Eltern von weniger Kontrolle an PC überzeugen?
Hey,
Anfang des Jahres hatte ich (14) starke Probleme, am Computer ein Ende zu finden und war nur noch am Zocken, wenn ich nicht in der Schule war. Deswegen haben mir meine Eltern die Salfeld Kindersicherung eingestellt, und mir pro Monat 78 h gegeben. Die Zeit kann ich mittlerweile einhalten, allerdings möchte ich nicht, dass meine Alten den PC dauernd überwachen und wirklich alles sehen, was ich mache. Es ist auch nervend, jedes Mal wenn ich mich mit Kumpels online verabrede, das erklären zu müssen, obwohl ich die Zeit im Monat einhalte. Leider kann ich meine Eltern da nicht wirklich überzeugen. Habt ihr da Ideen? Ich halte das für unangemessen. Zur Not würde ich die Software auch deinstallieren, wenn ich wüste wie.
Danke
181 Stimmen
48 Antworten
Hallo,
ungefähr zweieinhalb Stunden pro Tag sind echt nicht viel.
Meine Eltern hatten bis zu meinem dreizehnten Geburtstag auch eine Kindersicherung auf meinem PC installiert. Ich weiß nicht, ob ich das sagen soll, ich habe mir damals aber eine Festplatte und Windows gekauft und dann die andere HDD mit der Kindersicherung ausgesteckt. Dann hatte ich quasi einen neuen PC mit den Programmen, die ich wollte und immer, wenn meine Eltern gekommen sind, habe ich die alte Festplatte wieder angeschlossen. ;)
Heute weiß ich, dass es einfachere Lösungen gibt, aber als Kind ist mir nichts eingefallen.
Ich finde es kommt drauf an, wann diese Zeit genutzt wird. Durch den Tag durch finde ich es selbst völlig in Ordnung, wenn es maximal eine Zeit von 2 1/2 Stunden (wenn überhaupt) gibt. Sollte man jedoch nur Abends an den PC, dann sind 2 1/2 Stunden meiner Meinung nach auch ein bisschen wenig. Wobei bisschen hier relativ ist.
Dass Eltern der offensichtlich ausgearteten Computernutzung ihres 14-jährigen Kindes Grenzen setzen finde ich absolut in Ordnung und sinnvoll, 78 Stunden im Monat sind immerhin mehr als 2,5 Stunden pro Tag, das finde ich völlig angemessen und würde ich im Bedarfsfall als Elternteil genauso machen, weil es einfach wichtig ist sich als Jugendlicher auch andere Beschäftigungen und Hobbys zu suchen als nur am PC zu zocken, sonst wirst du irgendwann einmal sehr einsam werden.
Eine Überwachung hingegen ist in dem Alter nicht nur menschlich sondern auch rechtlich äußerst bedenklich. Das mag bei einem 8-jährigen noch in Ordnung sein, bei einem 14-jährigen hingegen nicht. Das Brief- und Fernmeldegeheimnis gilt auch für Minderjährige und ist ein sehr hohes Recht, Eltern dürfen die Kommunikation ihrer Kinder grundsätzlich nicht überwachen, außer es gibt konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der Minderjährige sich oder andere in ernsthafte Gefahr bringt oder Straftaten begeht, wovon ich in deinem Fall jetzt einmal nicht ausgehe. Überwachen, welche Programme du wann und wie lange nutzt, mag eventuell noch ok sein, aber den Inhalt deiner Kommunikation (Mails, Facebook, Whatsapp oder was auch immer) mitlesen oder zu überwachen welche Internetseiten du besuchst dürfen deine Eltern schon rein rechtlich gar nicht.
Stunden im Monat sind immerhin mehr als 2,5 Stunden pro Tag, das finde ich völlig angemessen und würde ich im Bedarfsfall als Elternteil genauso machen, weil es einfach wichtig ist sich als Jugendlicher auch andere Beschäftigungen und Hobbys zu suchen als nur am PC zu zocken
Dazu hab ich zwei Sachen zu sagen:
1. Warum wird denn Gaming bitte nicht als Hobby wahrgenommen? Es ist genauso ein Hobby wie jedes andere und bietet dabei immernoch soziale interaktion.
2. 78 Stunden sind nicht viel. Ich bin mittlerweile zwar 16, aber gerade durch Schulschließungen sitze ich 3 Tage der Woche knapp über 6 Stunden am PC. Dazu möchte man natürlich noch zocken. Das Problem isz ja, dass offensichtlich nicht erkannt wird, ob ein Spiel gespielt wird, Fernsehen bzw. YouTube, Netflix o.ä. geschaut wird oder Sachen für die Schule gemacht werden. Die Eltern stecken Schule, Freizeit und Hobby in eine 78 Stunden Sperre pro Monat.
Finde ich unverantwortlich.
Hätte man dem Kind von Anfang an in der Erziehung Grenzen gesetzt, wäre es gar nicht so weit gekommen. Das ist mMn. zu 90% das Versagen der Eltern.
Das Problem beim Gaming ist, dass es krankhafte Züge annehmen und dermaßen ausarten kann, dass es zum einzigen Lebensinhalt wird. Jeder Mensch hat irgendwelche Hobbys, aber kein "normales" Hobby vereinnahmt einen Menschen derart, dass alles andere im Leben uninteressant wird. Ich kenne leider mehrere (erwachsene) Menschen, die durch ihre Gamingsucht entweder alles verloren haben - Freunde, Familie, Job, Gesundheit - oder kurz davor waren, dann aber selber bemerkten dass sie ein Problem haben und glücklicherweise noch rechtzeitig abgesprungen sind bevor es zu spät war.
Ich habe als Kind/Jugendlicher auch gerne ab und zu mal am PC oder auf der Konsole gespielt, aber es war halt eins von hunderten Dingen die ich gerne getan habe. Und ich sag mal, wenn man jeden Tag 5, 6, 8, 10 oder mehr Stunden vor dem PC sitzt und zockt, ist das in meinen Augen nichts mehr, das man als normales, gesundes Hobby bezeichnen kann. Und der Fragesteller sagt ja selber, dass er mehr oder weniger süchtig war und es aus eigener Kraft nicht geschafft hat vom Zocken loszukommen, insofern haben die Eltern absolut richtig reagiert.
Und zu Punkt 2:
Entschuldigung, das hätte ich vielleicht etwas konkretisieren sollen - ich bin natürlich davon ausgegangen, dass sich die 78 Stunden auf die reine Freizeitnutzung beziehen, und Arbeiten für die Schule (sofern dafür ein PC benötigt wird) nicht in diese Nutzungszeit eingerechnet werden. Das wäre natürlich unfair. Ich habe mal kurz einen Blick auf diese Salfeld Kindersicherung geworfen, man kann dort durchaus einstellen, dass sich das Zeitlimit nur auf bestimmte Programme und/oder Websites bezieht und andere (z.B. Office, Onlineportale der Schule, usw.) nicht vom Zeitguthaben abgezogen werden. Das wäre auch der sinnvolle Weg.
Man kann bei jeder Sache süchtig werden. Ob's Alkohol, Gaming, Modellbau, Sport oder was auch immer ist. Beim Gaming sehe ich da keinen großen Unterschied zu anderen Sachen.
Dass die Eltern richtig reagiert habe möchte ich übrigens auch gar nicht verneinen. Aber man hätte es von Anfang an mMn vermeiden können.
Beim zweiten Punkt stimme ich natürlich zu. Wenn man das so macht, wäre es mehr oder weniger sinnvoll.
Das eine feste Zeit gesetzt wird, wie lange du den PC nutzen kannst finde ich vollkommen ok.
Warum das auf ein Monatliches Maß gesetzt wird, ist mir nicht ganz klar. Ich würde ein tägliches Maß setzen.
Die Überwachungssoftware finde ich wiederum gar nicht ok. Was du am PC machst gehört in deine Privatsphäre, und da haben die Eltern nicht reinzuschauen.
Ich würde es so begründen, dass du dich in letzter Zeit an die Nutzungszeiten gehalten hast. Der nächste Schritt muss sein, dies auch ohne Kontroll-Software zu schaffen. Du musst als Mensch reifen und lernen, dir selbst Grenzen zu setzen. Im späteren Leben hast du auch keine Software, die dir sagt, was du tun sollst.
Du musst ein eigenes Bewusstsein für solche Dinge entwickeln und das geht nur, wenn man auf eine solche Software verzichtet.
Biete deinen Eltern im Zweifel einen Probemonat an, um Ihnen zu beweisen, dass du die PC-Zeiten selbstständig einhalten kannst. Es jetzt einfach bei der Software zu belassen ist falsch und erzieherisch ein Schritt in die falsche Richtung.
find ich nicht, dass die das lockern sollten. wer weiß, was er in der vergangenheit alles "aufgerufen" hat, was er nicht hätte aufrufen sollen, dann braucht sojemand überwachung, ganz klar.
Es ist eigentlich ziemlich egal was jemand aufruft. Selbst wenn ein Virus bzw. Malware auf den Rechner gelangt, dann wird es sehr wahrscheinlich nur seinen rechner betreffen. Dementsprechend finde ich es völlig übertrieben sein Kind zu überwachen. Das führt zu gar keiner Lösung und macht die pädagogische Verbindung zwischen Kind und Eltern maximalst kaputt. Aus pädagogischer Sicht sollten Eltern und Kind aneinander vertrauen und nicht misstrauen.
Und für wie lange? Bis er auszieht und plötzlich auf eigenen Beinen stehen muss? Was passiert wohl, wenn ein Mensch Jahrelang unter Beobachtung steht, jeder Schritt verfolgt wird und dann plötzlich tun und lasen kann, was er will?...
Das ist keine Erziehung. Das ist eine billige Ausrede für Eltern, die sich nicht um die Erziehung kümmern möchten. Die Probleme abschieben möchten, an irgendwelche leblosen Programme, bis die Kinder ausziehen und es "nicht mehr deren Problem ist"...
Ja und, ein 14 jähriges Kind zu überwachen ist trotzdem absolut unter aller Sau! Was wäre beispielsweise, wenn er sich Pornos anschaut? Das hat die Eltern nicht zu interessieren! Wenn ich er wäre würde ich sogar mit dem Wissen, dass meine Eltern es sehen können, auf irgendeine Pornoseite gehen, um den Eltern zu zeigen, dass sie mein Zeug nichts angeht.
Nen mir ein Textbeispiel, bei dem ich das Zeug unmissverständlich gutgeredet habe. Du wirst keins finden. Weil ich das Zeug selber auch abscheulich finde. Ich gehe das ganze hier nur realistisch an und lebe nicht in euer Traumwelt, in der sich jeder an Altervorgaben hält. Du kennst dich mit der heutigen Jugend ganz einfach nicht aus.
Ich bin selber 17 und habe die scheisse erlebt. Im Freundeskreis haben die mich alle mit diesen perversen Sachen zugemüllt bis ich selber anfing sowas zu schauen. Jetzt schütze ich meine kleineren Brüder. Das Internet ist sehr sehr schlimm. Wenn man einmal süchtig ist wird es zum Problem
Da gibt es zwei Dinge:
Du sprichst selber von Suchtverhalten - das ist nicht in so kurzer Zeit vorbei, deshalb ist die Einschränkung ok.
Das zweite ist die Überwachung. Grundsätzlich finde ich das zwar nicht gut, aber es stellt sich mir die Frage, was vorgefallen ist, dass sie das tun. Games, die erst ab 18 waren und von deiner Seite keine Einsicht gezeigt? Dann kann ich das nachvollziehen....
Die Überwachung wird wahrscheinlich in dem Programm mit integriert sein, dass auch die Spielzeit begrenzt.
Ne dazu is das Programm nicht in der Lage. Es soll ja offline funktionieren. Denke mal die stöbern den PC durch. xd
Sag denen du machst mal ein Test monat indem es keine Begrenzung gibt - und wenn es da nicht funktioniert können die das wieder rein machen - dann ziehst du durch und bist am pc wieder frei - zock aber nicht Zuviel, das wird dir auf Dauer nicht gut tun - am Ende ist man eigentlich nur genervt ^^
Da die Probleme von Anfang diesen Jahres herrühren, hatte der Fragesteller bis dahin ungefähr 168 Testmonate ohne Beschränkungen.
Jetzt soll er gefälligst erst einmal ausbaden, was er angerichtet hat.
Der Fragesteller schrieb, er sei vierzehn. Das sind 168 Monate.
Ich bin auch 14 und kann sagen, dass generell eine Überwachung eher kritisch zu beäugen ist. Ich z. B. verbringe sehr viel Zeit am PC, aber nicht mit sinnlosem Zocken (natürlich zocke ich trotzdem manchmal) sondern ich habe vor ein paar Jahren mit programmieren angefangen und verdiene nun schon mein erstes Geld damit. Aber so eine Kontrolle finde ich geht da menschlich gesehen zu weit da man auch um PC Privatsphäre haben sollte mit dem Hintergedanken, nicht ausgespäht zu werden.