Gotteslästerung?

Philipp59  22.06.2024, 17:10

In Bezug worauf spürst Du keine Reue mehr?

LeonKrosak 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 18:54

die sünden

7 Antworten

Hallo LeonKrasak,

wenn man keine Reue spürt, heißt das nicht automatisch, dass man gegen den heiligen Geist gelästert hat! Aber was ist mit "Lästerung gegen den Geist" eigentlich gemeint? Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist und die Person sich nicht ändern möchte . Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist.

LG Philipp


LeonKrosak 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 09:16

Ich danke dir aber woher weiß ein Mensch eigentlich Ober er ein Böses Herz hat

1
Philipp59  23.06.2024, 17:07
@LeonKrosak

Das erkennt er, wenn er seine Denk- und Handlungsweise anhand des Wortes Gottes überprüft.

0
Philipp59  24.06.2024, 06:41
@LeonKrosak

Kein Problem! Ich will es Dir erklären.

Gott hat uns ja in seinem Wort, der Bibel, Gesetze und Grundsetze gegeben. Die muss man natürlich kennen, um überprüfen zu können, ob das, was man tut, gut oder schlecht ist. Daher ist es wichtig, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Dann versteht man immer besser, was Gott von uns erwartet.

Böse ist ein Herz dann, wenn es uns dazu bringt, uns fortgesetzt und ohne Reue über seine Maßstäbe hinwegzusetzen, obwohl uns diese gut gekannt sind.

War das einigermaßen verständlich? Ansonsten kannst Du gern noch einmal nachhaken!

LG Philipp

0

Schon allein, wenn du die Angst hast, den Heiligen Geist gelästert zu haben, dann hast du dies nicht getan. Diese Lästerung ist auch etwas ganz anderes.

Ich empfehle dir, deine Sorgen vor Gott zu bringen und ihn zu bitten, dir die Ausmaße einer Sünde begreiflich zu machen bzw. dir zu helfen, dass du es wieder bereust. Das hatte und habe ich auch einmal und Gott hat mich aus diesem Gefühl befreit🙏🏼✝️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Dir wurde, von wem auch immer, ein falsches Christentum beigebracht. Denn das Christentum ist keine Gefühlsreligion. Nach dem christlichen Glauben ist Reue, wie auch die Liebe, eine Haltung, die nicht mit einem Gefühl einhergehen muss. Die Haltung besteht hier darin, zu bedauern, dass man das und das getan hat, und man dadurch Gott beleidigt und vielleicht jemanden noch etwas Böses getan hat. Aber natürlich ist es immer schön, wenn noch das Gefühl dabei ist, was aber nicht dabei sein muss.

Hier sind viele Leute, die sich einen Spaß erlauben, aber ich als Christ kann dir eine richtige Antwort geben, so wie sie mir gegeben wurde. Ich habe nämlich selber damit gestruggelt und selber manchmal fast keine Reue in manchen Momenten gehabt und anschließend große Panik. Die Lästerung des Heiligen Geistes ist meines Wissens nach, ihn willentlich abzulehnen, man nimmt ihn also erst gar nicht an, oder dreht sich irreversibel vom Glauben ab. Wenn wir aber willentlich sündigen, so wie du es meinst, dann tun wir richtige Kacke und entscheiden uns für die Sünde, aber das heißt nicht, dass du den Heiligen Geist gelästert hast. Ich kann dir aber raten und auch biblisch sagen, mach keine willentliche Sünde. Wirklich nicht. Ich habe das durchgemacht und es hat mir so viel geschadet, wirklich sehr viel. Du kannst zudem dadurch dein Herz verhärten, was wahrscheinlich schon ein bisschen passiert ist, was sehr gefährlich ist. Bitte Gott darum, dass er dein Herz wieder weich macht und kehre zuerst um. Kehre zuerst um und bitte Gott darum, dass er dein Herz wieder weich macht. Du bist halt einfach ein weggelaufenes Schaf, aber Gottes Arme stehen für dich offen. Bitte, dass du vom Heiligen Geist gefüllt wirst.
Melde dich bei mir natürlich auch gerne, wenn du Fragen hast und achte darauf, Zeit mit Gott zu verbringen im Gebet und in der Bibel. 🙏


LeonKrosak 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 15:47

Ich danke dir ehrlich vom herzen

1
Philipp274  19.06.2024, 15:54
@LeonKrosak

Das musst du nicht. Sei dir sicher, dass du von Gott geliebt wirst und bleib auf dem richtigen Weg. Achte darauf, dass du keinen Scham entwickelst, sondern Reue, denn genau auch dieser Scham kann deinen Lauf mit Gott sehr beeinträchtigen, das ist eine Masche des Teufels. Wir können Gott echt nur dankbar sein, denn seine Güte ist unverständlich.

2
LeonKrosak 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 19:52
@Philipp274

Danke, das wäre echt nett wenn ich dich anschreiben könnte wenn ich noch welche fragen habe

0
Philipp274  19.06.2024, 21:22
@LeonKrosak

Kein Problem! Ich bin Neugeborener Christ und habe den Heiligen Geist, ich probiere dir ehrlich aus dem Geist und aus der Wahrheit zu antworten

1

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.