Fohlen Ausbildung?

4 Antworten

Da gehen die Meinungen natürlich immer sehr auseinander.

Wir beginnen bereits mit wenigen Tagen mit den ersten Basics - heißt Gewöhnung ans Halfter, Berühren am ganzen Körper, Hufe berühren und später dann auch schon kurz aufnehmen, ins Mäulchen schauen lassen usw. Auch werden die Fohlen von Anfang an geführt und nicht frei neben der Mutter herlaufen gelassen.

Nach ein paar Monaten starten wir dann langsam mit dem ersten anbinden, der Gewöhnung an den Wasserschlauch, das erste Verladen (natürlich gemeinsam mit Mama) und machen auch schon erste kleine Spaziergänge gemeinsam mit der Mutterstute. Das Ganze immer nur für wenige Minuten ca 1-2 x in der Woche.

Zur Zeit des Absetzens gibt es dann immer erstmal eine „Trainingspause“ von mehreren Wochen, denn da haben die kleinen genug damit zu tun sich an die neue Situation ohne Mama zu gewöhnen, sich In die Aufzuchtherde zu integrieren usw.

Im Anschluss fangen wir dann wieder an das Fohlen ABC - was sie ja dann schon ansatzweise kennen - wieder aufzufrischen und zu vertiefen. Ab dann gibt es auch mal minimal längere Spaziergänge (Max 10-15 min) gemeinsam mit den Kumpels bzw auch schon kurze Strecken alleine, spielerisches „Schrecktraining“ mit der gesamten Herde, Gewöhnung an die Box usw.

Das Ganze vertiefen wir bis die Kleinen mit 2 - 2,5 Jahren die ersten Schritte in Richtung Reitpferd unternehmen (heißt schon mal Pad, Gurt usw kennen lernen, langsam anlongiert werden usw) und dann auch ihre ersten Bodenarbeitseinheiten erhalten.

Das ist aber wie gesagt nur die Vorgehensweise wie WIR es machen. Genauso gibt es natürlich auch andere Meinungen und Philosophien. Im Prinzip muss es jeder für sich und sein Pferd entscheiden.

Wir haben die besten Erfahrungen damit gemacht zwar von Anfang an mit den Babys zu „arbeiten“, sie also nicht einfach auf die Koppel zu stellen und „verwildern“ zu lassen, jedoch ist es dabei natürlich auch immens wichtig sich immer bewusst zu sein dass man da mit einem Kleinkind arbeitet welches sich nie länger als wenige Minuten konzentrieren kann. Der Grad zwischen „OK“ und „Überforderung“ ist da leider sehr schmal und erfordert natürlich auch einiges an Erfahrung.

Daher kann ich dir nur raten: Such dir Unterstützung wenn du dir unsicher bist und mach im Zweifelsfall lieber einen Schritt zu langsam als zu schnell.


Bananacrumble 
Beitragsersteller
 03.01.2022, 22:31

Da haben wir ziemlich die gleichen Ansichten, bei dem jähriling was wir zur Zeit haben, haben wir auch Von Anfang an überall gestreichelt, und ans halfter gewöhnt da war er nich klein, allerdings hauptsächlich am paddock oder mal auf der koppel, das werd ich Beibehalten da der kleine sich auch wenn er die chance hätte bei uns bleibt und es genießt. Es sind die kleinen Dinge die wichtig sind. Und ich denke mir wenn er es früh lernt ists später wenn er paar Kilo mehr hat ein kleineres Problem.

Allerdings natürlich aufs fohlen abgestimmt und ohne Gefahren

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Für so viel Zeit kann man einen Plan machen - um ihn dann über den Haufen zu werfen.

Mit der Zeit ergeben sich die ein oder anderen Dinge. Wichtig ist das Fohlen-ABC, also überall anfassen lassen, kleine Strecken Führen und Hufe geben, ggf. erstes Verladen. Umso wichtiger ist bei einem Fohlen, dass man NIEMALS am Halfter zieht oder zuppelt. Die innerlichen Strukturen sind einfach zu weich!

Und der Rest... alles kommt aufs Fohlen selbst an.

Schrecktraining würde ich sein lassen. Hängt es sich doch mal ins Halfter, schädigst du es ggf. fürs Leben. Einfach Fohlen Fohlen sein lassen, zwischendurch mal anfassen und gut ist. Gleichaltrige Fohlen wären nicht schlecht. Und viel harter Boden für Sehnen und Hufe - möglichst wenig dicke Strohbetten und Matschkoppeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Bananacrumble 
Beitragsersteller
 03.01.2022, 14:45

Freunde hat er, wir haben jetzt einen Jährling dersehr verspielt ist und dann eben 3 fohlen im stall die ca gleich alt sind😊

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Lass das Fohlen bitte erstmal einfach nur Pferdekind sein. Es reicht, wenn es mit seiner Mama u. der Herde mitläuft. Die Gefahr zu früh zu viel zu machen ist deutlich höher, als etwas "zu verpassen", gerade wenn man keine Erfahrung mit Fohlen /Jungpferden hat. Dem schließt sich auch meine 2. Bitte an: mach das nicht allein! Ein Fohlen ist kein Spielzeug, die Erfahrungen, die es (mit Menschen) macht, prägen es für sein Leben. Daher sollte da jmd dabei sein, der sich gut auskennt u. weiß, was er tut. Versuch u. Irrtum ist in der Jungpferdearbeit niemals eine Option, denn was das Tier da für Erfahrungen macht, stellt die Weichen für sein weiteres Leben. Sei dir dieser großen Verantwortung immer bewusst!!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Bananacrumble 
Beitragsersteller
 03.01.2022, 18:22

Danke, allein mach ich es nicht, bei uns sind jedes Jahr fohlen da die besitzerin eine hobby zucht hat. Da helf ich auch mit.

Und da kriege ich auch von ihr und meiner Trainerin Unterstützung.

Sonst würds ich es nicht machen, zuviel möchte ich definitiv nicht machen. Schrecktraining kommt dann später mal als jährling oder später wenns halt passt.

Für mich ist kein Tier ein Spielzeug, jedes Tier bringt Verantwortung. Dessen bin ich mir bewusst.

Danke für deine Antwort 😊

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Klingt ganz gut ich denke du hast dir viele Überlegungen gemacht. Aber ich kenne mich da nicht so aus.

Woher ich das weiß:Hobby