Frage zu Gott?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das stimmt nicht. Das heißt "nur", dass Du dein Gewissen auf "lautlos" gestellt hast, weil Du in deinem Herzen nicht mehr weißt, was moralisch richtig und falsch ist.

Wenn Du aus dem Blick verlierst, was das Eichmaß für das moralisch Gute ist, an dem man vergleichen kann, was moralisch schlecht ist, dann ist prinzipiell nichts mehr moralisch verwerflich - also wozu dann noch ein Gewissen?

Das Eichmaß für das moralisch Gute, sind die zehn Gebote in 2.Mose 20, Vers 10 ff.

An ihnen kannst Du erkennen, wie sehr Du moralisch abgewichen bist. Je weiter Du von ihrer Einhaltung entfernt bist, desto mehr wirst Du Angst und Reue verspüren, solange noch Glauben an den Herrn in dir steckt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich debattiere Atheisten bzgl. Glaubensfragen seit 2011

Das stimmt überhaupt nicht!

Solche eine komische Aussage steht nicht in der Bibel!

Lass dich von diesen Leuten nicht verunsichern. Denn im Glauben kommt es nicht auf Gefühle und Spüren an, da Gefühle leicht täuschen und in die Irre führen können.

Worauf es ankommt, ist, dass wir uns auf Gottes Zusagen und Verheißungen fest verlassen können, die Er uns in der Bibel macht!

Wir dürfen ganz fest darauf vertrauen, dass Gottes Verheißungen, die in der Bibel aufgeschrieben sind, die absolut Wahrheit sind. Du kannst dich also fest darauf verlassen - und auch darauf, dass dich Gott niemals verlassen wird, wenn du an ihn glaubst. Denn wir sind Gottes Kinder (Johannes 1,12) und nichts und niemand kann uns aus seiner Hand reißen (Johannes 10,28-29).

Ein paar weitere Beispiele dafür:

  • "Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen und sein Erbteil nicht verlassen." Psalm 94,14
  • "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16
  • "Ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt." Hebräer 11,6
  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5,24
  • "Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes." 1. Johannes 5,13
  • "Er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«" Hebräer 13,5 

chrisbyrd  23.06.2024, 00:04

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Epilz  23.06.2024, 00:16
@chrisbyrd

Gut erklärt. Ich finde es immer erschreckend, wie den Menschen damit Angst gemacht wird, da ist so eine Erklärung Gold wert👍🏼

Gefühle sind Informationen, die von unseren Emotionen ins Bewusstsein gebracht werden. Die meisten Informationen, die unser Gehirn erhält und wahrnimmt, werden auch im Unterbewusstsein, durch vorher gelerntes und gespeichertes Lösungsverhalten, abgearbeitet. Die meisten Informationen sind für uns irrelevant und verschwinden "im Nirwana". Aber einige Informationen sind so wichtig, dass sie uns ins Bewusstsein gebracht werden und wir mittels Verstand entscheiden, wie wir damit umgehen können.

Unsere Emotionen sind für uns lebenswichtig. Jedoch können Emotionen weder analytisch denken, noch interessieren sich unsere Emotionen für Moral oder Gesetze und sie haben Null Ahnung von Gott. Emotionen interessieren sich nur für unser eigenes Wohl.

Von daher spielen Verstand und Gewissen die bedeutende Rolle in unserer Beziehung zu Gott - und nicht unsere Gefühle. Ein Mensch, der sich primär nach seinen Gefühlen richtet, wird auch von ihnen gesteuert. Wenn uns das bewusst wird, sollten wir diese Erkenntnis nutzen, um die Steuerung auf Verstand, Gewissen und Glauben zu verlagern.

Was der Mensch spürt oder auch nicht, ist also für die Beziehung zu Gott völlig unerheblich.

Beantwortet das Deine Frage?


Fantho  22.06.2024, 16:22
Was der Mensch spürt oder auch nicht, ist also für die Beziehung zu Gott völlig unerheblich.

Bis auf diese Aussage gehe ich d'accord mit Dir...

Gruß Fantho

LeonKrosak 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 13:50

habe ich nicht ganz verstanden

Nordlicht979  22.06.2024, 13:54
@LeonKrosak

Ich wiederhole die wichtigsten Aussagen:

 Jedoch können Emotionen weder analytisch denken, noch interessieren sich unsere Emotionen für Moral oder Gesetze und sie haben Null Ahnung von Gott. 
Was der Mensch spürt oder auch nicht, ist also für die Beziehung zu Gott völlig unerheblich.

(Gefühle sind Botschaften unserer Emotionen.)

Hilft Dir das jetzt weiter?

Das lässt sich per Ferndiagnose nicht wirklich sagen. Aber das besondere an der Lästerung des Heiligen Geistes besteht in der Tat darin, dass Reue über die Sünden unmöglich ist. Fehlende Reue muss aber nicht dauerhaft sein, man kann durchaus dahin kommen. Wird das aber zum Dauerzustand, sieht es vermutlich schlecht aus.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

LeonKrosak 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 20:26

und was ist eigentlich die lässterung gegen den heiligen geist

LeonKrosak 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 20:26

aber ich will das ja bereuen aber ich fühle halt nix

Hobbyschraubaer  22.06.2024, 23:18
@LeonKrosak

Um dir das genauer sagen zu können müsste man mehrere Details über deinen persönlichen Glauben und deine Vergangenheit erfahren.

Grundsätzlich ist das kein gutes Zeichen keine Reue und Ängste mehr empfinden zu können, was jetzt keine Bestätigung für deine persönliche Situation darstellen soll.

Dabei hat diese Lästerung, diese unverzeihliche Sünde mit dem persönlichen Kenntnissstand und dem eigenen Gewissen zu tun welches man seinem Glauben gegenüber hat.

Dabei weiß nur Gott wann und warum bei dem einzelnen Individuum eine gewisse Grenze überschritten wurde.

Im Gesamten ist das sehr individuell und ein "Muster" gibt es da per'se nicht. Sowas kann auch von gewissen Chancen abhängig sein die man Zeit seines Lebens bewusst (!) verschoben oder verworfen hat, sowie als auch von dem eigenen Gewissen welches dem persönlichen Glauben gegenüber längerfristig missachtet wurde.

Aber in gewisser Weise hat der hl. Geist bereits in einem "gewirkt" oder "gerufen" und die betreffende Person hat sich dann in irgendeiner Form dagegen gestellt.

Bemerkbar macht sich das dann dadurch dass man keine Reue mehr empfinden kann, sodass Umkehr und Buße im christlichen Sinne einfach nicht mehr möglich sind.

Athanasius71  23.06.2024, 14:07
@LeonKrosak

Das klingt gut, der Wille allein ist schon viel wert. Es ist der erste Schritt zur Reue. Außerdem kommt es nicht zwingend darauf an, etwas zu fühlen. Kann durchaus schon sein, daß es eine hinreichende Reue ist. Ich persönlich würde darüber ein Gespräch mit meinem Beichtvater führen, und ihn dann entscheiden lassen, ob es zur Reue reicht. Denn so etwas selber zu entscheiden ist schwierig, wenn nicht im Einzelfall unmöglich.

Hobbyschraubaer  23.06.2024, 14:41
@LeonKrosak

Ja, ich würde dir auch wie Athanasius71 empfehlen einfach offen mit einem geistlichen face-to-face darüber zu sprechen.

Du kannst um Beistand bitten das Du dem "Richtigen" über den Weg läufst.

Alles Gute!

keine Angst

Sehr gut!

keine Reue

Wofür?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.