f(x)=x*ln(x) für x=0 definiert?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In diesem Fall handelt es sich glaub ich um eine stetig behebbare Definitionslücke, beim Wert null siegt die Definitionslücke gegen die Multiplikation mit null. 

Korrektur: Eine stetig behebbare Lücke kanns nicht sein, negative Werte sind ja auch nicht zugelassen. Es handelt sich hier wirklich um sie Definitionsgrenze der man sich gegen null asymptotisch annährt.



Willy1729 
Beitragsersteller
 19.05.2016, 10:52

Vielen Dank für die Antwort. Dann hätte mein Taschenrechner also recht. Mein Matheprogramm auf dem Rechner dagegen hat die Fläche klaglos berechnet, also für x=0 einfach Null gesetzt. Vielleicht wurde aber auch intern mit einem Grenzwert gerechnet.

Jedenfalls würde die Definitionslücke schwerer wiegen als das Nullprodukt, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Herzliche Grüße,

Willy

0
Spezialwidde  19.05.2016, 10:58
@Willy1729

Ich vermute dass der Rechner einfach numerisch gearbeitet hat und sich deshalb dem Grenzwert einfach möglichst nahe angenährt hat wenn die Fläche gegen einen bestimmten Wert tendiert ihn aber nie ganz erreicht (so ähnlich als würdest du dich dem Wert des absoluten Temperaturnullpunktes annähern, weißt du was ich meine? Den Wert gibts nicht wirklich, man kann sich ihm halt numerisch annähern).

1

Da die Fläche unter einem Punkt 0 ist, kannst du theoretisch das offene Intervall (0;1] betrachten.

http://www.wolframalpha.com/input/?i=limit+0.5*x%C2%B2(ln(x)-0.5)+for+x+to+0%2B

http://kurzelinks.de/j6uq

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mathematik

Willy1729 
Beitragsersteller
 19.05.2016, 11:08

Das wäre wohl der korrekte Weg. Aber es kommt auch nicht so oft vor, daß sich ein Matheprogramm und ein wissenschaftlicher Taschenrechner nicht einig sind.

Vielen Dank für die Antwort.

Herzliche Grüße,

Willy

1

Kommt zwar ein wenig spät, aber dennoch:

Du kannst x * ln(x) umschreiben zu

ln(x) * 1/x^(-1)

Nun machst du Bernulli L'Hospital

und die Grenzwertbetrachtung:

1/x * 1/(-2 * x^(-2))

Wenn du das sauber zurückführst:

x²/(-2x)

->

x/(-2)

lim x -> 0

0/(-2)

= 0

f(0) wäre dann nur über einen Grenzwert definierbar, da 0*(-∞) ein unbestimmter Ausdruck ist. Also:
lim_x→0( x* lnx) =
lim_x→0( lnx/ (1/x))
Jetzt L'Hospital:
lim_x→0( (1/x)/(-1/x²))
= lim_x→0( -x²/x)
= lim_x→0( -x) = 0
Bestätigt das der Graph?


Willy1729 
Beitragsersteller
 19.05.2016, 12:52

Dem Graphen sieht man das leider nicht an. Der sieht genauso aus, als sei f(0)=0, was kein Wunder ist, weil sich der Grenzwert schließlich unendlich nah der Null annähert.

Aber das mit dem Grenzwert bestätigt meine Vermutung und die anderen Antworten.

Vielen Dank für die Antwort,

Willy

1

Unser aller Wolfram zieht auch durch, weist aber Teile als imaginär aus und bei Anwenden von where x = 0 einen Limes für die Gesamtfunktion.
Mein Plotter zeigt die Imaginärteile gar nicht erst und schreibt in einer Wertetabelle x = 0 nicht definiert. Sehen kann man die Lücke im Plot ja nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Willy1729 
Beitragsersteller
 19.05.2016, 11:12

So ist es. Ich war halt nur darüber gestolpert, weil der Taschenrechner eine Fehlermeldung ausgab. Als ich die Fläche per Hand berechnet hatte, hatte ich dem Nullprodukt entsprechend gerechnet. Vom Ergebnis her macht es keinen Unterschied - aber es lehrt mal wieder, daß es in der Mathematik nichts Selbstverständliches gibt.

Herzliche Grüße und vielen Dank,

Willy

1