiner Heimatstadt weggezogen und einzig das hat geholfen.

Andererseits: Ich halte nix davon tiefzustapeln und auf "kleinbürgerlich" zu machen - man muss sich nicht unter Wert verkaufen, nur damit andere zufrieden sind. Man muss nur den richtigen Mix finden. Du bist vielleicht auch falsch damit umgegangen so wie ich am Anfang meiner "Hochphase" - da fehlt einem noch die menschliche Reife und man weiß nicht, was man machen soll und verhebt sich vielleicht. Man hätte sich - das soll keine Kritik sein - nicht sofort einen Porsche kaufen müssen, bei dem so was mit 18 Jahren umso mehr Fragen aufwirft. Aber andererseits: So was ist halt einfach cool, wenn man sich als junger Mensch solche Träume erfüllen kann, und ich wollte dann halt auch einen BMW 728i (damals noch E38).

Auch mein Leben war vor dieser Phase besser und ich habe einige Jahre gebraucht, das zu verdauen, habe nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert, den ach so tollen Job zwischenzeitlich gegen eine unbedeutende Stelle als Archivar "eingetauscht" um zur Ruhe zu kommen, den Siebener-BMW verkauft und so weiter ... und ich kann mir vorstellen, wie es dir geht.

In deinem Umfeld bist du "verbrannt" und hast deinen Ruf weg. So war es auch bei mir und so was geht auf die Psyche. Auch meine Freundin/Frau hat sehr gelitten, sogar noch mehr als ich gelitten habe - das ist es nie im Leben wert.

Was ich dir als einzigen wirklich sinnvollen Ausweg raten kann - ganz ehrlich: Umfeld wechseln, irgendwo von vorne anfangen, nicht in der Gesellschaft präsent sein, einfach nur leben, studieren/arbeiten und Kontakte nur noch zu denen pflegen, die es ehrlich sind. Selbst wenn es nur die Familie noch ist - wie sagte schon Otto von Bismarck? Genau: "Ein bisschen Freundschaft ist mir mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt". Und genau nach dem Motto lebe auch ich mittlerweile. Ich habe mich in meiner Heimatstadt nicht von den Leuten verabschiedet, ich würde es genau so wieder machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich möchte neue Menschen kennenlernen, soll ich denen das Geld auch verschweigen oder ganz offen damit umgehen und dann angeschnorrt werden?

Damit würdest du den Fehler wiederholen, wegen dem du deine Freunde verloren hast. Jetzt bist du in einer Situation, in der nicht mehr unterscheidbar ist, wer dein Freund ist.
Da wahre Freunde in unserem monetären System ohnehin selten sind, musst du davon ausgehen, nicht einfach so welche zu finden. Du zeigst uns ein gutes Beispiel dafür auf, warum Reichtum nicht Glücklich macht, sondern "nur" beruhigt.

Ich möchte dir nahelegen in anderer Weise über deine Situation nachzudenken.
Du kannst mit einem Teil deines Geldes (der muss nicht groß sein, aber sinnvoll), ein oder zwei gemeinnützige Projekte starten, bei denen sich Menschen einbringen und verwirklichen können. Dabei werden gemeinsame Werte gelebt. Das sind gute Voraussetzungen für Lebenssituationen, aus denen, beziehungsweise in denen sich Freundschaften entwickeln können. Die Chance darauf ist sehr groß und du bewirkst etwas gesellschaftlich Gutes. Idealer Weise kommst du dabei deinen eigenen Talenten und Wünschen nahe, die du, ohne deinen Reichtum, hättest leben wollen.

Und wenn du dabei "normal" bleibst, dann provozierst du die anerzogenen schlechten Verhaltensweisen nicht (Neid, Misgunst etc. du weißt).

Ich wünsche dir, dass du in Ruhe auf eine oder zwei gute Ideen kommst und tatkräftig Freundschaften entwickelst. Denn: Wer Freunschaften kaputt machen kann, der kann auch welche erschaffen.

Viel Glück und Erfolg !

Frage

von verreisterNutzer

vor 24 Tagen

Habe durch einen "Lottogewinn" keine Freunde mehr, was tun?

Hey,

ich habe innerhalb des letzten Jahres fast meine gesamten Freunde verloren.

Ich bin 18 und habe von einer Großtante (die ich in meinem Leben vielleicht drei mal gesehen habe) geerbt - eine astronomische Summe. Bisher kann ich nicht sagen wie viel es genau ist (kann es nur ungefähr einschätzen), da einige Immobilien dabei sind und diese auf mehreren Kontinenten verstreut sind.

Es ist mir unangenehm das zu sagen, aber was ich bisher gehört habe handelt es sich wohl um eine stabile neunstellige Summe + Immobilien und andere Wertgegenstände.

Im ersten Augenblick war ich geschockt, als ich die Nachricht bekommen habe. Ich habe mir typischerweise ein Leben in Saus und Braus ausgemalt, viele Jahre mit netten Freunden und schönen Reisen.

Mir war aber auch sofort bewusst, dass plötzlicher Reichtum viele Neider und auch neue "Freunde" anlockt, wenn welche davon erfahren. Andererseits kann ich das Geld nicht benutzen, ohne dass es jemand merkt. Zu dem Zeitpunkt war ich noch in der Schule und habe gerade mein Abitur gemacht, erfolgreich. Ich habe das Erbe für mich behalten, keiner sollte etwas mitbringen (hat auch geklappt).

Drei Monate nach der Schule habe ich mir dann ein Auto zugelegt, die erste teurere Anschaffung. Danach war meinen Freunden klar, dass irgendetwas nicht stimmte (das Modell wäre für einen 18 jährigen unbezahlbar, Neuwagen von Porsche).

Damit aber nicht jeder sofort schnorren wollte, erfand ich die Geschichte eines Lottogewinns von rund 550.000€. Damit hat man zwar einen sehr guten Start ins Leben, ist aber nicht steinreich. Ich bin nicht geizig, aber ich wollte keine Schnorrer als Freunde.

Ich lud meine Freunde in ein gutes Restaurant ein und habe gefeiert. Plötzlich meldeten sich wirklich viele entfernte Bekannte, ob ich etwas mit ihnen unternehmen wolle. Darauf ging ich nicht ein.

Um den Schein zu wahren, dass ich später noch arbeiten müsse habe ich ein BWL-Studium begonnen. Ich lebte für mehrere Monate eine Lüge, was mich seelisch ziemlich belastet hat.

Um es kurz zu machen, meine Freunde haben meine Lüge bemerkt. Als ich einmal Besuch hatte und etwas holen ging, hat ein "Freund" einen Brief mit Informationen über das Erbe gefunden.

Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter meinen Bekannten, die meisten stempeln mich als geizig ab und möchten mit mir nichts mehr zu tun haben. Auch, weil ich sie mehrere Monate belogen habe. Das kann ich auch verstehen.

Jetzt habe ich keine Freunde oder Bezugspersonen mehr, außer meine engen Verwandten. Ich vermisse meine Freunde und weiß nicht, was ich tun soll. Mittlerweile verfluche ich das Erbe fast.

Ich kann mir alles kaufen, aber alleine macht dieses Leben keinen Spaß. Vor dem Erbe war mein Leben besser, was soll ich machen?

Ich möchte neue Menschen kennenlernen, soll ich denen das Geld auch verschweigen oder ganz offen damit umgehen und dann angeschnorrt werden?

Tut mir leid wegen des langen Texts, aber diese Situation ist scheiße.


Kartoffelfres79 
Beitragsersteller
 03.02.2022, 11:58

Was willst du mir sagen?

HALO77HALO  03.02.2022, 15:04
@Kartoffelfres79

dass du ein Troll bist, der unter verschiedenen Namen den exakt gleichen (also copy/paste) Blödsinn postest.

Wer ein mal lügt... Man lügt seine Freunde nicht an. Man muss ihnen auch nicht sagen.

Porsche! Hätt es ne Nummer kleiner nicht auch getan?

Du hättest einfach sagen können - ich habe was geerbt von einer Tante. WIEVIEL - darüber bist du niemandem Rechenschaft schuldig. Und es ist auch deine Sache, was du mit deinem Geld machst.

Wenn deine "Freunde" dich dann eh nur noch für Geld brauchen, kannst du eher froh sein, wenn du sie los bist. Du hättest denen, die wirklich wichtig sind, das Dilemma erklären können.

Neuen Bekannten bindet man sowas schon gar nicht auf die Nase. Du hast genug Geld, dass du davon leben kannst - woher genau und wie und was, hat niemanden zu interessieren, denn Neider sind da noch das Harmloseste, was auftauchen kann. Auch Verbrecher werden von zu offen gezeigtem Reichtum schnell und gern angezogen und da hat man auf einmal sehr viele "Freunde"...

Ich würde nicht lügen - aber ich würde auch nicht ALLES offenbaren. Ich bin nicht in so einer Lage und werde da auch nie hinkommen - aber so würde ich es wohl machen.

Ich kann dein Problem durchaus nachvollziehen.

Mit Geld bist du nicht mehr dieselbe Person wie ohne Geld. Du wirst anders angesehen, den Leuten geht es mehr um dein Geld als um deine Person.

Das ist tragisch und kann sehr unglücklich machen.

Wenn du neue Leute kennen lernst, solltest du das Geld vorher so "untergebracht haben", dass es dich nicht mehr belastet.

Das bedeutet, das Geld sollte auf keinen Fall einfach so zur freien Verfügung stehen, denn ganz offensichtlich weißt du nicht, was du genau mit so viel Geld vor hast.

Es einfach nur für Luxus auszugeben, scheint nicht der richtige Weg zu sein.

Mit so einer Summe sollte man etwas anfangen, was der Allgemeinheit dient. Das würde jeder verstehen und du würdest als großzügig und edel gelten.

Keiner könnte auf dein Geld zugreifen, weil du es ja dieser besonderen Sache widmest. Du wärst der spendable Mäzen, hättest für immer Ehre und Ansehen und wärst ansonsten raus aus der Sache und könntest einfach dein normales Leben weiter leben wie bisher.