Griechen Schwul?
Stimmt es, dass im antiken Griechenland Homosexualität weitverbreitet war? Und war das im christlichen Griechenland immer noch so? Oder war das wegen dem Heidentum?
5 Antworten
Es wurde in der Antike vor der Christianisierung offener mit Sexualität umgegangen und Homosexualität etc. war dementsprechend etwas, was nicht im Versteck ablief. Das ist leider typisch im Christentum und Islam.
Liebe ist Liebe und sollte auch als solches gesehen werden.
Problematisch sehe ich bei der Erziehung der männlichen Kinder im antiken griechischen Sparter, dass diese gleich nach der Geburt oft von den Müttern getrennt wurden. Dort wurden männliche Kinder gleich nur von Männern betreut, um sie auf das Leben als spätere Kämpfer vorzubereiten. Mädchen passierte dasselbe, jedoch nur mit weiblicher Betreuung. Es ist da dann auch zu Übergriffen an den Kindern gekommen. Dieses war im antiken Sparta nicht strafbar. Die Moralvorstellungen waren eben ganz anders und dieser Aspekt ist heute nicht mehr nachvollziehbar.
Man muss da ein bisschen unterscheiden:
Homosexuelle Handlungen waren in praktisch allen antiken Gesellschaften relativ normal bzw. häufig - als sexuelle Spielerei. Was in Griechenland dazu kam, war eine ästhetische Überhöhung des jugendlichen männlichen Körpers, verbunden mit einem "pädagogischen Eros", der - männliche - Schüler und Lehrer verband.
Was wir heute als schwule Identität verstehen, war aber auch in der Antike eher die Ausnahme und wurde auch nicht besonders geschätzt. Ein Mann, der sich dauerhaft mit einem anderen Mann verband und um Frauen einen Bogen machte, galt auch damals an unmännlich - vor allem, weil er sich auch der Zeugung von Nachwuchs verweigerte, den die Gesellschaft brauchte.
Hey!
Die Griechen hatten nicht mehr und nicht weniger Homosexuelle, jedenfalls lässt sich das heute kaum sagen. Allerdings stimmt es natürlich schon, dass die Akzeptanz davon da war, ganz einfach weil es was Menschliches ist.
Liebe Grüße, HeySandstorm.
Knabenliebe (heute Pädophilie) war im antiken Griechenland verbreitet, wie ebenso im Alten Rom.
Mit den Christen zog "wider der Fleischeslust" ein, als Sünde.
War nicht zur Frage, denn Pädophilie ist meinesachtens was ganz anderes als Homosexualität
Das Schubladendenken war nicht verbreitet. Der junge Mann und die junge Frau waren erotisch gleichwertig (der junge Mann etwas höherwertiger, da sein Verstand eben höher eingeschätzt wurde), männlich war der, der egal was, penetriert.
Die Unterscheidung war also nicht Hetero- und Homo, sondern aktiv - passiv.
Das führte zu seltsamen Unterscheidungen. Beispielsweise war passiver Analverkehr für einen Mann ehrenrührig, da er eben passiv war, für eine Frau in Ordnung, weil sie eh passiv war!
Zudem war die Moral eine andere. Sie war hierarchieabhängig. Sklaven und niedrige Stände hatten keine oder weniger sexuelle Selbstbestimmung. Das betraf dann auch Kinder.
Wir haben ein anderes Konzept. Die Wertschätzung der Kindheit als schützenswerte Lebensphase ist eine kulturelle Errungenschaft. (Und eine sehr gute, meine ich) Und nein, das kommt nicht aus dem Christentum, sondern aus der Aufklärung.