Freundlich Erziehungsratschläge ablehnen?
Meine Eltern sind derzeit viel bei uns und betreuen unser Kind ( ein Jahr ) da die Mutter noch im Krankenhaus ist und ich im Home-Office arbeiten muss und nicht eine Stunde frei bekomme. Die Schwiegerverwandschaft hilft überhaupt nicht.
Jetzt geben meine Eltern aber ständig Erziehung Ratschläge zu Kleinigkeiten (.beim Mittagschlaf hätte man bei uns den Rolladen nie ganz runter gemacht,.... Etc ) Lauter so kleine Dinge, nervt auf Dauer....
Ernste und gute Sachen nehme ich gerne an
Wie kann man freundlich aber bestimmt die Ratschläge ablehnen die wegen Nichtigkeiten gemacht werden?
2 Antworten
Ich würde einfach nur freundlich nicken und sagen "ja könnte man mal ausprobieren" und dann Ohren auf Durchzug stellen. Es ist wirklich nervig, aber die Großeltern meinen es nicht böse und deswegen eine Diskussion anfangen ist es mir persönlich nicht wert.
Wenn es "Kleinigkeiten" sind und die Eltern gerade die Hauptverantwortung für das Kleinkind tragen, dann würde ich sie einfach machen lassen.
Dann sage ihnen "Probiert es doch einfach aus, wenn es gut funktioniert, behalten wir es bei".
Wenn es Dinge sind, die dir absolut wichtig sind und die gegen diene WErte und Erziehungsvorstellungen sprechen würden, dann musst du in die Konfrontation gehen und deutlich sagen, "ich möchte nicht, dass ihr das tut." bestenfalls noch mit einem "weil", weil sie es dann auch besser verstehen können.
Einerseits solltst du sehen und anerkennen, dass deine Eltern bereits mindestens ein Kind großgezogen haben und daher nicht unerfahren sind. Andererseits ist es so, dass die Erziehungswissenschaft und pädagogischen Erkenntnisse nicht auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben sind. Manches weiß man heute einfach besser als früher und man hat gängige Praxen aus der Erziehung unserer Eltern inzwischen fundiert widerlegt und neue Normen entwickelt. Das ist die Gradwanderung zwischen der ihr beiden PArteien euch bewegt.
Und wenn ich das mal auf dein kleines Beispiel anwende, dann haben pädagogisch gesehen die Eltern recht: In den ersten Lebensmonaten bzw. überhaupt versucht man de Kind vorallem beizubringen, dass es einen Unterscheid zwischen Tag und Nacht gibt. Nachts ist es dunkel, tag nicht. Deswegen erfolgen auch die Tagschläfchen nicht in absoluter Dunkelheit. Nicht dass es mit dem Nachtschlaf verwechselt wird. Individuell auf das Kind gesehen, kann das anders sein. Mit meinem ersten Kind hatten wir auch mit jedem Schlaf - gerade am Tag - einen großen Kampf. Die nachsorgehebamme sagte dann irgendwann, dass wir dann auch am Tag jedes Mal so tun sollten, als wäre Nacht mit abdunkeln und ggf kleinem Ritual (wobei sie ausdrücklich sagte, dass wir ihn NICHT 5 mal am Tag baden sollen ;-) ). Kann jetzt nicht behaupten, dass es dann besser klappte - aber darum geht es nicht. Nur darum, dass es manche Kinder einfach brauchen um überhaupt zu schlafen. Wäre aber an der Stelle auch eine Erfahrung, die sie selber mahcen können.