Flennen, fiepen, Hilfe..?

5 Antworten

Als allererstes würde ich mal einen Tierarzt konsultieren und den Hormonstatus des Rüden überprüfen lassen. Er ist in der Pubertät und da sind bekanntlich die Hormone ziemlich in Aufruhr. Der Hund weiß wahrscheinlich selber gerade nicht was mit ihm los ist.

Das Verhalten kann auch auf totaler Über- oder Unterforderung basieren. Nur spazierengehen ist für viele Hunde zu langweilig. Körperlich kannst Du einen Hund mit Spazierengehen nicht auslasten. Und geistig schon gar nicht.

Was macht ihr denn sonst so ausser Gassi gehen ? Irgendwas wo er seinen Kopf anstrengen muß ? Seine Nase benutzen darf ?

Mit Verboten bekommst Du sowas nicht in den Griff. Ich weiß wie extrem nervig so ein Hund mit seinem Gefiepe ist. Ein Freund von mir hatte mal einen aus dem Tierheim - der hat Tag und Nacht gefiept - niemand wusste warum. Das treibt einen zur Weißglut und man bekommt richtig Hass.

Aber dieses Gefühl darfst du nicht zulassen. Versuche bitte dem Hund zu helfen. Geh nochmal zurück zum Anfang. Überlege wann genau das angefangen hat und wie Du damit umgegangen bist. Hat er dafür viel Aufmerksamkeit bekommen am Anfang ? Hat sich das irgendwann verselbständigt ?

Also wie gesagt - erst Tierarzt und wenn alles ok ist nochmal von vorne anfangen. Fiepen ignorieren aber mehr Kopf- und Nasenarbeit mit dem Hund machen. Feste Zeiten für Aktivität und Ruhezeiten festlegen und möglichst einhalten. Also den Tagesablauf gut strukturieren etc.

Notfalls kauf Dir Ohrstöpsel wenn Dich das Gefiepe nervt.

Vielleicht wird es besser wenn der Hund die Pubertät überstanden hat. Vielleicht aber auch nicht. Deshalb solltest Du gegensteuern - aber bitte nicht mit Gewalt sondern mit "Köpfchen".

Wenn Du es Dir alleine nicht zutraust dann such Dir bitte einen Trainer der sich auf solche "Verhaltensauffälligkeiten" spezialisiert hat und der vor allen Dingen ohne Zwang und Gewalt arbeitet. Das ist sehr wichtig. Der Hund hat nämlich schon gelernt für sich selbst einen Ausweg aus seinen Gefühlen zu finden - er fiept. Wenn man da mit Gewalt drangeht wird er sich noch mehr in dieses Verhalten flüchten.


hgowwogh 
Beitragsersteller
 11.09.2020, 02:15

Zum Tierarzt wollte ich morgen sowieso, dann kann ich wegen der Hormone gleich mal nachfragen.

Wenn wir am Tag mal spazieren fiept er andauernd, sobald es dunkel ist und somit ruhiger ist er auch gar nicht so schlimm, da kommen vielleicht mal 1-2 Fieper wenn überhaupt, am Tag hingegen bestimmt 20 Mal oder öfter, selbst wenn man an einem ruhigen Ort ist.. ich denke das ist dann eine Reizüberflutung..

Wir gehen nicht nur spazieren, er spielt auch, er rennt, darf mit der Nase suchen und seine Zähne benutzen oder schwimmen, klettern oder springen, Slalom, Kommandos bzw. Tricks. Da ist eigentlich alles bei.. für Zuhause habe ich für neben den Ruhezeiten auch Beschäftigung. Zu viel machen wir aber auch nicht. So ein Mittelmaß im Gleichgewicht.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht richtig wann es angefangen hat, aber das war ungefähr die Zeit wo er richtig angefangen hat das Bein zu heben.. nicht nur das halbe..

Das mit den Ohrstöpseln ist gut, vielleicht sollte ich auch Musik nebenbei hören ... Auch wenn Ignoranz bisher auch nichts gebracht hat ...

Danke erst mal für deine Tipps

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William1307  11.09.2020, 08:09
@hgowwogh

Hmm - ja das ist schwierig die Ursache herauszufinden. Es kann schon sein dass der Hund als Welpe vielleicht nicht genug kennengelernt hat oder eben auch zuviel auf einmal so dass das Gehirn das nicht verarbeiten konnte. Und er jetzt schnell "überfordert" ist. Das würde eben dafür sprechen dass er nachts - wenn es draußen ruhig ist, nicht mehr so oft fiept. Kann aber auch sein dass es einfach erlerntes Verhalten ist und er eben gemerkt hat dass er Aufmerksamkeit bekommt wenn er fiept und bekommt was er will.

Wie gesagt ich würde versuchen das Fiepen konsequent zu ignorieren - aber - den Hund eben dafür belohnen wenn er ruhig ist und sich z.B. hinlegt.

Oft macht man ja den Fehler dass man zwar das negative Verhalten ignoriert - aber das erwünschte Verhalten dann nicht verstärkt und belohnt sondern für selbstverständlich hält.

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hgowwogh 
Beitragsersteller
 11.09.2020, 20:52
@William1307

Aber warum möchte er dann am Tag die Aufmerksamkeit durch fiepen und Abends eher nicht? Ich verstehe das auch nicht.. ich denke dass er mit vielem überfordert ist was er sieht und hört aber im Gegenzug Langeweile bekommt wenn es zu ruhig ist, sehr merkwürdig alles gerade..

Das weiß ich dass man oft das negative sieht und das Gute nicht, aber ich sehe das Gute auch und zeige ihm das auch. Witzig zu beobachten war auch mal dass er gefiept hat, dann war Ruhe, dann habe ich ihn gelobt und dann wieder von ihm abgelassen sozusagen und dann ging es wieder los ... Das war auf jeden Fall so ein Aufmerksamkeits-Ding

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Was ist das denn für eine Rasse? Manche sind so nervös, die zittern und fiepen oder kläffen eben sobald sich etwas bewegt. Ganz sicher hast du keinen Chow-Chow.


BenniXYZ  12.09.2020, 21:19

Das sind bestimmt nicht die Sexualhormone. Eher tippe ich auf Schilddrüse oder Kopfschmerzen. Boxer haben Probleme mit dem Herz, mit Geschwulsten im Kopf und Knochenkrebs. Deren Erbgut ist ähnlich geschädigt wie das von Dobermännern. Dogge weiß ich nicht genau.

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hgowwogh 
Beitragsersteller
 11.09.2020, 00:53

Er ist ein Dogo Canario, Deutsche Dogge, Boxer Mix... Bei dem Boxer zweifeln wir wegen der Familie wo er geboren wurde .. wir lassen gerade einen DNA Test durchführen und bald sind wir schlauer. Sein Bruder ist total das Gegenteil, trägt Aggressionen in sich, meiner ist eher ängstlich

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DogsDog  11.09.2020, 16:17
@hgowwogh

Oh je. Dann sind die Welpen wahrscheinlich in einer sehr schlechten/ungeeigneten Umgebung geboren worden. Da würde ich mir echt schnell Hilfe von einem gewaltfrei arbeitendem Trainer holen. Wenn du noch länger wartest, wird es schlimmer dadurch schwieriger zu 'trainieren' was dann natürlich auch immer teurer wird. Lieber "zu" früh als zu spät

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hgowwogh 
Beitragsersteller
 11.09.2020, 21:06
@DogsDog

Die Geschichten die erzählt wurden und Bilder die ich gesehen habe sind schon recht kurios, gerade deshalb lasse ich auch den DNA Test durchführen, er war auch der dünnste und ist immer noch nicht der ‚fülligste', aber damals habe ich ihn gesehen und wollte ihn haben, da macht man sich nicht so die Gedanken .. zumindest ich war so. So ist das wohl wenn man sich einen Hund holt ...

Lieber zu früh als zu spät das stimmt. Aber er ist total in Ordnung vom Charakter her, hat nicht wirklich andere Baustellen sozusagen.. Er zeigt kein aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder Hunden bzw. anderen Tieren, er geht nicht jagen wenn er ein Tier sieht, er hört auf mich nach dem 1.-2. Mal trotz Pubertät und ist total treu und lieb zu Menschen selbst wenn man mal genervt von ihm ist. Deshalb habe ich das Gefühl dass er einfach mit seinen Hormonen überfordert ist und hoffe dass es nach der Pubertät aufhört wenn sein Charakter und sein Wesen gefestigt sind.. ich werde wohl mal beim Tierarzt checken lassen ob die Hormone zu viele für ihn sind. Trotzdem vielen Dank :)

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Am besten ist wohl ein vernünftiger gewaltfrei arbeitender hundetrainer. Hier kann dir niemand helfen da man weder dich noch den hund kennt und sieht.. oder wie du sagst den hund abgeben.. was anderes gibt's da meiner meinung nach nicht

hier wäre ein Tierarztbesuch ratsam und auch sollte ein Trainer schauen, was bei euch schiefläuft. Trainer z.B vom IBH, animalLearn.

Hallo,

das klingt alles sehr gestresst.

Mit Zwang oder Strafe verschärft du das Problem nur. Sehr lange und sehr kleinschrittig können die einzelnen Methoden ja auch nicht gewesen sein. Der Hund ist noch sehr jung und du hast eine Vielzahl von Möglichkeiten bereits ausprobiert.

Sucht euch einen Weg mit einer vernünftigen Anleitung und beschreitet diesen. Dieser Methoden Wirrwarr der Zwang die Strafe und die Hektik in dem Wechsel zwischen einzelnen Versuchen verschärft eure Situation nur weiterhin.

Ihr und vor allem euer Hund brauchen Ruhe und keine erzwungene sondern eine die von innen kommt. Lasst euch dabei helfen. Es wird an so vielen Stellen bei euch Haken, dass da jemand vor Ort drauf schauen muss.