Garagendach begrünen - lieber extensive Begrünung mit Kräutern oder lieber Kletterpflanzen?
Ich möchte mein Garagendach begrünen lassen.
Möglichkeit 1: typische extensive Begrünung
Eine Nährbodenschicht wird auf das Dach aufgetragen und niedrige robuste Kräuter gepflanzt. Möglichst vielfältige blühende Kräuter für Bienen, nicht nur Sedum.
Möglichkeit 2: Blumenkübel und Rankgitter aufstellen und das Garagendach mit wildem Wein oder Schlingknöterich zuwuchern lassen.
Was ist besser?
Herstellungskosten - ich nehme an, Blumenkübel und Rankgitter sind billiger als professionelle Dachbegrünung?
Nachbarn - die Nachbargarage steht direkt daneben, ist aber 50 cm höher. Die Beziehung zu den Nachbarn ist schwierig. Ich vermute, Wildkräutersamen, die in ihren gepflegten Rasen wehen, würden ebenso für Konfliktpotential sorgen wie Ranken, die ihre Garage berühren.
Pflege - ich vermute, zweimal jährlich einen Schlingknöterich radikal zurückschneiden wäre weniger Aufwand als Löwenzahn (seeehr viel Konfliktpotential mit Nachbarn wegen Löwenzahnsamen) und ähnliche Wildkräuter vom bewurzelten Garagendach fernzuhalten?
Ökosystem - Kräuter wären eher für Bienen, Kletterpflanzen eher für Vogelnester gedacht. Was braucht die Wohnsiedlung dringender?
P.S.: Intensive Dachbegrünung ist nicht erlaubt.
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6 Antworten
Weil bei richtiger Anlage auf einem Garagendach eine echte Insekten-Oase entstehen kann, die KEINE weitere Pflege benötigt. Eventuell in einem heißen Sommer 1x pro Woche etwas wässern.
Z. B. https://www.bauder.de/de/gruendach/gruendach-biotop.html
Efeu begrünt perfekt, lässt sich regelmässig schneiden UND ist die letzte wirklich reichliche nektarweide für biene, Hummeln etc im jahr, wenn der Efeu über 10 Jahre alt ist.
Ich hatte Granulat mit vielen sedumarten sowie bellis, das hielt 15 Jahre.dann war das Dach undicht.... jetzt? Nix mehr.
... also, ich könnte auf die Terrasse an die Garagenwand ein kleineres Hochbeet bauen und da hinein den Efeu pflanzen. Was ich lieber nicht machen würde, wäre, ein paar Terrassenplatten zu entfernen und den Efeu in den Boden zu pflanzen, dann würden mir die Wurzeln bestimmt im Lauf der Zeit die übrigen Terrassenplatten anheben.
Könnte man Efeu in Blumenkübel pflanzen, oder würde der Efeu dann nicht groß genug, um das Garagendach dicht genug auch für Vogelnester zu begrünen? Wie empfindlich wäre er in Blumenkübeln, wenn man mal zu viel oder zu wenig gießt?
Um die Garage herum kann ich nichts in den Boden pflanzen (links die Nachbargarage, rechts mein Haus, vorne die Garageneinfahrt und hinten meine Terrasse mit dem Garagendurchgang).
Kletterpflanzen sind langfristig u.U. für die Garagenwand schädlich, auch mit einem Rankgerüst.
Ökologisch ist das extensiv begrünte Dach sicher besser, auch was die Retention des Regenwassers betrifft. Zum Thema Samenflug kannst Du Dich ja beim Fachbetrieb beraten lassen, welche Saatmischung unter dem Nachbaraspekt geeignet ist.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist behördlich eine Begrünung nicht verboten. Erstaunlich! Ich kenne kaum eine Gemeinde mehr, die eine Begrünung nicht sogar per B-Plan oder Gemeindesatzung vorschreibt.
Du kannst ja mal einen Gemeinderat bzgl. des Grünpunktekontos der Gemeinde ansprechen und auch der Abwasserproblematik. Das sind kommunal zwei gute Ansatzpunkte, um etwas zu bewegen.
Rankgewächse wie wilder Wein oder Efeu wird man später nicht mehr los.
Eine "Wildblumenwiese" auf dem Dach ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch ökologisch wertvoll - Du hast das Stichwort "Bienen" ja bereits gegeben.
Eine klare Stimme für extensive Begrünung mit Kräutern, Sandthymian, Sandmelken, Hauswurz, Sedum eventuell noch ein paar Frühlingsblühern. Tiefwurzelnde Unkräuter wie Löwenzahn und so weiter musste sowieso entfernen.
Wenn du einen Stellplatz im Vorgarten brauchst, kannst du Rasengittersteine verlegen.
Dieses Jahr hatte ich im Vorgarten unter meinem riesigen Korkenzieherhaselnussstrauch ein Paar Igel wohnen, da blutet mir beim Gedanken an Rasengittersteine das Herz.
In meiner Wohnsiedlung (in NRW) ist keine Begrünung vorgeschrieben. Es sind auch nur wenige Garagen begrünt.
Leider wird Umweltschutz hier nicht großgeschrieben. Inzwischen ist jeder zehnte Vorgarten in meiner Wohnsiedlung schon zugepflastert oder gekiest statt bepflanzt.
Aktuell versuche ich gerade, eine Baugenehmigung für den Dachbodenausbau zu bekommen, OHNE meinen Vorgarten als Stellplatz zupflastern zu müssen, aber das sieht schlecht aus.