Ganzen Tag am zocken vernachlässigt mich und unseren Sohn....?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich weiß nicht inwiefern diverse Antworten hier in deiner Lage hilfreich sein sollen. Ich bin kein Paarberater oder Psychologe also kann ich dir vermutlich auch nicht konkret die beste Hilfestellung geben. Aber Antworten wie: "Werd den Kerl los", "ganz schön erbärmlich" oder "vermutlich Spielsüchtig" helfen dir nicht weiter.

Ich weiß es durch mein Beruf und durch persönliche Erfahrung, dass Kommunikation sehr wichtig ist.

In dem Fall auch eine faire Aufgabenverteilung. Ihr führt gemeinsam einen Haushalt. Quasi wörtlich: Gemeinsam. Jeder hat seine Aufgaben. Du bist nicht dafür verantwortlich 24 Stunden dich um den kleinen zu Kümmern. Es steht dir auch quasi zu mal 5 Stunden abzuschalten und dir einen Film anzusehen, oder etwas zu zocken.

Die Reaktion deines Freundes ist evtl. auch eine Gegenreaktion davon dass er evtl. auch etwas überfordert ist und einfach Zeit braucht abzuschalten. Das kenn ich auch bei mir, nachdem ein Arbeitstag mal zu stressig verlaufen ist, einfach mal bis spät in die Nacht am PC sitzen und abschalten.

Daher würde ich dir raten einfach direkt mit him zu reden und auch klarzustellen das es beide Parteien trifft sich um den kleinen zu kümmern und ggf. mal etwas gemeinsam zu machen. Die Ausgangsbeschränkungen in Deutschland haben die "Heimlage" nicht arg verbessert. Man durfte zuerst nicht raus und es hieß "lieber zocken als spazieren gehen" in den meißten Kommunen.

Sei nicht abwertend oder energisch. Rede normal mit ihm. Sag ihm auch dass du bisschen überfordert bist und es fair wäre wenn man sich die Arbeit im Haus etwas aufteilt. Sag aber nicht dass du findest dass er zu viel zockt - ich kenn das selber bei mir - Männer hören sowas nicht gern, auch wenn das Wahr ist.

Ich weiß nicht ob dein Freund arbeitet oder Arbeitssuchend ist, aber er ist nicht mehr im Hotel Mami also muss er sich im Haus auch etwas beteiligen. Es ist nicht natürlich dass du kochst, die Wäsche machst und dich noch um den kleinen kümmern musst. Es ist jedoch die Kunst der Artikulation um Dialoge nicht im Streit verfließen zu lassen. Also geh nochmal in dich, überlege dir durch welche Aussagen dein Freund verärgert sein könnte und versuch dich so fair wie möglich auszudrücken. Spielsucht hin und her denke ich durch eine Abwechslung im Alltag ist jedes Problem zu lösen. Du brauchst nunmal Hilfe und es ist seine Aufgabe dir beizustehen.

Du darfst nur mal nicht erwarten dass er von jetzt auf jetzt aufhört und dir Dauerhaft zur Seite steht. So eine Umstellung im Alltag darf auch Schritt für Schritt erfolgen.

LG


Acrobacia 
Beitragsersteller
 20.05.2020, 10:42

Er ist der Meinung, wenn ich mit dem kleinen auf der Couch liege und Fernsehe schaue wäre das Entspannung genug für mich, was er aber nicht sieht ist, das wenn dann der kleine was braucht ich direkt für ihn da bin. Was ich keine Frage super gerne mache, es ist schließlich mein Kind. Was ich über alles liebe.. aber er sieht da kein Unterschied, wenn er zockt oder ich mit dem kleinen Fernsehe schaue oder so...

er ist beim Bund, aber durch die Kontaktsperre muss er zuhause bleiben, sonst ist er unter der Woche in der kaserne und nur am Wochenende zuhause...

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Muss denn Dein Freund nicht auch mal zur Arbeit gehen? Egal, das ist eine andere Frage.

Das Problem ist offenbar, dass Dein Freund süchtig ist, und diese Sucht muss genauso wie Alkoholsucht behandelt werden. Das Wichtigste: Er muss es selber einsehen und erkennen, dass die Spielsucht bereits Herrschaft über sein Leben übernommen hat.

Und das betrifft doch nicht nur Euren Kleinen, sondern auch das Zusammenleben mit Dir, oder?

Diskutiert doch mal, was passieren würde, wenn Ihr die PS2 samt Controller einfach wegschmeißt. Würde Dein Freund wirklich Lebensqualität verlieren, oder würdet Ihr alle drei Lebensqualität gewinnen?

Er scheint ja sonst ein guter Partner zu sein.

Wenn er von seiner Sucht nicht loskommt, musst Du Dir überlegen, ob Du nicht die Konsequenzen ziehst! Dein Leben soll doch nicht von dem nächtelangen Gamen Deiner Freundes bestimmt sein.

Nein, Du liegst nicht falsch.

Es sagt ja keiner, das er nun gar nicht mehr spielen darf, aber das ist schon extrem.

Ihr seit beide Eltern und nicht nur Du. Auch Du hast Bedürfnisse, brauchst mal Zumindest ein klein wenig Zeit für Dich und vor allem Schlaf.

Hast Du denn mal mit ihm geredet? Ihm scheint nicht ganz bewusst zu sein, das ein Kind 24 STD lang (vor allem in dem Alter) Aufmerksamkeit benötigt. Es ist ja kein Gegenstand, den man hervor holen kann, wenn man gerade mal Lust hat.
Du solltest wirklich, auch wenn es Dir gerade jetzt zusätzliche Kraft abverlangt, ein ernstes Wort mit ihm reden.

Wenn er nicht arbeitet, kann er sich wenigstens ein bisschen für seine kleine Familie einbringen. Auch wenn es ihm zu viel verlangt vorkommen mag.

Redest Du nicht mit ihm und machst ihm klar, das es Dir ernst ist, wird er kaum was ändern.

Wenn er wirklich so viel zockt, wie du sagst....dann hat er ziemlich sicher in dem Punkt ein Suchtproblem.

Von daher ist es schwierig ihn zu erreichen. Kommt hinzu, dass er ja offenbar auch nicht arbeitet und das wäre dann ein weiterer Punkt, der dir zu denken geben müsste. Da ihr ja nun die Verantwortung für ein Kind zu tragen habt.

Würde er arbeiten so hätte er klar auch nicht so viel Zeit dich bei der Kinderbetreuung zu unterstützen aber es würde dich wohl weniger stören.

So aber ist es klar nervt es dich, wenn alles bei dir liegen bleibt. Versuche mit ihm generell zu reden, wie er sich das vorstellt oder wie ihr das gemeinsam ändern könnt.

Ihr seid das Vorbild für euer Kind, also solltet ihr da schon hinter die Bücher gehen.


Acrobacia 
Beitragsersteller
 20.05.2020, 11:08

Er geht arbeiten, aber durch die Kontaktsperre darf er nicht in die Kaserne.. sonst ist er unter der Woche auch nicht zuhause..und ja du hast recht. Wenn er arbeiten geht, und kommt dann am Wochenende nach Hause würde es mich nicht so extrem stören, wie jetzt..

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Prinzessle  20.05.2020, 11:24
@Acrobacia

Das ist doch aber schon mal viel wert. Denn dann kann er ja nicht so viel zocken und das hält er dann ja auch aus.

So wäre es eine Idee nun während der Kontaktsperre einen Tagesrhythmus für euch zu erarbeiten.

Also aufstehen, gemeinsam frühstücken, den Haushalt zu machen um am Mittag etwas spazieren zu gehen oder aber auch vielleicht die Wände neu zu streichen, gemeinsam einkaufen zu gehen.

Und erst am Abend mit dem Zocken zu beginnen, mit dem Limit drin, dass man am Morgen wieder aus den Federn mag.

Ich kann mir vorstellen, dass er nur nicht enden kann, wenn er einmal mit spielen begonnen hat, dann immer noch ein Level oder was auch immer schaffen zu wollen.

Aber so lange er nicht begonnen hat, es eben auch ohne geht. Also wäre da vielleicht ein Ansatzpunkt, einen Kompromiss zu finden, wie ihr alle auf die Rechnung kommt.

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Das ist eine echt schwierige Situation. Das fällt einem ja die Kinnlade vor dem Pc runter. Das zu lesen tut mir echt leid. Also, dass du da nicht falsch liegst weißt du hoffentlich! Erstmal muss ich loswerden das du das mitmachst und für dein Kind da bist totz dem ganzen Stress zeigt das du Stark bist! In so einer Situation kann man sich nicht einfach trennen und kurz mal solche entscheidungen treffen vorallem mit einem kleinen Kind. Ich denke du weißt auch, dass dein Mann warscheinlich ein Suchtproblem hat und hierbei kann denk ich eine Beratung/Therapie echt hilfreich sein. Das Problem ist, dass diemeisten es selber ja nicht einsehen... Ich denke du hast schon oft versucht mit ihm darüber zu rpechen oder? Habt ihr auch mal kurz Zeit für euch? sodass du in der Zeit seiner Aufmerksamkeit vielleicht ihm erklären könntest wie du dich fühlst und das du momentan sehr unglücklich und nervlich am ende bist? bzw ob er denken würde das es normal wäre? Vielleicht könntest du mit jemandem sprechen der sich gut mit dem Thema spielsucht auskennt und du ihn wieder in die realität zurück holen kannst? Habt ihr Freunde/ Familie die dich dabei vielleicht unterstützen können oder mit ihm reden können?


Acrobacia 
Beitragsersteller
 20.05.2020, 10:46

Ich habe mir bei ihm schon den Mund Fusslig geredet...er weiß selber das er ein Spiel Problem hat, aber will sich nicht helfen lassen. Man kann ihm dazu ja auch nicht zwingen...aber ich weiß echt nicht mehr weiter..ich liebe ihn Überalles und wenn er Zeit mit dem kleinen verbringt ist er auch ein super Vater und auch total liebevoll zu mir und den kleinen..das Problem ist nur er muss erstmal Zeit mit uns verbringen...

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