Gab es in der Antike tragbare Sonnenuhren?
Hallo allerseits. Vor etwa einem Jahr habe ich auf einer archäologischen Ausstellung über das antike Rom einen Gegenstand gesehen welcher dort als tragbare Sonnenuhr aus der Zeit des Römischen Reiches beschrieben wurde. Hat es tatsächlich bereits in der Antike tragbare Sonnenuhren gegeben und wie funktionierten diese?
3 Antworten
Die späten Griechen hatten schon die Antikythera. Ein mechanisches Instrument, wo mit man Planetenbewegungen berechnen konnte. So groß wie ein Buch.
Eine simple Sonnenuhr ist dagegen nichts.
Die Frage ist halt wie verbreitet so etwas war. Eine Sonnenuhr werden mehr gehabt haben, als so einen antiken Taschenrechner.
Hier übrigens eine der tragbaren Uhren:
Eine Sonnenuhr funktioniert aber nur, wenn sie genau ausgerichtet wurde. Wie hat man das mit tragbaren Modellen gemacht? Der Kompass war noch nich bekannt.
Naja, die hatte ja mehrere Funktionen. Mit der Rückseite hast du natürlich recht.
Ja, es gab tragbare Sonnenuhren, und der Bauernring ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Der Bauernring, auch bekannt als Ringsonnenuhr, wurde im Mittelalter entwickelt und war bis ins 19. Jahrhundert ein beliebtes Zeitmessinstrument, besonders bei der Landbevölkerung. Er funktioniert als Höhensonnenuhr und nutzt die Sonnenhöhe zur Bestimmung der Tageszeit.
Ich besitze selbst einen historischen Bauernring aus dem Jahr 1721 mit der Inschrift "10 H S THON ANNO 1721". Es ist faszinierend, wie dieses kleine Gerät funktioniert, besonders für eine grobe Zeitmessung.
Funktionsweise des BauernringsDer Ring hat eine innere Skala mit Stundenmarkierungen und Deklinationslinien, die die Jahreszeit berücksichtigen. Durch ein kleines Loch fällt Sonnenlicht auf die innere Fläche des Rings und wirft einen Lichtpunkt auf die Skala.
Um die Zeit abzulesen:
- Stelle das Loch auf den aktuellen Monat.
- Richte den Ring so aus, dass Sonnenlicht durch das Loch fällt.
- Lies die Stunden anhand des Lichtpunkts ab.
Die von der heutigen Zonenzeit (MEZ/MESZ) abweicht. In Zeiten der Sommerzeit (MESZ) muss man dies berücksichtigen, da der Ring keine Anpassung für die Zeitumstellung bietet. Daher kann es zu Abweichungen kommen, wenn man den Ring mit modernen Uhren vergleicht.
Da bist du einem Scherz aufgesessen.
Bei Sonnenuhren fungiert der Schatten eines präzise ausgerichteten Stabes als Zeiger. Dieser muss aber immer am gleichen Ort bleiben, denn die Sonneneinstrahlung ist ja überall unterschiedlich.
Nein, es gab in der Antike keine Armbanduhren. Diese wurden erst im 18. Jahrhundert entwickelt und lösten die bis damals üblichen Taschenuhren ab, wobei Armbanduhren zu Beginn den Frauen vorbehalten war.
Falsch. Es gab tragbare Sonnenuhren, aber wenig verbreitet. Da die Menschen damals nicht wie heute große Strecken zurück legten, sind keine Korrekturen bei diesen Uhren nötig. In der Regel kam man aber im Imperium ohne diese Teile aus. Es gab auch sehr genaue Wasseruhren, und man orientierte sich einfach bei schönem Wetter an dem Stand der Sonne. Das Zeitempfinden damals was anders als heute. Wenn man zu jemandem sagte "ich treffe dich zur 4. Stunde" war damit die vierte Stunde nach Sonnenaufgang gemeint, im Sommer also z.B. 9 Uhr, im Winter hingegen 11 Uhr! Man sieht, Zeit ist relativ und in Rom ging es sicher viel entspannter zu als in unserer "just in time" Zeit :) was somit den Bedarf an tragbaren Sonnenuhren sicher gering hielt.
Dieser muss aber immer am gleichen Ort bleiben, denn die Sonneneinstrahlung ist ja überall unterschiedlich.
Eine tragbare Sonnenuhr kann man auch nach Landmarken ausrichten, wenn man keinen Kompass hat. Und dann wieder wegnehmen.
Die Antikythera würde ich eher als Stoppuhr bezeichnen.