Fragen Eltern ihre Kinder, ob sie überhaupt Geschwister wollen?
Für ein Kind ist das doch auch eine lebensverändernde Sache, wenn noch weitere Geschwister dazu kommen. Sollte man sie nicht mit einbeziehen?
9 Antworten
Ich finde es wenig sinnvoll, es davon abhängig zu machen was das bereits vorhandene Kind davon hält.
Mal angenommen das Kind (im Kindergartenalter oder Grundschulalter, Teenageralter) sagt "Ich will noch ein Geschwisterchen". Doch die gesundheitliche Situation der Mutter/ die berufliche Situation der Eltern/ die Wohnsituation allgemein sind nicht ideal um weitere Kinder zu bekommen.... Übertrumpft in dem Fall etwa der Wunsch des Kindes?
Und was, wenn das Erstgeborene erst sagt "au ja, Geschwisterchen".... und wenn das kleine Geschwisterchen dann da ist, irgendwann "Och neee, gebt es wieder ab"? Dann bleibt das Kind ja auch daheim in der Familie und dem Wunsch des Erstgeborenen wird nicht nachgekommen.
Im Normalfall obliegt es einzig den beiden beteiligten Erwachsenen, ob sie gemeinsam (noch) ein Kind zeugen möchten. Da hat weder die Omma noch die Tante, weder der Arbeitgeber noch der Nachbar, und auch nicht der Nachwuchs mitzubestimmen.
Denn diese beiden potentiell künftigen Eltern sind anschließend vollumfänglich verantwortlich für das Kind. Im Idealfall können sie diese Rolle auch ausführen, im praktischen Fall werden verständige Familienmitglieder eingebunden in die Versorgung des Jüngsten (was durchaus auch wieder gut sein kann um eine Bindung zwischen den Geschwistern aufzubauen).
Du siehst aber, es wird nicht einfach nur am Wunsch des bereits vorhandenen Nachwuchses festgemacht ob man weitere Kinder bekommt oder nicht.
Wär ja blödsinnig Kinder zu zeugen, wider besseren Wissens.... Nur weil Junior einen Spielkameraden will.
Umgekehrt ist das aber auch so ne Geschichte..... Wenn man weiß das alle Faktoren stimmig sind, es machbar ist.... warum sollte man es dem bereits vorhandenen Nachwuchs überlassen zu entscheiden?
Ich sag nicht das die älteren Kinder die elterlichen Rollen und Versorgungsaufgaben komplett übernehmen sollen..... Aber so Dinge wie beispielsweise "beim Wickeln assistieren indem man die neue Windel anreicht" oder "dem kleinen Geschwisterchen ein Butterbrot schmieren", oder "das jüngere Geschwisterchen auf dem Schulweg im Kindergarten vorbeizubringen (und nach der Schule dort abzuholen). Das sind durchaus zumutbare Dinge.
Ich weiß nicht wieso darüber so geklagt wird? Meine älteren Geschwister haben mich auch (mal, wenns nötig war) mitversorgt als ich noch ganz klein war. Füttern, wickeln, baden, spielen, beschäftigen, etwas beibringen, später dann auch mal in den Kindergarten bringen oder abholen...
Es geht nicht darum die älteren Geschwister zu parentifizieren. Es geht nur um "hier und da etwas Mithilfe im familieninternen Ablauf". Man unterstützt sich gegenseitig.
Ich habe in meiner Frage nicht gefragt, dass es nur das Kind alleine entscheidet, sondern ob es überhaupt miteinbezogen wird. Und tatsächlich gibt es auch Eltern, die sich ganz allgemein zu wenig Gedanken darüber machen, wie sinnvoll ihre Entscheidung ist. Aber, dass die größeren Geschwister die Kleineren zum Kindergarten bringen müssen, finde ich nicht in Ordnung.
Letztlich muss jedes Paar selbst entscheiden, ganz individuell, ob und wie sie den bereits vorhandenen Nachwuchs mit in eine etwaige weitere Kinderplanung mit einbeziehen.
Was ist so anstößig daran wenn das ältere Geschwister, welches bereits in der soundsovielten Klasse der weiterführenden Schule ist, ein Geschwisterchen in den Kindergarten bringt oder von dort abholt?
Wenn der Kindergarten eh auf dem Weg liegt, oder nicht so weit entfernt ist von Daheim, ist es umsetzbar. Und manche Familien sind darauf angewiesen das die älteren Kinder hier und da mit anpacken. Egal ob "jeder räumt das eigene Schlafzimmer auf" oder "einer ist immer dafür verantwortlich den Müll in die große Tonne zu bringen, der andere ist jeden Tag für die Spülmaschine verantwortlich". Gemeinsam oder abwechselnd ein einfaches Abendbrot zubereiten (Brote schmieren können selbst Grundschüler). Oder aber eben "größere Aufgaben" die von verantwortungsbewussteren älteren Kindern übernommen werden können im Notfall (kleines Geschwister abholen oder auf dem Spielplatz betreuen).
Es kann immer mal sein das ein Elternteil im Stau steckt, oder zu nem Elternsprechtag muss, oder ein anderes Geschwister zum Arzt/ Krankenhaus bringen muss..... Wohin auf die Schnelle mit all den anderen Aufgaben und Kindern? Das kann nicht jede Familie mal eben aus dem Ärmel schütteln.
Solange die älteren Geschwister nicht die Elternrolle aufbürdet bekommen (Parentifikation), ist doch alles in bester Ordnung.
Der Gedanke ist durchaus irgendwie nicht ganz falsch und für mich auch absolut nachvollziehbar. Allerdings denke ich, dass sie Kinder in dem Alter, in dem Eltern oft über ein zweites bzw. weiteres Kind nachdenken, zu jung sind, um diese Frage wirklich in ihrer ganzen Tragweite mit allen Konsequenzen zu erfassen. Sprich, man würde Kinder im Alter irgendwo zwischen 2 und 6 Jahren damit einfach komplett überfordern. (Ich mein, wie viele bereits erwachsene Eltern entscheiden sich denn wirklich in vollem Bewusstsein über die Tragweite und alle Konsequenzen dieser Entscheidung für ein Kind ;)?)
Wovon ich allerdings tatsächlich - aus eigener Erfahrung - gar nichts halte, ist, dem älteren Geschwisterkind das neue Geschiwsterchen als "Spielgefährten" vollmundig anzukündigen. Das trifft zwar irgendwann schon zu, aber eben bei weitem noch nicht direkt nach der Geburt! Ich bin 3,5 Jahre älter als meine kleine Schwester und mir wurde sie damals so angekündigt. Tja, ziemliche Enttäuschung, als dann so ein kleiner Wurm kam, der nix konnte, außer die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern ständig zu binden... (Hab meine Schwester trotzdem sehr lieb und jetzt im Erwachsenenalter sind wir so eng, dass da kein Blatt Papier zwischen passt ;).)
Also, ein 6jähriges Kind hat da sicher eine Meinung dazu. Und es gibt ja auch Kinder, die sich sogar sehr ein Geschwisterkind wünschen. Und ja, wie du schon sagtest, manche Eltern machen sich Null Gedanken und die Kinder müssen es ausbaden.
Eine Meinung vielleicht. Aber eine fundierte und realistische?
Also, manchmal habe ich den Eindruck, dass Kinder bessere Entscheidungen treffen würden, als Erwachsene. Aber es geht ja darum, ob sie überhaupt miteinbezogen werden.
Alle Menschen treffen Entscheidungen auf der Basis ihres ganz persönlichen Wissensstands. Erwachsene wissen dabei wesentlich besser, was sie alles nicht wissen - und informieren sich somit, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Je jünger ein Kind ist, desto weniger kennt es bereits dieses Konzept und wird die Entscheidung somit auf einer recht kleinen Basis von Wissen und persönlichen Empfindungen und Erlebnissen treffen.
Diese Entscheidungen können sich im Nachhinein natürlich als gut und richtig herausstellen. Das ist dann aber vor allem Glück und Zufall.
Und nein, ich denke nicht, dass Eltern Kinder in diese Entscheidungen einbeziehen. Eben weil sie ihre Kinder nicht überfordern wollen und weil sie sich im Klaren darüber sind, dass diese Entscheidung von einem Kind genau so sinnvoll wie ein Münzwurf ist...
Also, ein 6jähriges Kind hat da sicher eine Meinung dazu.
Ja, zum Beispiel, dass sie gerne ihr Zimmer, ihre Spielzeuge und Eltern für sich allein hätte.
Was für einen Schmaresn ist das denn?
nein das kind hat da kein mitspracherecht. es ist allein sache des paares zu entscheiden ob und wann weitere kinder kommen.
ja man soll sie einbeziehen aber seine Entscheidung nicht von den Wünschen des Kindes abhängig machen.
Was ist wenn das Kind kein Geschwisterchen will , ich mir aber ein Kind wünsche? Man steckt als Eltern eh schon viel zurück aber bei gewissen Lebensentscheidungen kann man die Wünsche der Kinder nur bedingt in Betracht ziehen - und dazu gehören eben z.b. auch ein Baby.
Zu deiner ersten Frage: Manche ja, manche nein.
Zu deiner zweiten Frage: Sollte man, allerdings sollte die Entscheidung nicht nur davon abhängig gemacht werden.
Naja, wenn die Mutter krank ist, dann wird sie das Kind ja nicht fragen, denn dann ist das ja kein Thema. Und dass die Kinder dann auf die Jüngern aufpassen und die Arbeit der Elter übernehmen müssen, ist schon wieder so egoistische Sache der Eltern.