Geblitzt mit 105-109kmh in 60er Zone?

11 Antworten

Was soll ein Anwalt denn bitte machen?

Das Tempolimit wird gültig gewesen sein, der Blitzer wird korrekt aufgestellt gewesen sein und korrekt gemessen haben, das auf dem Blitzerfoto wirst du sein.

habe seit einer Woche ein neues Auto was etwas schneller ist und ungewohnt da ich sonst nur 116ps hatte.

Du hast das Fahrzeug, das du führst, im Griff zu haben. Und wenn du das Fahrzeug nicht im Griff hast, hast du es nicht zu fahren. Die angepasste Betätigung des Gaspedals und der Blick auf den Tacho gehören zur Bedienung des Fahrzeuges dazu.

Wenn du nicht in der Lage bist, auf den Tacho zu gucken und das Gaspedal nachzulassen bevor du das Tempolimit überschreitest, reichen deine fahrerischen Fähigkeiten für dieses Fahrzeug nicht aus.

Nochmal zur Erinnerung: Tempolimits gibt es meist aus dem Grund, dass Unfälle vermieden werden sollen. Wenn du mal die Faustformeln aus der Fahrschule hernimmst, ist dein Bremsweg aus 100 km/h als 3x so lang wie aus 60 km/h. Sprich, wenn jemand vor dir auf die Straße rennt: Wo es bei 60 km/h zum Bremsen gereicht hätte, reicht es aus 110 km/h wahrscheinlich nicht. Und erst recht nicht, wenn deine Aufmerksamkeit anscheinend recht benebelt ist, wenn du es noch nichtmal schaffst auf den Tacho zu schauen. Willst du dann ernsthaft sagen "ja sorry, mit 300 PS unter der Haube bringt man halt auch mal jemanden um"?

Dieses Argument ist keine Verteidigung, sondern dokumentiert eher deine grundsätzliche Nichteignung.

Jeden falls hatte ich auf einmal so Magenkrämpfe während der Fahrt und gespürt das es gleich rauskommt ihr wisst schon.
In dem Moment bin ich an einem McDonalds vorbeigefahren und gemerkt das dort Toiletten sind also habe ich beschleunigt um zu drehen

Und was davon ist ein dermaßen wichtiger Notfall, dass ein Eingriff in die öffentliche Sicherheit, eine deutlich erhöhte Unfallgefahr bzw. eine deutlich erhöhte Gefahr tödlicher Verletzungen bei einem potentiellen Unfallgegner gerechtfertigt wäre?

Es ging nicht um Leben und Tod, es ging nicht um die Verhütung eines Unglücks, es ging nicht darum bedeutende Werte zu retten... Sprich, du hast kein höheres Rechtsgut geschützt, was deinen Verstoß vielleicht gerechtfertigt hätte. Und selbst dann, ist die Überschreitung so hoch, dass die Rechtfertigung kaum mehr möglich ist.

Nur so: Selbst mit Sonderrechten, also wenn ich z.B. mit dem Rettungswagen zu einem erstickenden Kind fahre, wären 110 km/h bei erlaubten 60 eindeutig im Bereich der groben Fahrlässigkeit.

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Unterm Strich:

Es ist alles korrekt, du hast das Tempolimit überschritten! Und du hast dafür keine Rechtfertigung vorzuweisen.

Das wird dich 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot kosten, neben Bußgeld, Aufbauseminar und Probezeitverlängerung.

was kann ich tun um der strafe zu entgehen

Ich sehe keine Möglichkeiten.

da ich mein Auto für Ausbildung und Berufsschule brauche

Ja nu, du hast per Gesetz mindestens 4 Wochen Urlaub. Dann gehen die jetzt halt am Stück dafür drauf, dass du dein Fahrverbot abbummelst.

Hi, in seltenen Fällen kann man die Messung anfechten.

Meistens aber muss man dann neben dem Bußgeld noch die Anwalts- und Verfahrenskosten zahlen.

Dann kannst Du der Strafe nicht entgehen.

Du warst ca. 56 Km/h zu schnell wenn du ca. 110 Km/h auf dem Tacho hattest in der 50er Zone.

Das bedeutet :

2 Punkte in Flensburg

2 Monate Fahrverbot

591.50 Euro an Bussgeld inklusive Gebühren und Auslagen

Probezeit wird auf 4 Jahre verlängert

Kostenpflichtiges Aufbauseminar wird angeordnet

https://www.bussgeldkatalog.org/geblitzt-kosten/

Du hast noch die Möglichkeit zu sagen das du nicht gefahren bist.

Dann musst du den oder die Fahrer/in nennen

Diese Person muss dann zugeben das sie gefahren ist.

Du kommst dann straffrei davon,aber die andere Person bekommt dann die Strafe.Ohne Probezeit entfällt das Aufbauseminar.

Punkte und Geldstrafe,Fahrverbot bleibt.

Du kannst einen Rechtsanwalt damit beauftragen das es Akteneinsicht gibt.

Verdacht dass das Blitzgerät nicht geeicht war,falsch positioniert,die bedienende Person nicht oder nicht richtig geschult war,das Gerät eine Fehlfunktion hatte.

Oder das es für dich eine unzumutbare Härte ist weil du sonst,ohne Fahrerlaubnis,die Arbeit verlierst.Zum Beispiel wenn jemand eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer macht.

Das musst du aber nachweisen,begründen.Auch hier wäre eine Rechtsberatung sinnvoll.Möglichst von einen Anwalt oder eine Anwältin für Verkehrsrecht.Hast du keinen Verkehrsrechtschutz musst du auch deren Kosten tragen.

https://www.bussgeldkatalog.org/fahrverbot-abwenden-wegen-beruflicher-unzumutbarkeit/

Und der Anwalt soll was machen? Dumm ist wer dummes tut. Fertig,

Wer außerdem so schnell fährt sollte etwas zu Fuß gehen um darüber nachdenken zu können.

Jetzt meine Frage kann ein Anwalt was machen oder was kann ich tun um der strafe zu entgehen da ich mein Auto für Ausbildung und Berufsschule brauche

Nein kann er nicht. Da sind dann wohl öffentliche Verkehrsmittel für eine Weile angesagt - oder ein Fahrrad. Und wer auf einer 60er-Strecke (60er Zonen gibt es nicht, sondern nur 30er Zonen, und das steht dann auch genauso da) mit gut 100 km/h langbrettert, hat es auch nicht anders verdient, mal die Fleppen abzugeben und, je nach Probezeit auch eine Probezeitverlängerung in Kauf zu nehmen, ein Aufbauseminar und, egal ob Probezeit oder nicht eventuell auch eine MPU.

habe seit einer Woche ein neues Auto was etwas schneller ist und ungewohnt da ich sonst nur 116ps hatte.

Was heißt nur? Für den Anfang ist das viel zu viel. Und wenn Du das anders siehst, ist es noch mehr zu viel, als ich es ohnehin schon sehen würde. Ein Auto ist ein Fortbewegungsmittel aber Du scheinst darin einen Freifahrtschein zur Raserei zu sehen. Und nun jammerst Du rum, weil Deine Raserei für Dich vollkommen gerechtfertigt zu Konsequenzen führt. Jeder halbwegs vernünftige Anwalt sollte Dich dafür so was von auf die Schn..ze fallen lassen! Und das ist noch harmlos ausgedrückt.