Gedenktag der Opfer von Trans*feindlichkeit?
Hallo Community.
Heute, am 20. November ist, wie jedes Jahr seit 1999, der "Transgender day of remembrance" also der "Gedenktag der Opfer von Trans*feindlichkeit".
An diesem Tag wird sich an trans* Menschen erinnert, die ihr Leben aufgrund von Trans*feindlichkeit (Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass) aber besonders durch Gewalt und Mord verloren haben. Alleine dieses Jahr sind 350 trans* Menschen ermordet worden, die Dunkelziffer dürfte höher sein.
Meine Fragen zu dem Thema sind:
1. Habt ihr heute jemanden, dem ihr gedenkt bzw. kennt ihr jemanden, der jemandem gedenkt?
2. Setzt ihr euch (aktiv) für trans* Menschen und deren Rechte ein bzw. gegen Diskriminierung/ Hass?
3. Wie findet ihr diesen Gedenktag? Was sind eure Gedanken?
Bleibt in den Kommentaren bitte respektvoll, hier wird keine Transfeindlichskeit jeglicher Art toleriert. :)
Dass das überhaupt erwähnt werden muss.. fangt bitte nicht mit Whataboutism an. Das ist kein Wettbewerb "wer es schlimmer hat". Es geht nun mal um trans Menschen, also bleibt bitte beim Thema.
9 Antworten
Ich wusste nichts vom dem Gedenktag.
Aber jeder Mensch, der deshalb sein Leben verloren hat, weil er Transgender ist, ist natürlich ein Mensch zu viel.
Menschen können sehr grausam sein.
1. Habt ihr heute jemanden, dem ihr gedenkt bzw. kennt ihr jemanden, der jemandem gedenkt?
Ehrlicherweise nein. Oder glücklicherweise. Ich gehe davon aus, dass du Transmenschen meinst, die zu Tode gekommen sind. Da gibt es niemanden in meinem näheren oder entfernteren Umfeld.
Aber auf alle Menschen bezogen: Natürlich gedenke ich den Verstorbenen, die mir sehr wichtig waren. Jedes Jahr an ihrem Geburtstag, an ihrem Todestag und sowieso immer zwischendurch. Sie haben mich ja nicht verlassen und leben in meinen Gedanken und in meinem Herzen weiter.
2. Setzt ihr euch (aktiv) für trans* Menschen und deren Rechte ein bzw. gegen Diskriminierung/ Hass?
Ich setze mich nicht aktiv für Transmenschen ein. Aber ich achte ihre Würde, behandele sie mit Respekt und ganz normal (oder vielleicht sogar ein bisschen netter, um ihnen ein Gefühl der Gewogenheit zu vermitteln). Das betrifft tatsächlich Transfrauen, die erst im Erwachsenenalter den Mut und die Kraft fanden, ihr Inneres nach außen zu kehren. Jene, denen man ihr biologisches Geschlecht deutlich ansieht. Ich sehe doch auch die Blicke der anderen. Oftmals arme und sehr einsame Menschen. Da möchte ich irgendwie zeigen, dass ich sie nicht verhöhne, sondern achte.
3. Wie findet ihr diesen Gedenktag? Was sind eure Gedanken?
Der Hintergrund dieses Gedenktages ist ein sehr ernster. Dieser Gedenktag hat auch seine Berechtigung. Menschen, die deshalb ihr Leben lassen mussten, einen solchen Tag einzuräumen, tut doch niemandem weh. Jeder Gedenktag ist gleichzeitig auch ein Mahnmal. Ich finde, dass wir Menschen wieder mehr zu unserer Menschlichkeit und Großherzigkeit finden sollten. Wir müssen nicht alles verstehen und wir müssen uns nicht in alles einfühlen können. Das kann niemand. Ich kann es in Bezug auf Transmenschen auch nicht, aber ich bin gewillt, besser zu verstehen. Es gibt Grenzen hin zur Respektlosigkeit, die von jedem gewahrtt werden sollten.
1.) Nein, glücklicherweise habe ich niemanden, dem ich persönlich gedenken muss.
2.) Mehr oder minder aktiv. Da ich selbst trans bin und meine Frau ebenso, setzen wir uns durchaus für trans* Rechte ein (für uns selbst, aber eben auch für alle anderen) und versuchen aufzuklären, so gut es geht. Ich würde mich freuen, wenn ich das irgendwann aktiv machen könnte, in einem Verein, einer Beratungsstelle o.ä., insbesondere trans Kindern würde ich gerne helfen, da ich selbst mit Ende 30 noch stark unter der Transphobie meiner Mutter leide.
3.) Awareness schaffen ist nie falsch. Kommt immer auf die Intensität und Mittel an, aber ein Gedenktag ist ein guter Weg, vor allem aufgrund des Hintergrunds dieses Tages.
Ich habe für sie eine Kerze angezündet. Ich finde es gut das es diesen Tag gibt
- Nein, ich kenne keine Person bzw ist es mir bei keiner Person bewusst.
- Jain. Also etwas eben aber nicht richtig schätze ich.
- Finde ich eine gute Sache.
1. Nein.
2. Sie haben nicht mehr oder weniger Rechte als jeder andere auch.
3. Halte ich für unnötig. Warum braucht man dafür einen speziellen Tag? Mann kann immer an Opfer von Gewalt denken ohne dass es besondere Tage dafür gibt. Ich finde das ist wieder genau die Sache warum viele dieses Thema ablehnen: sich wieder in den Mittelpunkt stellen wollen. Warum ist der Tod eines dieser Menschen schlimmer als der von anderen?
Sie haben nicht mehr oder weniger Rechte als jeder andere auch.
Da liegst du falsch.
Dann auch für dich die Aufgabe:
Nenne mir ein Recht welches sie nicht haben ich aber schon.
Also hast du ebenso keine Antwort darauf. Oh wie überraschend...
Niemand hat gesagt, dass der Tod dieser Menschen schlimmer ist, als der von anderen Menschen. Da wären wir wieder bei Whataboutism.
Das könnte man jetzt über so ziemlich jeden Gedenktag sagen. Niemand zwingt dich, an dem Gedenktag teilzunehmen.
Übrigens:
Sie haben nicht mehr oder weniger Rechte als jeder andere auch.
Stimmt nicht. Nur weil man auf dem Papier die selben Rechte hat, heißt das nicht, dass man gleichbehandelt wird.
Kannst du lesen?
Nur weil man auf dem Papier die selben Rechte hat, heißt das nicht, dass man gleichbehandelt wird.
Nochmal darüber nachdenken bitte.
Das ist hoffentlich ein Witz.
Die FRA-Studie zur Lage von LGBTIQ in Europa und Deutschland aus dem Jahr 2024 verdeutlicht das schockierende Ausmaß der Diskriminierung, der trans* Personen ausgesetzt sind. In Deutschland berichteten 65 % der trans* Frauen von Diskriminierung in den letzten 12 Monaten.
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Desweiteren dokumentieren internationale Studien massive Gewaltverbrechen gegen trans* Personen. Das Projekt "Transrespect versus Transphobia Worldwide" dokumentiert Morde an trans* Personen. In den Jahren 2008 bis 2023 wurden weltweit 4.690 Morde an trans* Personen bekannt, 107 in der EU und drei in Deutschland. Besonders häufig betroffen sind BPoCs und trans* Frauen.
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Wo werden trans Menschen diskriminiert/ nicht gleichbehandelt:
Die Auswertung internationaler Studien zeigt deutlich, dass Trans*Personen in hohem Maße individuell und strukturell benachteiligt werden. So sind etwa die Arbeitslosenraten und der Anteil der Erwerbsunfähigkeit unter Trans*Personen überdurchschnittlich hoch. Sie haben geringere Aufstiegschancen und werden unterdurchschnittlich entlohnt.
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Viele Trans*Personen leben in unsicheren Wohnverhältnissen, die Obdachlosigkeitsrisiken sind überdurchschnittlich groß. Der Umgang staatlicher Behörden und Vertreter*innen mit Trans*Personen wird als mangelhaft bis diskriminierend beschrieben.
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Trans*Personen haben zu einem überwiegenden Teil Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen gemacht. Die Begegnung mit Transphobie und Benachteiligung führt zur Angst vor den Konsequenzen eines offenen Umgangs mit der eigenen Identität.
Mehr muss man dazu, denke ich, nicht sagen.
Die Auswertung internationaler Studien zeigt deutlich, dass Trans*Personen in hohem Maße individuell und strukturell benachteiligt werden. So sind etwa die Arbeitslosenraten und der Anteil der Erwerbsunfähigkeit unter Trans*Personen überdurchschnittlich hoch. Sie haben geringere Aufstiegschancen und werden unterdurchschnittlich entlohnt.
sie haben also schlechte jobs ausgesucht. Selbst schuld.
Viele Trans*Personen leben in unsicheren Wohnverhältnissen, die Obdachlosigkeitsrisiken sind überdurchschnittlich groß. Der Umgang staatlicher Behörden und Vertreter*innen mit Trans*Personen wird als mangelhaft bis diskriminierend beschrieben.
sie zahlen also nicht richtig die Miete oder warum sollte das so sein?
Trans*Personen haben zu einem überwiegenden Teil Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen gemacht. Die Begegnung mit Transphobie und Benachteiligung führt zur Angst vor den Konsequenzen eines offenen Umgangs mit der eigenen Identität.
wenn ich mich falsch kleide oder im falschen Viertel unterwegs bin laufe ich auch Gefahr angegriffen zu werden. Ist also ein allgemeines Problem.
Also sind diese Personen selbst dran schuld oder ALLE haben diese Probleme.
Wenn dem nicht so ist kannst du gern mal etwas anständiges liefern.
Klar, man ist immer selbst dran Schuld, wenn man diskriminiert wird oder Gewalt erfährt. 🤦♀️
Für das falsche zahlen der Miete ist man selbst Schuld.
Für die Auswahl des Berufes ist man auch selbst dran schuld.
Wenn du mal ehrlich sein würdest sind die die diese Person körperlich angreifen auch die die einen verprügeln weil man sie nur angeguckt hat.
Hauptsache wieder das Opfer spielen.
Ja, dem ist so. Das, was ich ausstrahle, kommt dementsprechend zurück...
Es gibt nicht immer nur einen 'Schuldigen': Daran sind immer mindestens zwei Personen beteiligt...
Klar, Gewalt geht gar nicht! Aber jeder vernunftbegabte Mensch weiß, dass es auch Menschen gibt, die austicken (könn[t]en)...
Gruß Fantho
Vielen Dank für die Antwort