Findest du die Bezeichnung "Crush" kindisch?
Ich würde gerne eure Meinung zu dem Begriff hören. Wie findet ihr den Begriff? Klingt er kindisch? Klingt er normal?
Ganz wichtig: Benutzt du ihn?
15 Antworten
Die Bezeichnung "Crush" kenne ich nur aus dem Internet, als auch von englischsprachigen Medien. Meiner Wahrnehmung nach verwenden diesen Begriff hauptsächlich Kinder- und Jugendliche die mit den Sozialen Netzwerken aufgewachsen sind.
In meiner Schulzeit hat man noch von "auf jemanden stehen" gesprochen. Das sich der englischsprachige Begriff "Crush" in die deutsche Jugendsprache eingebürgert hat, ist - meiner Meinung nach - ein Phänomen welches aus der Internetkultur hervorging.
Hoffe du kannst etwas mit meiner Antwort anfangen!
Gruß! :-)
Hallo,
ich persönlich nutze crush - wenn überhaupt - nur im Englischen.
(https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/englisch-deutsch/crush)
Bei dem Begriff crush handelt es sich um einen der vielen Anglizismen in der deutschen Sprache, mit der man (die Jugend) sich gerne cool und international gibt, zeigen will wie gut man (sie) Englisch spricht.
Zu dieser Entwicklung kann man stehen, wie man mag. Ich glaube auch, dass sie sich mit fortschreitender Globalisierung nicht aufhalten lassen wird.
Sprache ist nun mal lebendig und verändert sich.
Wir verwenden täglich mehr und ganz alltägliche Anglizismen als wir glauben, uns bewusst ist und wir wahrhaben wollen.
Wenn man wie so oft gefordert wird, sämtliche (Schein-) Anglizismen aus der deutschen Sprache verbannen würde, wie es sooft von allen möglichen Seiten gefordert wird, täte man sich schwer. Mir fallen auf Anhieb 20 'englische' Wörter ein (Job, Sweatshirt, Gangster, Computer, Hobby, Champion, Walkman, Camping, Band, Jeans, Popstar, Hit, Shorts, Steak, Toast, Clown, Popcorn, Keyboard, Disco, Cornflakes), die wir jeden Tag ganz selbstverständlich verwenden, ohne uns darüber Gedanken zu machen.
Weitere sind z.B.:
Manager, Hairstylist, Backshop, Sale, Coffee to go, coachen, checken, Cardigan, downloaden, casten, canceln, Boxershorts, Pullover, Wellness, Happy End, Shampoo, Babysitter, Chips, Service-Point, Counter, McClean, Event, Performance, Highlight, cool, Teenager, Kids, Showmaster, Quizmaster, Talkmaster, Beamer, Spleen, High Heels, Slipper, Slip, Smoking, Pudding, Oldie, Oldtimer, Evergreen, Hometrainer, Egoshooter
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Aber Achtung bei der Übersetzung, denn es können auch falsche Freunde dabei sein.
So heißt
- Mobiltelefon - mobile oder cell phone; handy aber praktisch usw.
- body bag - Leichensack und nicht Handtasche
- check - kontrollieren und nicht verstehen
- control - (an)steuern und nicht kontrollieren
usw.
Nett auch der undertaker (Leichenbestatter) als Unternehmer.
Daneben gibt es in der deutschen Sprache aber auch und weit mehr lateinische und griechische Wörter als englische, worüber man sich bei weitem nicht so aufregt, wie über die Anglizismen.
Natürlich haben Anglizismen Einfluss auf unsere Sprache. Ich glaube auch, dass sich diese Entwicklung mit fortschreitender Globalisierung nicht aufhalten lassen wird.
Sprache ist nun mal lebendig und verändert sich.
Im Zeitalter von Chat, Blogs, Foren und sozialen Netzwerken wie fb sind auch Wortschöpfungen, wie adden, liken usw. angesagt, ob es einem gefällt, man es versteht und man diese Wortschöpfungen nutzt, ist eine andere Sache.
Einige solcher Wortschöpfungen bleiben Modeerscheinungen, andere setzen sich über einen mehr oder weniger langen Zeitraum auch durch und finden sich dann auch im Duden wieder.
Auch wenn z.B. in Frankreich Anglizismen bis März 2015 mehr als 20 Jahre lang per Gesetz verboten waren und in Deutschland alljährlich der Sprachpanscher (2007: DB) und der Sprachwahrer (2013: DB) des Jahres gekürt werden
(aus dem Münchner Merkur vom 17.03.2011),
ist die Sprach- und Wortwanderung keine Einbahnstraße und auch nicht neu.
Wir importieren nicht nur Wörter aus dem Englischen und aus anderen Sprachen – bei manchen wird die Schreibweise angepasst (dt. Keks = engl. cakes = Kuchen pl.) –
sondern exportieren genauso deutsche Wörter ins Englische – manche davon werden in der Schreibweise übernommen (kindergarten) – und in andere Sprachen.
Zu den 'ausgewanderten' deutschen Wörtern, die nach England und Amerika ausgewandert sind, gehören u.a. blitzkrieg, autobahn, kindergarten (aus der Zeit des 3. Reiches) und rucksack (ein Wort, was durch die Weltkriege in Ausland gelangte).
Aber auch: Gemütlichkeit, Zeitgeist, Wunderkind, Bauhaus, Ding an sich, Schnitzel, Pretzel, bratwurst, sauerkraut, beerfest, Doppelgänger, Schnaps, dachshund, gedankenexperiment, fahrvergnuegen usw.
Ganz interessante Artikel dazu kannst du ergoogeln unter:
- Deutsche Wörter ein Exportschlager
(bairische-sprache.at/Index/Zeitungsartikel/2009/MM/Deutsche%20Woerter%20-%20ein%20Exportschlager%20-%20MM%2013.7.2009.pdf)
- Diese deutschen Wörter werden im Ausland benutzt
(merkur-online.de/aktuelles/kultur/diese-deutschen-woerter-werden-ausland-benutzt-882170.html)
- Denglisch für Anfänger I (fr-online.de/meinung/kolumne-denglisch-fuer-anfaenger-i,1472602,3244474.html)
- Zwiebelfisch: Weltsprache Deutsch
(spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-weltsprache-deutsch-a-356502.html)
Eine Liste mit Germanismen findest du unter folgendem Link:
spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-deutsch-als-amtssprache-der-usa-a-295157.html
Dazu verweise ich immer wieder gerne auf folgenden Video-Clip mit Thomas Freitag.
Viel Spaß bei der Lektüre und beim Anschauen!
:-) AstridDerPu
https://www.youtube.com/watch?v=8ggwuN5NkFs
PS: Interessant auch, dass es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland inzwischen entgegengesetzte Bestrebungen zu den o.g. gibt.
So wurde in Frankreich das o.g. Gesetz zum Verbot englischer Wörter in der französischen Sprache aufgegeben (siehe: http://www.welt.de/kultur/article138497201/Frankreich-gibt-Kampf-gegen-englische-Woerter-auf.html)
und ist Deutsch wieder im Kommen
Ziehmlich bescheuert sogar. Als ob der Mensch, den man vermeintlich so mag nichts wert ist. Es ist kein Mensch, kein Freund, keine Freundin, kein Liebling, kein Schatz, sondern einfach nur ein "Crush". Ganauso gut könnte man auch "Pups" sagen. Das ist mein "Pups".
Von der Verwendung her sieht man, dass auch fast nur Kinder diesen Begriff benutzen. Da ist eh alles noch bedeutungslos. So bedeutungslos wie ein "Crush" eben.
Erst Leute mit Lebenserfahrung wissen, wie es ist wirklich zu lieben. Und daher nennen die ihren Partner oder Partnerin gewiss nicht nur "Crush".
Nein, ich benutze das nicht, und finde es klingt so gekünstelt und nicht natürlich. So pseudo-cool. Zu meiner Zeit sagte man noch "Schwarm" oder "das Mädchen in das jmd. verliebt ist bzw. auf die man steht".
Dann wünsch ich Euch allen noch einen schönen Day, und sitzt nicht zu lang am Desk!
Klingt kindisch ja.
Und nein ich würde ihn nicht benutzen. Ich würde eher verknallt sagen.
Zu meiner Teenie Zeit (und ich bin erst 24) hat man dazu noch Schwarm gesagt.