Gibt es jetzt eine Hölle, oder gibt es sie nicht?

Es gibt eine Hölle 47%
Es gibt keine Hölle 36%
Andere Meinung 18%

45 Stimmen

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Es gibt keine Hölle

Ich glaube nicht daran. Schon gar nicht an eine buchstäbliche Hölle, die mit körperlichen Qualen verbunden ist. So eine Hölle, wie sie etwa im Islam beschrieben wird.

Ich denke, die Gedanken an eine Hölle entstammen menschlichen Perversionen und nicht von einem Gott.

Mir konnte auch noch nie ein "Höllen-Gläubiger" glaubhaft und nachvollziehbar beschreiben, wie so eine Hölle dauerhaft physikalisch funktionieren soll.


SibTiger  12.07.2022, 23:32

Danke für das Sternchen!

marylinjackson  12.07.2022, 13:36

Bei öffentlichen Hinrichtungen im Mittelalter weideten sich die Zuschauer an den Qualen der Opfer.

Der Mensch selber stellte sich die Hölle so vor, wenn er andere so leiden sah.

Andere Meinung

Hallo Rudigems,

ich halte die Hölle für einen Glaubensinhalt, der nach einem strafenden und wirklich ungemütlichen Ort für Menschen, die man selbst nicht betrafen kann, sucht.

Betrachten wir aber mal die universale Liebe, die wir nur aus Aussagen zur Raum- und Zeitlosigkeit darstellen können. Damit ergibt sich aus der Zeitlosigkeit etwas in zeitlicher Näherung Ewiges, was über ein Leben hinwegdauern würde.

Ohne jetzt auf die Herleitung der Kürze wegen einzugehen, können wir unsere Seele als raum- und zeitlos betrachten, auch wenn sie in unserem Leben an und und damit Raum und Zeit gebunden ist. Wir können weiter sagen, dass wir unsere Seele eröffnen, wenn wir lieben - sonst verschließen oder verschlossen halten.

Ist sie eröffnet, ist sie mit anderen Seelen eins, geht von ihr etwas aus, was sie selbst und andere Seelen erreicht - und umgekehrt. Endet unser Leben "hinterlassen" wie unsere Seele eröffnet.

Das Gegenteil wäre, wenn unsere Seele verschlossen ist: nichts geht von ihr aus, nichts erreicht sie, keine Einheit mit anderen Seelen. Und so würden wir unsere Seele auch nach unserem Leben "hinterlassen".

Dann gibt es keinen Prozess, der eine Seele nochmals eröffen oder verschließen könnte, da alles zeitlos ist, und zeitlos kein Prozess existieren kann.

Vergleichen wir die Einheit der eröffneten Seelen wie eine große Party. Nennen wir das gerne "Himmel". Jetzt stellen wir uns vor, wir wären auf der Party, würden weder die Musik hören (weltliche Näherung), noch andere wahrnehmen, noch würden andere uns wahrnehmen. Das wäre eine Art Hölle, auch wenn das kein Feuer brennt.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Es gibt keine Hölle

Hallo Rudigems,

die meisten sind überrascht, wenn sie erfahren, dass die Lehre einer Feuerhölle in Wirklichkeit gar nicht aus der Bibel hervorgeht. Das wird aber erst klar, wenn man sich die Begriffe aus den Ursprachen der Bibel, die in vielen Bibelübersetzungen mit „Hölle“ wiedergegeben werden, einmal etwas näher ansieht.

Welche Begriffe sind das hauptsächlich? Das ist zum einen das aus dem Alten Testament stammende hebräische Wort „Scheol“ und das Synonym im Neuen Testament, „Hades“ (griechisch), sowie das Wort „Gehenna“, das von Jesus an mehreren Stellen verwendet wird. Statt mit „Hölle“ werden diese Wörter auch an manchen Stellen mit „Totenreich“ oder „Unterwelt“ übersetzt.

Die Frage hierbei ist, ob die gerade genannten Begriffe (Hölle, Totenreich und Unterwelt) den eigentlichen Sinn der Wörter Scheol und Hades richtig wiedergeben. Was zeigt die Bibel selbst? Nehmen wir einmal den Text aus Prediger 9:10, der sich auf die Zeit nach dem Tod bezieht. Dort steht:

Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab [hebräisch scheol[, dort, wohin du gehst“ (Prediger 9:10).

Noch deutlicher sagt es im gleichen Kapitel der Vers 5: „Die Toten wissen gar nichts“. Wenn es also im Scheol weder Tun, noch Planen, noch Wissen gibt, hört sich das dann nach einem jenseitigen Ort an, einer Hölle an?

Gäbe es tatsächlich eine Hölle, dann wüssten diejenigen, die darin sind, ganz bestimmt, wo sie sich befinden. Nun sagt der Text aber: „Die Toten wissen nichts“. Das bedeutet, dass sie ohne jegliches Bewusstsein sind, also nicht mehr existent.

Eine wirklich passende Wiedergabe des Wortes Scheol wäre z.B. das Wort „Grab“, allerdings nicht im Sinne einer einzelnen Grabstätte, sondern im Sinne des allgemeinen Grabes der Verstorbenen – also kein buchstäblicher, sondern ein sinnbildlicher Ort.

Wie anfangs gesagt, ist das im Neuen Testament vorkommende Wort Hades nur eine Entsprechung des hebräischen Wortes Scheol. Daher kann von seiner Bedeutung her das Gleiche gesagt werden wie über den Scheol.

Und wie steht es um den dritten erwähnten Begriff, der meistens mit Hölle wiedergeben wird, Gehenna? Jesus bezog sich an mehreren Stellen auf diesen Begriff. Sprach Jesus von der Hölle, oder von etwas anderem? Was war die Gehenna in Jesu Tagen tatsächlich?

„Gehenna“ bedeutet wörtlich übersetzt „Tal Hinnom“ und geht zurück auf ein Tal direkt bei Jerusalem, das in früherer Zeit als Müllplatz genutzt wurde. Der meiste Abfall landete im Feuer, das dort ständig brannte; den Rest beseitigten Maden und Würmer.

Wenn Jesus den Begriff Gehenna in Verbindung mit Bestrafung spricht, dann bezog er sich eindeutig nicht auf die buchstäbliche Gehenna, also die damalige Müllhalde außerhalb der Mauern Jerusalems. Warum kann man das sagen? Weil niemand, auch keine Schwerverbrecher, bei lebendigem Leib in die Gehenna geworfen wurden. Es wurden allerdings die Leichname derer, die man nicht eines normalen Begräbnisses und keiner Auferstehung für würdig erachtete, in die Gehenna geworfen.

Da sich Jesus also nicht auf die buchstäbliche Gehenna bezog, wovon sprach er dann? Er verwendete er sie im übertragenen Sinn und meinte damit die ewige Vernichtung, bzw. den ewigen Tod.

Warum war die Gehenna ein passendes Bild dafür? Ganz einfach: Jeder der anwesenden Zuhörer wusste genau: Wenn etwas in die buchstäbliche Gehenna, also den erwähnten riesigen Müllplatz, geworfen wurde, dann kam es niemals wieder heraus. Genauso werden diejenigen, die in die symbolische Gehenna geworfen werden, nie wieder zum Leben kommen! Gott wird sich also nie mehr an sie erinnern und sie somit auch nicht zur Auferstehung bringen.

Nun gibt es aber noch einen vierten Begriff, der für viele mit der Hölle gleichzusetzen ist: der in der Offenbarung erwähnte „Feuersee“. Das ist durchaus nachvollziehbar, da ja die Hölle auch als ein Ort voll von Feuer beschrieben wird.

Dazu folgende Überlegung: Wenn, wie gerade gezeigt, die Wörter Scheol, Hades und Gehenna, eine andere Bedeutung haben als die einer Hölle, warum sollten dann allein die wenigen Stellen, die von einem Feuersee sprechen, die Höllenlehre begründen?

Einer der Texte, die von einem Feuersee sprechen, ist Offenbarung 20:14, wo es heißt: "Und der Tod und das Grab [griech. Hades]wurden in den Feuersee geschleudert. Der Feuersee steht für den zweiten Tod." Beachte bitte besonders den letzten Satz, wo erklärt wird, welche Bedeutung der Feuersee hat: der zweite Tod. Da aber, wie anfangs gezeigt, der Tod ein Zustand ohne Bewusstsein ist aber die Qual in einer Feuerhölle Bewusstsein voraussetzt, kann es sich bei dem Feuersee nicht um einen buchstäblichen Ort aus Feuer handeln. Der Feuersee ist, genauso wie die Gehenna, ein symbolischer Ort, der vollständige und ewige Vernichtung bedeutet!

Dass ist auch daran zu erkennen, dass in diesem Text gesagt wird, dass der "Tod und das Grab" in den Feuersee geschleudert würde. Weder der Tod noch das Grab kann durch ein buchstäbliches Feuer verbrannt werden! Wohl aber können sowohl der "Tod", als auch das "Grab" für immer vernichtet, beziehungsweise unschädlich gemacht werden.

Zum Schluss möchte ich noch Jesu Erzählung aus Lukas 16:19-31 erwähnen. Viele verweisen nämlich darauf, da ihrer Meinung darin eindeutig von einer Hölle die Rede sei. Oberflächlich betrachtet, könnte man das tatsächlich meinen, da in dem Text von Feuer und von Qualen die Rede ist. Wovon aber sprach Jesus wirklich?

Ohne jetzt näher auf Einzelheiten aus dieser Erzählung einzugehen, sei aber darauf hingewiesen, dass Jesus hier eine gleichnishafte Beschreibung gebrauchte, um etwas zu veranschaulichen, das die Pharisäer und Schriftgelehrten, sowie das einfache Volk betraft (Näheres zu dem Gleichnis kann ich auf Wunsch gern nachliefern).

Niemandem von seinen jüdischen Zuhörern musste erklärt werden, was nach dem Tod geschieht, da sie die Schriften kannten, auch den anfänglich erwähnten Text aus Prediger 9:5,10, aus dem deutlich hervorgeht, dass die Toten ohne Bewusstsein sind. Ein wörtliches Verständnis des Textes aus Lukas 16:19-31 würde jedoch in direktem Widerspruch dazu stehen!

Zusammenfassend kann man sagen, dass es nicht die Bibel selbst ist, die den Anschein erweckt, es gäbe eine Feuerhölle, sondern es sind Bibelübersetzungen, die bestimmte Wörter unzulässigerweise mit „Hölle“ wiedergeben und den Leser auf eine falsche Fährte führen!

LG Philipp


Rudigems 
Beitragsersteller
 13.07.2022, 08:01

Schade, das ich den Stern schon vergeben habe. Die Ausführungen waren wirklich gut. Am besten gefällt mir, das man aus der Bibel raus nachweisen kann, das es keine Hölle gibt, in der man für immer leiden muss.

Ich persönlich argumentiere lieber aus der Sicht meines Gottes. Der sagt, das es ausgeschlossen wäre, das ein Gott der Nächstenliebe auch nur darüber nachdenken würde, eine Hölle zu erzeugen.

Philipp59  13.07.2022, 11:37
@Rudigems

Kein Problem! Vielen Dank! :-)

Ich persönlich argumentiere lieber aus der Sicht meines Gottes. Der sagt, das es ausgeschlossen wäre, das ein Gott der Nächstenliebe auch nur darüber nachdenken würde, eine Hölle zu erzeugen.

Das sehe ich genauso! Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

LG Philipp

Rudigems 
Beitragsersteller
 13.07.2022, 14:37
@Philipp59
Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen,

Ja, gehört auch zu meiner Erfahrung. Bei mir ist Gott immer ruhig, sachlich und liebevoll. Nächstenliebe ist sein Hobby.

Es gibt aber 2 Dinge, wo Gott auf der Kippe steht die Beherrschung zu verlieren. Ich merke das während des Gesprächs was ich mit ihm führe. Manchmal setzt er dann aus, und es dauert ein paar Sekunden bis er weiter macht.

Da ist einmal die Unterstellung, das Gott eine Hölle erzeugt hat, in der Menschen für ewig gequält werden, und da ist einmal die Unterstellung, das er mit Jesus so barbarisch umgegangen sein soll, und sich darüber auch noch gefreut haben soll.

Man braucht nur in Gottes Schöpfung zu sehen, dann weis man, das Gott Schmerzen nur zu Alarmzwecken einsetzt. Wenn man jemandem ein Bein abreißt, spürt der fast gar keine Schmerzen. Es soll Soldaten gegeben haben, die mit ihrem Gewehr schießen wollten, und auf einmal feststellten, das die gar keinen Arm mehr hatten.

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Ja, das sind einige der wenigen Stellen in der Bibel, wo man genau merkt, das hier Gott Pate gestanden hat.

Es gibt keine Hölle

Durch Abstimmen wirst du die Wahrheit nicht erfahren.

In Berichten über das Jenseits wird dieses als absolut friedlich und "hitzefrei" geschildert.

Von Experte xxScarface1990 bestätigt
Es gibt eine Hölle

Laut Bibel definitiv

Jesaja 66,24

Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname der Leute, die an mir übel gehandelt haben; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer nicht verlöschen, und werden allem Fleisch ein Greuel sein

Offenbarung 14,10

der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm

Offenbarung 20,10 Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit

Offenbarung

20,14 Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee.

Offb 20,15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen

Schon Jesus sprach eindeutig von einer realen Hölle:

Markus 9: 43 Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer,

wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Dan 12,2 Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande