Guten Tag, kriege ich einen Sprach- oder Schreibfehler wenn ich Nietzsche auf seinem Altdeutsch lese?
Der schreibt da z.B. thun, That und Irrthümer etc.
2 Antworten
Die Alt(hoch)deutsche Sprache wurde vor ca. 1000 Jahren gesprochen.
Nietzsche lebte bzw. wirkte erst vor ca. 150 Jahren.
Damals war das "th" noch gang und gebe. Nämlich in der seinerzeit aktuellen Rechtschreibung des "Neuhochdeutschen".
Zum Vergleich: Das scharfe "ß" wurde erst vor einigen Jahren in ein Doppel-"S" modifiziert.
Du musst also die Zeit der Umstände bzw. der damaligen Rechtschreibung antizipieren bzw. akzeptieren, womit die Sorgen Deiner Fragestellung unbegründet sind.
Zum Teil richtig, was "gäbe" bedeutet. Ein bedauerlicher Fehler meinerseits.
Den Konnex mit dem Mittelhochdeutschen kann ich allerdings nicht nachvollziehen:
"gǣbe" lautet das korrekte mittelhochdeutsche Wort, wie ich soeben recherchiert habe.
Und hat noch immer nichts mit Nietzsche zu tun, der viele Generationen später lebte.
Dein Kommentar stellt also ein sehr weiten Satz-Sprung (über Jahrhunderte!) in die heutige Realität der deutschen Sprache dar.
Es geht ja nur um den letzten Absatz, den du schreibst. Mir gehts um
kriege ich einen Sprach- oder Schreibfehler
Nein, warum?
Du wirst ja nicht ständig Nietzsche & Konsorten lesen.
Einen Sprachfehler befürchte ich am allenwenigsten, weil ein "th" aus der damaligen Zeit kaum anders ausgesprochen wird als das heutige reine "t".
Ein Schreibfehler könnte Dir eventuell unterlaufen. Bedenke allerdings, dass heutzutage die wenigsten Wörter noch mit "th" geschrieben werden. Theologie zum Beispiel.
Das ist kein Altdeutsch, sonst könnetst du kaum 3 Worte verstehen selbst wenns in moderner Schrift verfasst wäre...
Es ist eine veraltete Schreibweise und das wars dann auch, ich gehe mal davon aus, das du schon länger als 1 Jahr des Schreibens mächtig bist und dich daher kaum von einer einzelnen Lektüre beeinflussen lässt. Ich hab ja auch nicht angefangen, Fraktur zu schreiben nur weil ich ein paar von Omas alten Büchern gelesen hab (besonders das Backbuch ihrer Uroma^^)
Hast du irgendeine fachliche Kompetenz in diesem Bereich?
Ich hab nur einen Haufen alter Bücher gelesen und mich in Mittelhochdeutsch versucht was aber ohne Anleitung garnicht so einfach war und wieder aufgegeben wurde.
Althochdeutsch hab ich mir eher flüchtig angeschaut, ist sehr interessant aber noch viel (!) weiter weg von unserer heutigen Sprache, da sehe ich keine Chance ohne Studium.
Tippfehler bei „gang und gÄbe“.
…. vom Neuhochdeutsch mit einem Satz* ins Althochdeutsch zurückspringen, ohne das Mittelhochdeutsche „gäbe“ zu beachten, ist eigentlich unüblich sonst bei Dir , in deinen exzellent ausgearbeiteten Kommentaren….ein Tippfehler also.
Kein Tippfehler ist mein Gebrauch des mehrdeutigen Wortes „Satz“ im Zusammenhang mit springen.
Dies war das Hessisch-Deutsch meiner Kindheit…..bei einem weiten Sprung hatte man einen riesigen „Satz“ gemacht…..schmunzel