Elektrolyse von Flusssäure?
Hallo liebe Community, wir schreiben nächste Woche die Chemiearbeit und komme bei folgender Aufgabe nicht weiter: Begründen Sie, warum sich bei der Elektrolyse von Flusssäure Sauerstoff anstelle von Fluor bilden würde. Ich hätte jetzt gesagt, dass ja immer bei der Elektrolyse von etwas Sauerstoff vorhanden ist und es werden ja bei der Elektrolyse immer die Stoffe getrennt, die das niedrigste Elektronenpotenzial haben, aber wenn man Fluorwasserstoff hat und dann Kaliumflorid hinzutun funktioniert ja das Trennen von Wasserstoff und Fluor. Hoffe es wird klar, was ich meine. Danke schon einmal im Voraus!
2 Antworten
Flusssäure ist die Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser, also niemals wasserfrei.
Ob sich KF in wasserfreiem HF löst, weiß ich (auch) nicht.
Aber zumindest ist hier Fluor mit der OZ -1 das einzige, was oxidiert werden kann.
H hat ja gar kein Elektron mehr, und K gibt mit Sicherheit kein zweites ab, wegen der Oktettregel.
Fluor hat eine wesentlich größere Elektronegativität als alle anderen Elemente, einschließlich Sauerstoff.
Wenn deshalb ein Fluorid-Ion sein "überflüssiges" Elektron abgibt, "klaut" sich das entstehende Fluor-Atom sofort ein anderes Elektron bei einem geeigneten Reaktionspartner, und das ist in wässriger Lösung fast immer ein Wassermolekül in der Nähe. Im Endeffekt ist es also der Sauerstoff, der ein Elektron abgibt. (Ob dieser Zwischenschritt über Fluoratome gemacht wird oder ob gleich der Sauerstoff die Elektronen abgibt, lässt sich nicht unterscheiden. Das Fluoratom - wenn es denn existiert - reagiert viel zu schnell, um sich nachweisen zu lassen.)
Bei Fluorwasserstoff und Kaliumfluorid gibt es keinen Reaktionspartner, der eher ein Elektron abgeben könnte (Wasserstoff und Kalium sind ja schon maximal ionisiert), deshalb bleibt dem Fluorid nichts anderes übrig, als sein sehr fest gehaltenes Elektron dann eben doch an der Elektrode abzugeben.
Ich bin hier nicht ganz sicher, ob wirklich eine wasserfreie Lösung von HF in KF gemeint ist. Wenn nicht, dann könnte die höhere Konzentration der F- Ionen das Potential verändert haben (analog beim Amalgamverfahren von NaCl, wo man im Basischen arbeitet).