Ein Lebenserwartungsrechner bringt als Ergebnis, dass ich mit 50% Wahrscheinlichkeit bis zum Alter von 74 sterbe? Was bedeutet dies mathematisch gesehen?
Wie kann mathematisch eine solche Prognose entstehen?
Mal aus Interesse, welchen Rechner hast du benutzt?
ich kann mich im Moment nicht daran erinnern. Sorry.
Warum stellst Du diese Frage wieder, obwohl Du doch schon die hilfreichste Frage ausgezeichnet hast? Wurde doch beantwortet. Oder hast Du eine neue Frage?
wenn jemand eine relativ gute Antwort gegeben hat bedeutet dies noch nicht, dass das Thema erschöpft ist.
4 Antworten
Der Rechner nimmt an, dass von je 100 Personen mit Deinem Profil deren 50 länger als 74 Jahre leben.
Ob diese Prognose auf stichhaltigen Daten und einem aussagekräftigen statistischen Modell beruht, kann man von hier aus nicht beurteilen.
Danke: Weshalb nimmst du an, dass ein Regressionsmodell bei dem Berechnungsprogramm nicht verwendet wurde?
Ich habe nirgends geschrieben, dass ich das nicht annehme. Es wurde allerdings auch nichts dergleichen von Dir erwähnt und die Quelle blieb ungenannt und unverlinkt.
Kann man schwer sagen - dafür müsste man wissen, welche Variablen dieser Lebenserwartungsberechner verwendet.
Aber höchstwahrscheinlich ist das kein seriöser Lebenserwartungsberechner. Das ist ja eine richtige Aufgabe, die viel Recherche und Arbeit erfordert, wenn man auf wissenschaftlicher Basis so einen Lebenserwartungsberechner erstellen möchte. Und selbst dann wird es Vorhersagefehler geben (sprich: dass deine tatsächliche Lebenserwartung von der vorhergesagten abweicht).
Wenn Du Dir vor Augen führst, wie viel Arbeit man da reinstecken müsste, um einen seriösen Lebenserwartungsberechner zu erstellen, müsstest Du eigentlich auch erkennen können, dass dieser, den Du da hast, wahrscheinlich schlechte Ergebnisse liefert und daher nicht ernst zu nehmen ist.
Variablen sind insbesondere Familienstand, Einkommen, Gesundheit, Lebenserwartung der Verwandten sowie die Region
Wenn man einschätzen möchte, ob das ein seriöser Lebenserwartungsberechner ist, müsste man wissen, wie genau aus diesen Variablen das Ergebnis berechnet wird und anhand welcher Daten dieses nathematische Modell erstellt bzw. überprüft worden ist.
Mathematisch entsteht so eine Prognose aus den Sterbetafeln: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/_tabellen-innen-lebenserwartung-sterbetafel.html
Allerdings wundert mich Deine Lebenserwartung von 74 Jahren - die übrigens nur für Neugeborene (rückgerechnet - Säuglingssterblichkeit geht nicht in die Lebenserwartung ein) gilt. Ich bin 1967 geboren und hatte damals schon eine Lebenserwartung von 77,7 Jahren. Das heißt natürlich auch nicht, dass ich mit 80 keine Lebenserwartung mehr habe. Die liegt dann bei immer noch 8 weiteren Jahren. Usw.
Ist keine große Mathematik, sondern ziemlich simple Statistik.
Schwierig wird es erst bei konkreten Lebensrisiken, weil wir dafür zum Teil nur dürftige Statistiken haben. Wie viele Jahre kosten 10kg Übergewicht? Steht nicht in der Sterbetafel… Wieviele Jahre bringt oder kostet vegane Ernährung? Weiß man nicht genau (https://www.careelite.de/lebenserwartung-veganer-leben-laenger/), aber wahrscheinlich bringt es etwas. Nur so etwas findet man nur über Studien heraus und die müssen Jahrzehnte laufen. Denn es müssen ja genug währen der Studie sterben. Und dann wird es schwierig, andere Faktoren rauszurechnen. Manche der Veganer trinken, rauchen, machen Sport usw. Und bei den meisten Krebsarten ist zum Beispiel die Ursache gar nicht klar. Und bei ganz neuen Risiken (Energy-Drinks) fehlt schlichtweg die Zeit um Statistik zu machen.
wenn es 99 Clone gibt von dir, dann sind entweder 49 und du im Alter von 74 noch am leben, oder 50 Clone und du bist tot.
wie getroffen: mit statistischen daten ... also was war bisher mit 74 jährigen bekannt. wieviele davon sind an welchen gründen gestorben.
wäre im obigem Fall nicht die Chance tot zu sein höher anstatt wie vom Berechnungsprogramm angegeben 50% pro Chance? Es wären dann ja 50 Lebende und 51 Tote nach den gemachten Angaben!
warum nimmst du Clone? Es gibt noch garkeine geclonten Menschen sondern nur geklonte Schafe!
damit siehst du wie unsinnig das ist :-) denn selbst wenn du 99 Clone hättest, weißt dann immer noch nicht ob du zur ersten oder zweiten gruppe gehören wirst mit 74.
andere hier haben meines Erachtens treffender geantwortet!
du fragtest mathematisch: mathematisch kann die vorhersage (wenn denn die daten stimmen würden) nur stimmen wenn wirklich alle details der eingabe stimmen --- also eben die Clone. Beliebig andere Leute haben nicht das gleich Profil (wie z.B. vom Experten gefordert). Das wäre unmöglich außer bei Clonen.
Natürlich stimmen dann die Daten nicht genau usw .. also selbst wenn alles was das Experiment fordert stimmen wird, stimmt das Ergebniss immer noch nicht. Mathematisches Ziel wäre es aber, dass es so ist wie meine Annahme.
Das klingt schon plausibler. ich meine daher auch wenn es keine Clone gibt sondern nur ähnliche Profile kann ich dann immer noch davon ausgehen, dass ich mit etwa 50% Chance bis zum Alter von 74 sterbe. Bei den Clonen wäre diese Chance dann exakt und bei Abweichungen entsprechend der Profilabweichungen geringer.
nein .... weil die Annahme vom 74-jährigen zum Zeitpunkt des Algorithmus Erstellung ausgehen. Also nehmen wir mal an das Programm ist von 2010, dann gehen sie von Leuten aus, die vor 74 Jahren vor 2010 geboren wurden ... also im Jahr 1936. Dass deren Lebenserwartung sich signifikant von Lebensrerwartungen von Leuten die im Jahr 2010 = 10 Jahre alt waren unterscheiden, dürfte klar sein.
Ich bin Jahrgang 1956. Hätte ich da eine bedeutend andere Lebenserwartung als jemand der vor 12 Jahren in meinem jetzigem Alter (66 J.) war?
da stimmts schon besser -- aber natürlich immer noch nicht genau. denn die 20 jahre sind ja entscheident ... du weisst schon: 2ter WK und so.
"Wie kann mathematisch eine solche Prognose entstehen?" wurde jetzt der Frage hinzugefügt.
Womöglich haben sie diverse bekannte Risikofaktoren genommen und einfach pro Faktor eine gewisse, plausibel anmutende Zeit von der Durchschnitts-Lebenserwartung abgezogen bzw. ihr hinzugefügt (z.B. wenn aus Studien hervorgeht "fortgesetztes Rauchen verkürzt die Lebenserwartung durchschnittlich um 5 Jahre").
Anspruchsvoller wäre ein Regressionsmodell, in dem man die verschiedenen bekannten Variablen gleichzeitig zur Vorhersage verwendet und dabei ihr jeweiliges Gewicht ermittelt. Darauf aufbauend kann man den Rechner gestalten. Setzt aber einen sehr großen Datensatz voraus, damit es zuverlässig wird.