Findet Ihr es schwer zu Menschen tiefe Bindungen aufzubauen?

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Im Moment ist es schon mal schwieriger als sonst (außerhalb "Corona").

Aber ich teile Deine Beobachtung, dass sehr viele Menschen scheinbar zufrieden sind mit einem Haufen Bekannten und auf Freunde gar nicht so großen Wert legen.

Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, doch ich habe das Gefühl, der gewollte Abstand der Menschen zueinander ist (nicht nur wegen Corona) größer geworden.

Es scheint auch, dass einige nicht mehr in der Lage sind, außerhalb ihres Smartphones eine echte Unterhaltung zu führen ... warum sollte man sich dann noch mit echten Menschen umgeben...?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Partnerschaft, Liebe, Glück + Stress ...

Ich bin sozial auf den ersten Blick ziemlch easy. Ich habe sehr viele Bekannte, kann überall Leute kennenlernen und bin recht polarisierend, Menschen sind entweder super begeistert von mir oder können mich gar nicht ab.

Von daher kann ich mich sozial immer irgendwo beschäftigen und wenn Leute mich neu kennenlernen denken sie ich habe große Freundeskreise.

Für mich stimmt das absolut nicht. Ich verstehe mich mit vielen Menschen gut, aber ich habe mit sehr wenigen wirklich tiefe Bindungen oder bin in diese Richtung bemüht da ich an andere Menschen recht hohe moralische Ansprüche habe. Insofern habe ich aufgegeben mich mit anderen Menschen um der Freundschaft willen tiefer anzufreunden da mir das für den Outcome zuviel ARbeit ist.

Wenn mich eine Person wirklich interessiert und ich mich wohl genug dafür viele kann ich schon tiefere Bindungen aufbauen, wobei Vertrauen für mich Zeit meines Lebens ein enorm schwieriges Thema ist wo man wirklich nicht viel erwarten braucht.
Abgesehen davon habe ich mittlerweile sehr gerne oberflächliche Bekanntschaften - wobei ich die Oberflächlichkeit nicht schlimm finde, da es trotzdem zum Großteil Menschen sind mit denen man reden kann / zu denen man kommen kann wenn was ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialpädagogischer Zug / Berufserfahrung

Bei mir ist das ähnlich.. zum teil liegt es aber an mir, da es mir schwer fällt anderen zu vertrauen. Aus meiner erfahrung heraus hat sich selten etwas gutes ergeben, wenn ich mich jemand anderem geöffnet habe.

Ich werde auch selten ernstgenommen, dadurch tendieren viele menschen dazu mich auszunutzen. nicht mal unbedingt mit bösen absichten, aber helfe halt menschen sehr gerne. Andere halten das schnell für selbstverständlich. Die welche es böse meinen, halten mich wohl auch desöfteren für dumm, keine ahnung warum da ich (und ich weiss das dass jetzt arrogant klingt) klüger als die meisten bin, was zumindest logisches denken betrifft.

( kleines beispiel am rande.. wir sollten in der schule mal ein gruppenreferat, mit plakat, halten und hatten 2 oder 3 unterrichtsstunden dieses zu erarbeiten. alle haben wild rumdiskutiert wie wir die sache doch angehen sollten.. ich hab mir das thema 2 min angeguckt und gesagt so und so und so machen wir das.. die antwort von allen.. ja ne bestimmt nicht.. und haben mich ne halbe stunde ignoriert. bis sie dann doch tatsächlich auf die idee kamen das so zu machen wie ich wollte. als ich sie darauf ansprach das das ursprünglich meine idee war, kam auch nur... ja ja klar, spinn mal nicht rum.. mir ist der kragen geplatzt hab mich von ihnen abgekapselt und mein eigenes referat vorbereitet mit selbigem thema.. nun anscheinend haben sie am ende doch eingesehen das es meine idee war und habens doch anders gemacht.. fataler fehler.. denn am ende hatte die gruppe aus 4 leuten eine 3- bekommen und ich eine 2 und auch nur weil wir ja eigentlich in einer gruppe arbeiten sollten, sonst wärs ne 1 gewesen. Und das jetzt wie gesagt nur als beispiel)

Um aufs thema zurück zu kommen

Jedenfalls durchschaue ich die leute ziemlich schnell und liege dabei auch selten falsch. Allerdings kannst du nach nur ein paar monaten nicht davon ausgehen das die leute die du neu kennengelernt hast gleiche deine big best friends werden. Meiner meinung nach sind 95% aller freundschaften so oberflächlich und man lernt im leben vielleicht 3 leute kennen denen man sich wirklich anvertrauen kann und eine enge bindung aufbaut (ausserhalb von romantischen beziehungen).

Die leute die du kennengelernt hast müssen auf der anderen seite auch erstmal dich kennenlernen und sehen wie sehr sie DIR vertrauen können. Ich beispielsweise habe auch eine zeit lang mich darum bemüht aktiv mit leuten in kontakt zu kommen.. mit vielen hab ich mich nur 3-5 mal getroffen und der kontakt ist ohne grund abgebrochen.. zu verschiedene interessen oder einfach eine andere mentalität. was nicht heisst das wir uns nicht verstanden haben aber letztendlich war man einfach zu verschieden als das eine wirkliche freundschaft daraus entstehen konnte. tatsächlich kann man sagen das ich von ca. 20 leuten, die ich in etwa 1 1/2 Jahren traf, nur noch mit einer person befreundet bin, dies aber schon seit 5 Jahren

Ich kenn das. Manche öffnen sich nicht so wie man es gerne hätte. Aber ich hab schon ein paar Freunde, mit denen ich eine tiefere Bindung gar nicht haben kann

Natürlich will nicht jeder mit jedem. Ist doch klar.

Ich habe meine Bekannten und jetzt wo ich eine Zeitlang nicht autofahren darf (wegen den Augen), sieht man, dass sich die Verbindungen bewähren. Jeder hilft mir wenn ich zum Arzt oder Apotheke muss oder fährt mich zum einkaufen.

Schwieriger war es beim Lockdown, als ich nicht raus durfte mit dem Einkaufen.

Das ist doch ein gutes Gefühl. Solche Kontakte brauchen oft jahrelang bis sie entstehen und sich festigen.

Man muss aber auch etwa dafür tun!