Gibt es Legasthenie gar nicht, und habt ihr eine andere Erklärung für meine eigenen Erklärungen?
Es gibt ja in jedem Land andere Schriftzeichen und andere Rechtschreibregeln.
Legasthenie definiert einen bestimmten Prozess z. B. dass Muster falsch erkannt/gelernt werden.
Sprache, Schriftzeichen und das Verstehen von Fremdsprachen ist im Grunde nur das Verstehen von Mustern.
Man liest ja nicht die einzelnen Buchstaben, sondern sieht das Wort, und erkennt das Muster sofort. Nur Kinder die gerade lesen lernen, lesen von Buchstabe zu Buchstabe, aber durch Übung lernt man, die Muster schneller zu identifizieren.
Jedenfalls wurde mir zur Schulzeit mehrmals Legasthenie diagnostiziert.
Nun bin ich mir sicher, dass es so etwas wie Legasthenie gar nicht gibt. Der Grund: Ich habe in nur einer Stunde gelernt, weitestgehend fehlerfrei zu schreiben!
Vor allem die Groß- und Kleinschreibung war bei mir ein Brennpunkt.
Ich habe mir nur mal kurz die Rechtschreibregeln im Internet durchgelesen. Und eben durch Gutefrage konnte ich auch sehr viel lernen!!!
Rechtschreibung basiert auf Logik. Mein logischer IQ müsste bei etwa 120 liegen. Vielleicht könnte ich mein Defizit in der Rechtschreibung einfach nur durch logisches Denken ausgleichen.
Muss aber auch dazu sagen, dass mich die Rechtschreibung mit 16 Jahren überhaupt nicht interessiert hat. In Diktate n hatte ich immer Fehler im mittleren zweistelligen Bereich.
Erst als ich 19 war und dann allmählich mit Ämtern zu tun hätte, fing es an, dass ich mich für Rechtschreibung interessiert habe.
Habt ihr eine Erklärung dafür?
6 Antworten
Ich kann deine Situation im speziellen nicht beurteilen. Ganz generell finde ich es aber kritisch die Existenz von etwas anzuzweifeln nur weil man Z. B. Andere Erfahrungen macht oder man nicht betroffen ist oder sowas in der Art.
Wenn etwas diagnostizierbar ist steckt da zumeist wenn nicht immer ein Prozess hinter. Dieser Prozess unfasst weit mehr als eine Person.
Es kann also sein das du falsch diagnostiziert wurdest, es kann sein das du irgendwie besonders bist,...
So gesehen würde ich mich an deiner Stelle einfach freuen wenn du keine Probleme mehr hast.
Sicher gibt es die, aber in unterschiedlichster Ausprägung. Dann hattest Du wohl nur eine sehr leichte Form. Vielleicht war aber auch die Diagnose falsch.
Hallo
Der Begriff "Legasthenie" ist sehr unscharf und ungefähr so genau wie die Aussage "Mein Auto ist kaputt, es springt nicht an". Beim Auto kann es viele, sehr unterschiedliche Ursachen geben, von nicht getankt bis zum kaputten Kabel wegen eines Marderschadens ist alles möglich. Beim Lesen ist das genau so. Bis jetzt sind 14 verschiede Ursachen für Lesestörungen bekannt, die alleine und auch in Kombination auftreten können. so einfache wie Brille könnte nicht schaden über zu kurze Fixationszeiten, falsche Augenbewegungen bis hin zu Gesichtsfelddefekten ist alles dabei.
Eine vollständige Liste aller bisher bekannten Ursachen findest du hier:
https://www.celeco.de/effiziente-legasthenie-therapie/faq-haeufig-gestellte-fragen/
Legasthenie hat übrigens nichts mit Intelligenz zu tun. Lesen ist übrigen ein sehr komplexer Prozess, bei dem viele Hirnleistungen eine Rolle spielen. Wir nutzen dafür ein Sehsystem und ein Gehirn, das dafür überhaupt nicht gemacht wurde. Das heißt, es muss hat irgendwie gehen. Der Prozess ist aber fehleranfällig.
Du schreibst, dein IQ ist irgendwo um die 120. Ich habe schon bei einigen sehr intelligenten Kindern beobachtet, dass der Geist (nennen wir es mal so) so schnell wie möglich im Text voran kommen möchte. Die basalen Fähigkeiten (die nichts mit der Intelligenz zu tun haben) kommen da aber nicht mit. Und schon passieren die Fehler. Gerne werden z.B. Buchstaben oder Wortteile weggelassen, weil der Leser so schnell wie möglich im Text weiterkommen möchte und deswegen die Augen gerne mal zu weit im Text weiterspringen. Oder nicht lange genug hingesehen wird. Genau diese Fehler können aber ihre grundlegende Ursache in einer A(D)HAS begründet haben.
Dass du gefühlt von jetzt auf gleich deine Leseprobleme in den Griff bekommen hast kann daran liegen, dass du z.B. nicht lange genug fixiert (also hingesehen) hast und das warum auch immer mal anders gemacht hast. Wenn das die einzige Ursache war, dann muss die Leserei funktionieren.
Also: Ja, es gibt Legasthenie sehr wohl, einfach weil der Mensch für das Lesen nicht geschaffen ist. Und ja, wenn man die Ursache(n) behebt, dann kann die Therapie super schnell gehen.
Ich kann dazu diese Studie empfehlen, download ist kostenlos:
Werth, R. Rapid improvement of reading performance in children with dyslexia by altering the reading strategy: a novel approach to diagnoses and therapy of reading deficiencies.
Restorative Neurology and Neuroscience vol. 36, no. 6, pp. 679-691 2018.
DOI 10.3233/RNN-180829
IOS Press
Links zu weiteren Studien und weitere Hintergrundinfos finden sich übrigens hier:
https://www.celeco.de/effiziente-legasthenie-therapie/wissenschaftliche-studien/
Das deine Rechtschreibung erst in der Kommunikation mit Ämtern besser wurde wundert mich nicht so wirklich. Da will man sich einfach nicht blamieren und passt besser auf 😉
Ich hoffe, diese Infos helfen dir etwas weiter
"Ich habe in nur einer Stunde gelernt, weitestgehend fehlerfrei zu schreiben!"
Anscheinend hast du die Erklärung.
Führe doch aus.
Also hast du dir durchgelesen, was man dir in der Schule beigebracht hat?
Nicht direkt.
In der Grundschule hab ich nie aufgepasst. Das war bei mir eher Kindergarten, weil ich dort nichts gelernt habe.
Erst ab der 5. Klasse habe ich etwas aufgepasst.
5. und 6. Klasse auf der Hauptschule war nix! Nur Wiederholungen der Grundschule!
Die Grundschule kann man sich sparen, wenn man hinterher auf die Hauptschule kommt. Denn 5. Klasse Hauptschule ist wie 2. Klasse Grundschule.
Weiß ich nicht. Mir wurde eine hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens als Kind diagnostiziert. Aber ob das eine Fehldiagnose war, kann ich nicht mehr beurteilen.
Naja, das ist keine Grundlage, deswegen Legasthenie als erfunden bei jeden Menschen zu erachten.
Nun bin ich mir sicher, dass es so etwas wie Legasthenie gar nicht gibt.
In Italien gibt es weit weniger Betroffene als in Deutschland. In den USA hingegen deutlich mehr!
Das Problem mit der "Mustererkennung" ist im Prinzip richtig erkannt. Und es wird größer, je weiter die geschriebene Sprache vom phonetischen Klang abweicht.
Italienisch ist eine der Sprachen, die fast exakt so geschrieben werden, wie sie auch gesprochen klingt. Im Deutschen gibt es massive Abweichungen zwischen der Aussprache und der Schreibweise. Und das ist im Englischen noch intensiver.
Es gibt Legasthenie sehr wohl.
Im Deutschen gibt es massive Abweichungen zwischen der Aussprache und der Schreibweise. Und das ist im Englischen noch intensiver.
Das ist im Französischen aber noch extremer.
Das habe ich gelernt, indem ich mir online die Rechtschreibregeln durchgelesen habe.