Warum war Gewalt im antiken Rom beliebt?
Hallo, ich habe eine Frage für ein Essay.
Im Römischen Reich hat man sich Gladiatoren- und Tierkämpfe sowie Hinrichtungen angesehen. Aktiv und bewusst als Zuschauer im Stadion.
Woher kommt dieses Interesse und der Spaß an Gewalt? Vorfallen auf die Psychologie bezogen ist das sehr interessant.
Lasst mir auch gerne Quellen da, die ich nutzen kann :)
4 Antworten
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn die Griechen, Zeitgenossen der Römer, hatten die Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen nicht, und hielten auch nicht viel davon. Dafür liebten sie Wagenrennen. Die Römer gingen tatsächlich den Weg der inszenierten Gewalt. Schon die Römer, wie beispielsweise der Dichter Matrtial, fragte sich WARUM. Er sah die Gewalt "Brot und Spiele" tatsächlich als Mittel, die Menge von politischen Ambitionen fernzuhalten/ ruhig zu halten. Und da gibt es Parallelen zu heutzutage: Sportevents und Olympiasiege, um das Volk von der politischen Misere abzulenken.
Die Gladiatorenkämpfe fanden nach festen Regeln statt und endeten durchaus nicht automatisch mit dem Tod des Unterlegenen. Anders waren die oft sehr reißerischen Hinrichtungen. Ich kann mir das nur so erklären, dass "die Gerechtigkeit" und "Herrschaft über alles", denn auch grausame Tierhetzen/ abschlachtungen waren höchst beliebt, demonstriert wurde. Und es kam auch zu einer gewissen Verohung: Das Spektakel musste noch außergewöhnlicher, brutaler, blutiger sein, denn sonst war der verwöhnte Hauptstädter gelangweilt.
Gleichzeitig jedoch wurden Gesetze zur Besserbehandlung von Sklaven geschaffen, und die Stellung der Frau ausgebaut. Also unter antiken Völkern galten die Römer gar nicht so brutal, sondern eher gemäßigt. Das lag aber auch daran, dass sie fast nie willkürlich vorgingen, dafür waren sie zu justiz- besessen. Die Typen in der Arena, die abgeschlachtet wurden, waren verurteilte Verbrecher. Da hatte man wenig oder kein Mitleid.
Die Gladiatoren waren das, was heute Fußballer sind. Unterhaltung pur. Mal raus aus dem Alltag.
Früher, und nicht nur in der Antike, war ein Menschenleben nicht viel wert. Was du also als brutal empfindest, wurde früher nicht so empfunden. Selbst 1793 in Frankreich waren die Leute noch begeistert von dem Schauspiel der Guillotine.
Und selbst vor einigen Jahren haben die Menschen bewiesen, dass sie sich noch immer nicht vom "Reiz der Gewalt" befreit haben. Da haben Wissenschaftler ein Experiment gemacht, was durch die Presse ging. Unverständlicherweise wurden die Wissenschaftler angegriffen, nciht die Meute, die brutal war.
Und wenn du fragst, warum Gewalt so beliebt war, dann fragt doch bitte einmal die Zuschauer von Verkehrs- oder sonstigen Unfällen, warum sie gaffen und den Rettungskräften im Weg stehen.
Im alten Rom gab es sehr strenge Regeln, es war wenig erlaubt und das einzig Spannende waren Gladiatorenkämpfe, klar dass die Zuschauer sich dann hochgeschaukelt haben, wenn es sonst nichts zu erleben gab.
Das gab es auch noch viel später, z.B. während der französischen Revolution (so um 1790).
Was meinst du wie viele Zuschauer an der Guillotine herumlungerten wenn einer geköpft wurde?
Faszination des Grauens.