EU-Wahlen, wollen die meisten Bürger der Neuen Bundesländer den Euro nicht mehr?
Hallo,
irgendwie ist das schon frappierend.
So gut wie alle neuen Bundesländer haben die AfD zur stärksten Partei erhoben.
Ist es noch die Protestkultur die damals die SED zum Sturz gebracht hat.
Oder ist es noch das Geld ala DDR?
"Kommt die D-Mark dann bleiben wir, kommt sie nicht dann gehen wir!"
Ist es die Angst vor den Flüchtlingen, hat man mehr Angst vor den Russen?
Oder will man einfach so weiter leben?
Denn reiner Protest kann es ja nicht mehr sein,
da man ja selber für seine Rechte einstehen muss.
Hansi
3 Antworten
Einmal wollen sie die Freiheit und kämpften erfolgreich dafür.
Dann haben sie sie, dann wollen sie wieder zu Russland und einem vermeintlich starken Führer gehören, weil sie mit ihrer eigenen Führung unzufrieden sind oder Angst davor haben, immerhin könnte man, wenn man sich selbst durchs Leben führt, dabei scheitern.
In Wirklichkeit hat natürlich immer alles zwei Seiten.
Als sie ihre Freiheit und westliche Werte dann hatten und leben konnten, wurden ihnen wohl Kehrseiten davon bewusst, die ihnen längst nicht mehr gefallen.
Ist es noch die Protestkultur die damals die SED zum Sturz gebracht hat.
Ja, nur das Feindbild hat sich geändert.
Ist es die Angst vor den Flüchtlingen,
Vor der Fremdbestimmung durch sie. Rechte haben große Ängste vor Fremdbestimmung, Veränderungen, Andersartigkeit.
Ein Beispiel, das dies deutlich zeigt:
Ein Wort kenne ich nie und werde es nie kennen... es heißt... Kapitulation, d.h. Ergebung in den Willen eines anderen - niemals, niemals!
(Hitler am 29.4.41 im Sportpalast)
Vor allem ältere Menschen der neuen Bundesländer fühlen sich ggü dem Westen benachteiligt.
Es geht im Kern um das eigene Selbstwertgefühl.
Sie fühlen sich minderwertig(er) und ungerecht behandelt, auch benachteiligt.
Rechte stellen gerne ihren (angeblichen) Wert über andere Ethnien, um den eigenen (Selbst-)Wert damit (vermeintlich) zu erhöhen.
Zu viele Ostdeutsche würden sich gerne wertvoller fühlen. Mindestens genau so wertvoll wie Westdeutsche. Auf Augenhöhe sein. Gleichheit diesbezüglich.
Durch die AfD erhoffen sie sich ein höheres Selbstwertgefühl.
Informierte Menschen unterscheiden zwischen dem Selbstwert und dem eigenen Selbstwertgefühl.
da man ja selber für seine Rechte einstehen muss.
Ui, sprichst du da etwa Eigenverantwortlichkeit an? Heikles Thema .... ;-)
Ich unterscheide auch nicht mehr zwischen Ost und West.
Ich auch nicht. Wozu auch.
Aber Ostdeutsche tun das sehr wohl, auch die Regierung und Unternehmen, etwa wenn Löhne und Renten immer noch nicht dem westlichen Niveau angepasst sind.
Aber wenn die Bürger, frei wählend, sich selber wieder ausgrenzen.
Sehe ich auch so. Das tun sie in der Tat.
Sie fühlen sich in ihrer Ehre und ihrem Selbstwert verletzt.
Stiegen in die Opferrolle.
Wählen jene, von denen sie sich mehr Selbstwert und Würde bzw das Gefühl davon erhoffen, weil sie sich selbst dazu nicht imstande sehen.
Vielleicht wählen Ostdeutsche ganz einfach. Solange sie wie wie Leute gesehen werden, die man nicht ernst nehmen kann und deren Meinung nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, wird die Spaltung der Gesellschaft immer größer werden.
Dass das Gerede von " Gemeinsam gegen Hetze ... " eben nur Gerede war, hat Lars Klingbeil ja schon direkt am Wahlabend live im Fernsehen bewiesen.
Ostdeutschen kommt das derzeitige Verhalten und die Ansichten unserer Regierung schon aus früheren Zeiten bekannt vor. Darum wissen sie ganz genau :
"Wehret den Anfängen"... und " was du heute kannst besorgen ". Direkt abwählen, bevor es zu spät ist.
Stimme dir absolut zu.
Aber wenn das Resultat eine am Boden liegende Wirtschaft ist, kann das Ziel ja nur ein anschließendes Wirtschaftswachstum sein. Den Grund für die derzeitige Situation mit " 16 Jahre Merkel zu erklären ", ist zu einfach.
Denn entscheidend für die Stärke der Wirtschaftskraft und dem damit verbunden Wachstum ist ihre Produktivität , und die nimmt auch jetzt kontinuierlich Jahr für Jahr immer weiter ab.
Der überwiegende Teil BSP wird doch
eh durch Einkauf, Veredlung und Verkauft gemacht.
Und das innerhalb der EU und aus Fernost.
Ohne EU würde es ganz schön mau aussehen.
Dazu noch die ganzen Dienstleistungen.
Handwerker, Transport und Kleinunternehmer zahlen die Rechnung.
Und vor allem die Autofahrer.
Muss man nur mal auf Britannien schauen.
Den Bauern und Handwerker geht es besser.
Der Rest zahlt drauf...
Hansi
Ich sage es mal so: Der Antrieb für die Wiedervereinigung war bei den meisten DDR-Bürgern nicht der Wunsch nach Frieden und Freiheit sondern nach Fritten und Freibier.
Hinzu kommt, dass die Wiedervereinigung eher als feindliche Übernahme (im wirtschaftlichen Sinne durch gezieltes Plattmachen der VEBs) umgesetzt wurde und die Menschen sich noch heute bei Allem benachteiligt fühlen.
... und schon haben wir ein gesunde Basis für die Bauernfänger der AfD.
Ich habe einen Kollegen, der seit Jahren nicht mehr zu seiner Verwandtschaft im Osten fährt, weil er das Genöhle nicht mehr hören kann.
Naja,
um das VEB Horch und Guck, war es jetzt nicht schade.
LPGs wurden vergesellschaftet.
Hansi
Die Anfänge sind die Naturkatastrophen,
und die daraus resultierenden Fluchtbewegungen und Kriege.
Taiga und Tundra tauen auf. So muss der Donbas her..
Die Deutsche Autoindustrie, an der die Wirtschaftskraft die BRD hängt,
hat sich mit Lug und Betrug selber kaputt gemacht.
Wie soll man dem mit Ignoranz begegnen?
Hansi