Epileptische Katze behalten trotz schwieriger Umstände?
Guten Morgen. Ich hab großen Mist gebaut. Ich habe bereits letzten November ein Streuner-Kitten aus dem Garten einer Bekannten adoptiert, und vor 2 Monaten erklärte ich mich bereit, von derselben Bekannten ein weiteres gefundenes Kitten mit Coryza und Ohrmilben aufzunehmen.
Sie konnte sie selbst nicht behalten, meinte aber, sie würde es selbst nie ins Tierheim oder an jemand Unbekannten abgeben. Sie möchte immer die Kontrolle über alles behalten, was mit der Kleinen passiert, und schreibt und ruft mich täglich mehrmals an. Nun hat das Kitten vor ein paar Tagen leider auch noch epileptische Anfälle bekommen, wir waren beim Neurologen und warten noch die genaue Diagnose ab.
Falls es wirklich idiopathische Epilepsie ist, müsste sie anscheinend jeden Tag zweimal um die gleiche Zeit eine Tablette bekommen, genau alle 12 Stunden. Da ich im Orchester arbeite und allein wohne, weiß ich nicht wie ich das bewerkstelligen soll, und außerdem habe leider finanziell und emotional nicht die Kapazität für eine zweite 'Problemkatze', so fies das klingt. Meine erste ist schon durch eine Diagnose -Odyssee wegen einer neurologischen Problematik gegangen, und irgendwie hatte ich einfach naiv an mein Glück geglaubt, dass die zweite einfach ist.
Alle haben mir auch gesagt, man braucht unbedingt 2 Katzen und dass das auch nicht mehr Arbeit machen würde. Seit Beginn der Adoption der Kleinen fühle ich mich aber komplett überfordert und kann vor allem jetzt mit den Anfällen psychisch nicht umgehen. Trotzdem würde ich die Möglichkeit, sie zu behalten, gerne abwägen, daher paar Fragen, falls ihr etwas dazu sagen könnt:
- meine andere Katze ist etwas über ein Jahr alt, das Kitten ist ca. 4 Monate. Komplett verschiedene Charaktere, meine große ist sehr ängstlich und versteckt sich bei Besuch, vom Spieltyp eher ein Lauerer und ist verschmust. Die kleine ist draufgängerisch, frech, gar nicht ängstlich und im Moment zumindest noch nicht auf Kuscheln aus. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass sie sich verstehen, sie haben sich nur anfangs einmal kurz angefaucht. Die Große hat allerdings anfangs öfter vor der Tür der Kleinen markiert und macht Geräusche als ob sie rollig ist (sterilisiert, beide Mädchen). Könnte das evtl funktionieren zusammen? Die richtige Zusammenführung haben wir wegen der anhaltenden Ohrmilben und einem weiteren Fieberschub noch verschoben, aber sie konnten sich meist durch ein Netz unterhalten.
- ist es sehr stressig für die eine Katze, wenn die andere häufig Anfälle hat? Ich hab natürlich auch Angst, dass die Kleine in einer Bewusstseinsveränderung die Große angreift...
- ich bin Musikerin von Beruf und muss zuhause üben. Habe gehört, dass laute Geräusche bei Epilepsie problematisch sind, was denkt ihr?
- ich hab meine eigene Kapazität leider überschätzt beim Aufnehmen der 2. Katze, und kriege jetzt selbst aus der Sorge um die Katze regelmäßig Panikattacken und Suizidgedanken. Daher dachte ich, so egoistisch es ist, dass es evtl besser wäre, die Kleine an jemand Erfahrenes und tafferes abzugeben. Habt ihr Erfahrung damit, ob Epi-Katzen eine Chance haben, adoptiert zu werden?
- ist dieses Medikament, dass alle 12 Stunden gegeben wird, wirklich die einzige gute Behandlung? Kommt wahrscheinlich auf die Intensität der Epilepsie an?
Vielen Dank...
4 Antworten
Hallo,
erstmal Respekt, dass du das alles so gut reflektierst. Ich finde nicht, dass du einen Fehler gemacht hast. Mit Epilepsie bei Katzen kenne ich mich leider nicht so gut aus. Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Aber ich denke, dass sich deine zwei Katzen schon zusammenraufen würden. Wenn es dir allerdings zu viel wird, dann würde ich es nicht verwerflich finden, die kleine Katze in erfahrene verlässliche Hände abzugeben. Da musst du dich dann auch nicht schlecht fühlen. Vor allem, wenn die Katze wirklich alle 12 Stunden ihr Medikament benötigt und sich das mit deiner Arbeit nicht vereinbaren lässt, solltest du sie abgeben.
Tu, was für dich und die Katzen am besten ist.
LG und viel Erfolg
Okay, das klingt sehr übergriffig. Besteht die Chance sich von der Vorbesitzerin zu lösen? Es sind ja jetzt deine Katzen und die gehen sie genau gar nichts mehr an. Ich würde sie blockieren und ihr einfach die Türe nicht aufmachen. Wie sieht es denn rechtlich aus? Bist du die Eigentümerin der Katzen?
Du musst dir und vor allem ihr klar machen, dass sie die Katzen nichts mehr angehen. Wenn das nicht funktioniert, kann es nur durch einen Kontaktabbruch besser werden. Das Wohl der Katzen sollte natürlich an erster Stelle stehen.
LG
Die Frau will die Katzen nicht dem Tierschutz geben und selbst behalten auch nicht. Aber du sollst sie nehmen und alles so machen wie sie das bestimmt, ich glaube eher sie ist selbstsüchtig und will ständig im Mittelpunkt stehen. Wenn sie dich gar nicht in Ruhe lässt grenzt das an Stalking und du kannst eine einstweilige Verfügung (über einen Anwalt) beantragen, das sie dich nicht mehr belästigen darf oder sonst bestraft wird. Meistens mit Bußgeld.
Rechtlich hatten wir leider nichts geklärt. So wie es im Moment läuft, ist es meiner Ansicht nach nüchtern betrachtet ihre Katze, und ich pflege sie nur und bezahle den Arzt. Wahrscheinlich nimmt sie das Kitten doch zurück, sie meint sie ist emotional sehr mit der Kleinen verbunden. Das ist natürlich schade für meine jetzige Katze, da sie sich schon irgendwie kennen gelernt haben, aber vielleicht ist das besser, als sich jetzt anzufreunden und sie dann in 2 Jahren zu verlieren - das war die Prognose vom Neurologen... Und die 'Finderin' wohnt auch nicht allein, sodass sie eine Medikamentengabe wohl besser organisieren könnte.
Das ist natürlich schlecht. Ich kenne mich mit der rechtlichen Situation auch nicht genau aus, aber so gesehen hast du rechtlich keine Möglichkeiten. Sie steht im Pass als Besitzerin drin oder? Gäbe es für dich und deine erste Katze nicht die Möglichkeit ein Kätzchen aus dem Tierheim zu adoptieren? Das wäre wohl einfacher, zumindest solange du dich in Stande siehst, noch ein 2. Kätzchen zu versorgen. So wie das jetzt klingt, würde ich die Zweitkatze ihrer Besitzerin zurückgeben, dann hättest du auch endlich deine Ruhe. Kann sie denn finanziell die Medikation stemmen?
Leider ist es für sie schwierig finanziell, sie hat schon ein paar Katzen die sie versorgen muss 😵💫 daher meinte sie auch erst, dass sie das Kitten nicht behalten kann. Medikamente gehen bestimmt noch, aber Klinikbesuche werden halt teuer. Sie leiht oft von ihren Eltern etwas, aber ich verstehe natürlich dass es nicht toll ist für sie. Gern würde ich ihr weiterhin helfen, wenn das nicht mit diesem belastenden Kontakt verbunden wäre.
Lass dich vom Tierarzt beraten, und frage um wie viel Zeit die Einnahme abweichen darf. Wenn du der Meinung bist das du es nicht schaffst gib die Katze ab. Muss ja nicht gleich das Tierheim sein, es gibt Katzenhilfsvereine ( bei uns in Stuttgart die Katzenhilfe) an die du dich wenden kannst. Und du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, es ist besser als wenn du überfordert bist, auch eine Katze merkt das. Wünsche dir viel Glück, egal wie du dich entscheidest.
Ja ich hatte mich schon im Internet über Möglichkeiten hier in Belgien informiert, aber die 'Finderin' würde das nie akzeptieren. Sie meint sie hat das Recht, am Leben der Kleinen teilzunehmen, weil sie sie die ersten Wochen gepflegt hat und auch viel Geld für die Klinik ausgegeben hat...
Bitte nimms mir nicht übel aber ab einem gewissen Punkt finde ich sollte man abwägen ob die Katze überhaupt ein lebenswertes Leben führen kann. Wenn die wirklich täglich Anfälle hat und Sie Niemand haben will bzw Sie sich leisten will und der Tierarzt sagt dass diese Krankheit unheilbar ist und Sie ein Leben lang teure Medikamente braucht sollte man eben auch nicht zuletzt zum Wohle des Tieres überlegen ob man dem Tier mit dieser Tortur überhaupt einen Gefallen tut.
Jedoch muss ich natürlich ganz klar sagen dass das jetzt nur stark verallgemeinert ist und wenn die Katze wirklich Jemanden findet der Sie voll und ganz aufnimmt, liebt wie eine normale Katze, Sie auch behält und nicht aufgrund des Leidens gleich wieder weg gibt und die Katze wirklich nachweislich nur mit dieser einen Tablette ein normales und schmerzfreies Leben führen kann würd ich der Katze natürlich eine Chance geben.
Am Ende geht's allein um dass Tierwohl und da muss man find ich rational denken und vernünftig abwägen auch wenn's schwrr ist. Alles gute für euch. ✌️
Dass du Suizudgedanken hast, weil du dich sorgst, dass du dich nicht gut genug um beide Katzen gleichzeitig kümmern kannst, zeigt wie sehr du Tiere liebst.
Gleichzeitig ist das aber auch die Antwort auf all deine Fragen. Du hast so viele Bedenken und fühlst dich derzeit so absolut unwohl und überfordert, dass ich da keine Sekunde länger überlegen würde.
Gib die kranke Katze in erfahrene und andere liebevolle Hände ab.
Vielen Dank. Muss noch herausfinden ob die Überforderung nur von dem ständigen Druck der Vermittlerin kommt, die mir schon seit der ersten Katze immer vorgeschrieben hat, was ich füttern soll etc (natürlich nur das teuerste Futter, nur reines Quellwasser), welche homöopathische Mittelchen ich verabreichen muss, und immerzu sagt 'ruf diesen Tierarzt an, dann noch den, frag das, das, das nochmal nach etc. Bei problematischen Situationen der Katzen muss ich praktisch ständig und auch nachts mit Videoanrufen rechnen. Als ich ihr dann jetzt endlich nach einem Jahr erklärt habe, dass ich es so nicht schaffe, kamen nur Anschuldigungen wie 'es geht nicht immer nur um dich' und 'du bist genauso wie die Leute, die einen Hund einfach so auf die Straße setzen'. Nachdem ich diese Manipulation endlich erkannt habe, geht es schon besser, aber ich fürchte sie wird die Kontrolle über das Kätzchen nie loslassen können. Wenn ich sie auf dem Handy blockiere, wird sie sicher vor meiner Wohnung stehen. - Es spielen noch andere Faktoren hinein, wie dass sie mich offen um meinen Job beneidet. Sie hat leider nur ihre eigenen Katzen und hat sich auf sie als ihren Lebensmittelpunkt fixiert. Zu lange hatte ich wohl Mitleid mit ihr und habe es daher mitgemacht...