Es muss doch eine Lösung für diesen Umstand geben... Oder nicht?

7 Antworten

Dein Problem haben viele andere auch, die in den Großstädten arbeiten und in einer Metropolregion leben wollen. Entweder ist die Miete horrend oder sie pendeln 1-2 Stunden.

Wahrscheinlich musst du an deiner Erwartungshaltung arbeiten. Nur weil du dein Studium abgeschossen hast, bedeutet das nicht, dass du jetzt keine Einschränkungen mehr hast und dir alles zu Füßen liegt. Irgendwo wirst du Abstriche machen müssen.

Für deine Kalkulation solltest du dich erstmal genau über deinen Verdienst erkundigen. Dann weißt du auch, wieviel du für Miete ausgeben kannst. Übrigens ist es völlig normal, 30% des Nettoeinkommens für die Kaltmiete auszugeben. Dazu kommen dann noch die Nebenkosten, die auch nochmal 2-3 € pro qm ausmachen. In Bayern sind die %-Sätze sogar noch höher. Der Vermieter wird von dir einen Gehaltsnachweis fordern und genauso rechnen, ob du dir die Wohnung bequem leisten kannst.

Während der Probezeit, also ohne unbefristeten Vertrag, sind deine Chancen auf dem Wohnungsmarkt nicht so gut. Das gilt auch für den Speckgürtel von München. Wie hoch dein Einkommen ist, ist dabei erstmal egal. Kein Vermieter will sich nach 3 Monaten einen neuen Mieter suchen, nur jemand die Probezeit nicht bestanden hat.

Außerdem interessiert es mich nicht (ja, ich weiß, es ist „falsch“, ist aber so).

Was glaubst du, wie wenig es Vermieter interessiert, ob du jetzt endlich zuhause ausziehen willst und für dich nur eine eigene Wohnung in Frage kommt?

Irgendwo wirst du Abstriche machen müssen. Entweder wird es im ersten Schritt noch keine eigene Wohnung, sondern eine WG oder eine andere günstige Unterkunft und/oder du musst einen weiten Arbeitsweg in Kauf nehmen.

Wenn dir jetzt eine eigene Wohnung wichtiger ist als der Job, bleibt dir nur, dich weiter in einer Region zu bewerben, wo die Miete erschwinglich und der Arbeitsweg nicht zu weit ist.

Du könntest zusehen, dass du eine Wohnung außerhalb von München findest mit gutem Bahnverkehr, wobei du vielleicht nur einmal umsteigen müsstest.

Wenn du dich mit der Einstellung bewirbst, kannst du den Job vergessen. Ich würde mich jetzt sofort hinsetzen und nach kurzfristigen Alternativen zur "richtigen Wohnung" suchen. Hotels, Pensionen, Ferien- oder Monteurswohnungen, deren Inhaber noch nicht wissen, wann der Lockdown endet, sind oftmals (noch!) relativ preiswert und langfristig zu bekommen.

Selbstverständlich kannst du das Thema beim Vorstellungsgespräch erwähnen und höflich anfragen, ob das Institut selbst vielleicht eine Unterkunft (zumindest übergangsweise) anbieten kann. Nicht selten stehen dort tatsächlich Zimmer oder kleine Apartments für Besucher von "außerhalb" zur Verfügung.

Wenn es dir aber zu kompliziert und unsicher ist oder du einfach nicht jahrelang den Großteil deines Einkommens für Miete "rausschmeißen" willst, such dir einen Job in einer preiswerteren Umgebung...

Es handelt sich um eine Stelle am FRM II in Garching bei München.
 Master in Teilchenphysik und bin auf der Jobsuche
Außerdem interessiert es mich nicht (ja, ich weiß, es ist „falsch“, ist aber so).

Ich weiß ja nicht wie viele Stellen es in dem Bereich dort gibt, wenn du aber zu sehr ins Detail gehst, solltest du gut auf deine Kommentare achten.

Auch zukünftige Kollegen oder Arbeitgeber könnten sich hier tummeln und dann sollte man den ersten Eindruck nicht versauen, bevor du überhaupt dein Gespräch hast.

Ich will unbedingt alleine wohnen, sodass ein WG für mich auch nicht in Frage kommt. Als ich die Mietpreise gesehen habe, ist mir fast der Kiefer heruntergefallen. 

Auch wenn ich es nicht willst, viele leben anfangs in günstigen Hotels weiter außerhalb oder WGs mit kurzen Kündigungsfristen. Die Mietpreise sind nicht nur hoch, es ist auch schwer bei hunderten anderen Bewerbern je Wohnung überhaupt eine Zusage zu bekommen. Besonders als Berufseinsteiger ohne Vertrag oder noch in der Probezeit. Zudem sind Besichtigungen oft sehr kurzfristig, wenn jemand sagt kommen sein 3 Stunden oder selbst "morgen um 9" musst du vor Ort sein, sonst bist du raus.

Meine jetzige Wohnung habe ich, weil ich binnen 2h nach Anruf zur Unterschrift beim Vermieter sitzen konnte. Hätte ich den Termin nicht wahrnehmen können, hätte der nächste auf der Liste die Chance bekommen, da sie es schnell erledigt haben wollten.

Gerade in Metropolregionen (egal ob München, Frankfurt, Hamburg,...) können viele eben nicht nahe der Arbeit wohnen, egal ob Berufseinsteiger oder Menschen in Jobs mit schlechterer Bezahlung. Da ist es normal eine Stunde zur Arbeit zu pendeln. Wenn man das nicht möchte, muss man die Preise zahlen (können).

Wenn du dann erstmal vor Ort bist und übergangsweise etwas hast, kannst du in Ruhe und eben mit kurzer Anreise nach etwas besserem suchen.


IA3007 
Beitragsersteller
 07.05.2021, 22:19

Das ich nicht erwünscht bin, war mir schon vorher klar. Jetzt muss ich allerdings feststellen, dass das alles noch 10 mal schlimmer ist, als ich es mir vorgestellt habe (und glaub mir, ich habe mir kein Sonnenschein vorgestellt). Anscheinend muss alles zuerst viiiel schlimmer werden, bevor es VIELLEICHT EIN BISSCHEN besser wird. Aber danke für deine Antwort!

Lang ist es her, dass ich die Stadt gewechselt habe. Es war angedacht, dass ich für die 6 Monate Probezeit in einer Pension lebe. Du möchtest nicht wissen, wie das dort war ^^ Nach 3 Monaten bin ich zur Personalabteilung und habe mir die Übernahme ins feste Arbeitsverhältnis bestätigen lassen. Damit bin ich auf Wohnungssuche gegangen, habe zig Makler eingeschaltet und am Ende habe ich unweit vom Unternehmen eine nette kleine DG-Wohnung gefunden, die gut bezahlbar war. Der Markt war damals ähnlich wie heute!

Deine Schwierigkeiten liegen in deinem Kopf und dafür solltest du dir Hilfe holen!