Fahrrad: Nach wieviel km/h sollte man die Kette wechseln lassen?

9 Antworten

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Es ist definitiv KEINE Abzocke (wie du hier in den Raum stelltest) wenn du die Kette alle 1000-3000km wechselst. Es ist sogar mehr als angebracht. Bei starker Nutzung kann ein Wechsel sogar noch früher fällig sein. Die Kette ist das Herz des Fahrrads und muss mit Abstand die meisten Kräfte aushalten. Entsprechend hoch ist natürlich auch der Verschleiß. Gerade bei Mountainbikes verdreckt die Kette bei entsprechender Nutzung (also im Gelände) auch schneller. Feiner dreck landet zwischen den Kettenröllchen und wirkt dort wie Schleifpapier. Das kann auch eine regelmäßige Reinigung nicht vollständig verhindern. Eine falsche Ölung (zu viel Öl oder zu wenig) verstärkt zudem das Problem sogar noch beträchtlich.

Bei zu viel Öl = mehr Schmutz wird angezogen Bei zu wenig Öl = Kette läuft trocken, mehr Reibung und damit mehr Verschleiß.

Eine ausgeleierte Kette schadet zudem zusehens alle Mechanischen Teile der Gangschaltung. Also Kettenblätter, Schaltwerk, Ritzel und Co..

Die neue Kette kostet nicht mehr wie 20 Euro. Ein neues Ritzelpaket bei entsprechend teuren Fahrrädern schnell mal das 10-fache. Also ist es nur anzuraten Kettenwechselintervalle einzuhalten.

Außerdem überträgt eine nicht verschlissene Kette sämtliche Kräfte besser und schont so deine Ausdauer ;)


Shakuhachi 
Beitragsersteller
 17.06.2013, 18:52

Danke für deine gute Antwort.

Nur wenn eine Tagestour locker 100 km sind, dann muß ich ja die Kette bereits nach zehn Tagestouren wechseln.

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ZeroC  17.06.2013, 20:06
@Shakuhachi

Kann sein, muss aber nicht. Wie gesagt kommt es darauf an wie gut du die Kette pflegst und welche äußeren Einflüsse auf die Kette wirken. Ich kenne Leute die richtig harte Trails mit Steinen, Sand, Schlamm, Staub und Co. fahren, die brauchen alle 800km eine neue Kette, ich kenne aber auch Leute bei denen hält die locker 5000km bei Ihrem "Alltagsradeln".

Ein wichtiger Punkt ist dabei wie angesprochen das ordnungsgemäße Schmieren der Kette. Da gilt immer, so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Am besten ist es sich eine Kettenverschleißlehre zuzulegen. Die kosten 10-20 Euro und bieten dir immer einen guten Überblick über den Zustand deiner Kette. Prinzipiell ist es auch nicht weiter wild wenn die Kette mal 100-200km länger gefahren wird, du musst deshalb also nicht sofort auf eine Tagestour verzichten. Den Tausch solltest du dann aber frühst möglich nachholen.

Du kannst das ganze natürlich auch ignorieren und alle Zähne der Kettenblätter und Ritzel zu Tode fahren, das wird aber wie gesagt teurer als die 20 Euro (die wohl jeder irgendwo auf der hohen Kante hat) für den Regelmäßigen Wechsel der Kette.

Übrigens ist dein Handbuch noch sehr Human. Meines schreibt zwar kein direktes Intervall für den Wechsel vor, sagt aber das der Kettenverschleiß alle 500km überprüft werden soll. Bei sportlichen, Wettkampf oder wettkampfähnlichen Gebrauch soll sogar alle 250km überprüft werden.

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Das ist durchaus realistisch. Je nach Nutzung ist eine Kette nach dieser Strecke verschlissen. Bei Schönwetterfahren auf befestigten Wegen und guter Pflege kann die Kette länger halten, bei abseits asphaltierter Straßen eingesetzten Rädern, vor allem wenn es nass ist, bist Du bei 1.000 km schnell am Ende der Kettenlebensdauer.

Ich kann das absolut nicht bestätigen. Ich fahre über 10000km im Jahr und ein Kettenwechsel steht bei mir nach etwa 5000km an. Natürlich ist gute Pflege vorausgesetzt. Wechsel nach 1000 km kann nichts anderes als Abzocke sein. Natürlich bezieht sich dass auf eine gute und qualitativ hochwertige Kette.

Cool ist die gleiche Abkürzung wie bei einem All-Terrein-Board xD Also deine Frage hast du dir schon selber beantwortet, schau einfach mal ob die Kette noch gut ist und sonst wechsle sie.

Da wird wahrscheinlich davon ausgegangen, dass die Kette öfter mal Matschspritzer abkriegt. Dann verschleißt die natürlich recht schnell. Guck dir die Kette einfach an. Wenn sie sich noch leicht bewegen lässt ist alles in Ordnung. Wenn nicht, kannst du sie mal ölen, wenn das nichts bringt, dann halt tauschen.


Shakuhachi 
Beitragsersteller
 17.06.2013, 16:33

aber hilft denn "ölen" gegen die sogenannte Längung der Kette?

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daCypher  17.06.2013, 16:37
@Shakuhachi

Nein, gegen die Längung kann das Öl natürlich nichts ausrichten. Wenn die Kette irgendwann ständig durchrutscht, muss halt ne neue Kette her.

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Shakuhachi 
Beitragsersteller
 17.06.2013, 18:53
@daCypher

das durchrutschen kenne ich aber eigentlich nur von Fahrrädern mit Narbenschaltung?

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daCypher  18.06.2013, 09:18
@Shakuhachi

Bei Fahrrädern mit Nabenschaltung kommt das durchrutschen normalerweise, wenn der Gang nicht richtig drin ist (wobei es natürlich auch sein kann, dass tatsächlich die Kette durchrutscht, wenn sie sich gelängt hat)

Ich hatte es bis jetzt noch nie, dass die Kette sich so weit gelängt hat, dass sie ständig durchgerutscht ist, obwohl ich mein letztes Fahrrad ca. 13 Jahre lang gefahren hab, ohne es großartig zu pflegen. Am Ende war halt die Kette eingerostet.

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