Ehrliche Meinung zu Frauen bei der Polizei? Sind sie eher eine Behinderung?


15.06.2024, 10:59

Vielleicht noch als Ergänzung: Ich habe während der Schulzeit selbst mal in Erwägung gezogen, Polizistin zu werden. Ich wollte "helfen" und dachte, dass ich ja groß und sportlich bin und damit geeignet. Musste aber feststellen, dass ich selbst einem Mann mit meiner Körpergröße körperlich unterlegen bin. Hinterherrennen und zu Boden bringen, dazu bin ich nicht in der Lage. ich würde also auch jederzeit einem männlichen Kollegen den Vortritt lassen, ich mache da den Polizistinnen keinen Vorwurf.

14 Antworten

Frauen bei der Polizei sind wichtig und wirken in vielen Situation deeskalierend. Sie können den 1,90 Typen mit den Worten beruhigen, während der Kollegen mit dem Schlagstock auf ihn einschlagen muss.
Aber es gibt Bereiche bei der Polizei, da sind Frauen einfach weniger geeignet, weil es nicht im besonderen um psychologische Fähigkeiten geht (Bereitschaftspolizei, BFE, SEK etc).
Dafür gibt es aber auch Bereiche bei denen Frauen im besonderen geeignet sind (Jugendsachbearbeiter, Alles was mit Kindern zu tun hat, Prävention etc).

Und im Streifendienst finde ich ein gemischtes Streifenteam am besten.

lg

Ja, solche Szenen konnte man ja schon öfters beobachten. Vor wenigen Monaten kursierte ja auch ein Video, in dem drei Polizistinnen dabei versagt haben, einen einzigen alkoholisierten Mann (der sich körperlich nicht mal groß gewehrt hat) zu Boden zu bringen.

Trotz aller Feminismus- und Gender-Ideologie muss man einfach anerkennen, dass Frauen körperlich ganz grundsätzlich erstmal im Nachteil sind.
Daher ist der Dienst in der Schutzpolizei meiner Meinung nach einfach nicht sinnvoll für eine Frau – zu ihrem eigenen Wohl, und dem Wohl der Polizeikollegen.

Bei der Kriminalpolizei etc. ist das wieder ein anderer Hut.


Laleh800 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 11:11

Ja, weil man dafür als Frau nicht geschaffen ist für. Ich bin wirklich sportlich und nicht klein, aber selbst als ich noch größer was als mein jüngerer Bruder, war er schon schneller und stärker als ich. Normalerweise kämpft man ja nicht mal so mit Männer, aber unter Geschwistern rangelt man ja doch mal. Da habe ich relativ schnell gelernt dass es doch einen Unterschied gibt. :(

Klar, Kripo und alles im Büro geht. Aber bei einem Attentäter wie in Mannheim...

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Ich versuche deine Frage jetzt mal aufzuschlüsseln und zwischen der verfassungsrechtlichen Situation und meiner persönlichen Meinung dazu zu differenzieren.

Verfassungsrechtliche Situation:

Es wäre-/ es ist aus verfassungsrechtlicher Hinsicht nicht möglich, Frauen grundsätzlich vom Polizeidienst auszuschließen. Dies würde gegen den Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) für die Bundesrepublik Deutschland (BRD), wonach alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, gegen den Artikel 3 Absatz 3 GG, wonach Frauen und Männer gleichberechtigt sind und auch gegen die Berufswahlfreiheit nach Artikel 12 GG, wonach alle Deutschen das Recht dazu haben, ihren Beruf frei auszuwählen, verstoßen. Weiterhin ergibt sich aus der Verfassung, dass unter anderem körperliche Durchsuchungen ausschließlich von gleichgeschlechtlichen Personen durchgeführt werden dürfen. Alle diese Dinge erlauben den grundsätzlichen Ausschluss von Frauen aus dem (aktiven) Polizeidienst schlichtweg nicht.

Persönliche Meinung zu dieser Thematik:

Frauen sind genausowenig körperlich allesamt gleich, wie alle Männer körperlich gleich sind. Zwar sind Männer durchschnittlich Frauen körperlich überlegen, jedoch gibt es unabhängig vom Geschlecht immer körperliche Unterschiede und es gibt genauso den 1,70 Meter und 70Kg Mann, der gegen einen 2,00 Meter großen, 140 Kg Angreifer ebenso rein körperlich gesehen keinerlei Chance hat. Ich hatte auch persönlich vor einigen Jahren bei einer allgemeinen Personenkontrolle schon den Fall, bei dem es genau umgekehrt gewesen ist. Hier hatte der männliche Polizeibeamte total den verschüchterten, zurückhaltenden Eindruck gemacht und man sah ihm, obwohl es sich lediglich um eine allgemeine Personenkontrolle ohne konkrete Gefahrensituation handelte, seine Angst förmlich an. Die weibliche Polizeibeamtin, hat die Kontrolle geleitet und machte auf mich persönlich den Eindruck, dass man sich mit ihr besser nicht anlegen sollte und sie bei einem Angriff bereit ist, bis zum äußersten zu kämpfen. Im Allgemeinen, habe ich auch schon mehrfach männliche Polizeibeamte gesehen, welche auf mich den Eindruck gemacht haben, dass sie für diesen Beruf persönlich eher ungeeignet sind und genausogut Frauen, welche es meiner Ansicht nach sind. Der Mensch ist nuneinmal unabhängig von seinem Geschlecht immer ein Individium und manche Menschen sind für einen bestimmten Beruf besser geeignet als Andere. Ich bin jedoch nicht einverstanden mit "Frauenqouten" bei der Polizei, wonach eine gewisse Anzahl an Frauen aufgenommen werden muss. Diese Qouten führen dazu, dass Frauen aufgenommen werden, nur um die vorgeschriebene Qoute zu erfüllen, mehr oder weniger unabhängig von ihrer persönlichen Eignung. Diese muss der Maßstab sein und nicht irgendeine zu erreichende Qoute.

Was den tragischen Fall in Mannheim oder auch vergleichbare Fälle betrifft, so werden Messer- Angreifer niemals, aber auch niemals alleine mit körperlicher Gewalt überwältigt!. Ein Messer ist, wie man leider auch an diesem konkreten Fall sieht, in der Nahdistanz immer eine absolut tödlich wirkende Waffe und da stürzen sich auch nicht mehrere männliche Polizeibeamte und auch kein 2,00 Meter großer und 140Kg schwerer Polizeibeamter mit körperlicher Gewalt auf den Täter. Im Gegenteil, sie erlernen in der Ausbildung genau das, nämlich Distanz zum Täter und damit Distanz zu der tödlichen Waffe aufzubauen und dann von ihrer Schusswaffe Gebrauch zu machen. Beim Schusswaffengebrauch, dürfen sie allerdings selbstverständlich keine unbeteiligten Dritten und auch keine Opfer des Angreifers einer zusätzlichen Gefahr aussetzen. Kein Polizeibeamter, schießt inmitten einer Rangelei zwischen dem Angreifer und seinen Opfern oder übermütig agierenden Passanten, welche versuchen, diesen zu fixieren. Sie brauchen also ersteinmal ein möglichst freies Schussfeld ohne konkrete Gefährdung für unbeteiligte Dritte und im Idealfall einen Täter, der entweder möglichst still steht oder der direkt auf die Polizeibeamten zugeht. Auf ein bewegliches Ziel zu schießen, das ist extrem schwierig und man sieht auch in dem Video, dass der männliche Polizeibeamte, der letztendlich den Schuss auf den Täter abgegeben hat, zunächst auf ein freies Schussfeld auf diesen und darauf, dass er möglichst still dasteht, gewartet hat. Man muss bedenken, dass sie in der Ausbildung oder in ihrem dualen Studium nur auf dem Schießstand auf Schießscheiben und nicht auf bewegliche Ziele schießen. Hier ist also keinem der beteiligten Polizeibeamten, egal ob Mann oder Frau, ein persönlicher Vorwurf zu machen. Jeder kann nur das, was er erlernt hat und man sieht auch selbst bei sämtlichen Spezialeinheiten, welche das Schießen auf bewegliche Ziele regelmäßig und jahrelang trainieren, dass auch diese mal nicht das bewegliche Ziel treffen sondern daneben schießen, was auf einem belebten Platz schlichtweg nicht riskiert werden kann.

Mfg


Laleh800 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 18:28

Merci! Klingt überzeugend!

Was ich mir dabei dachte... wenn doch zu einer tödlichen Waffe wie einem Messer Distanz aufgebaut werden sollte, warum hat sich der (mittlerweile verstorbene) Polizist dann einfach reingestürzt und sich einen der Beteiligten geschnappt? Der hat ja regelrecht einen Hechtsprung ins Chaos gemacht, das war ja dann deiner Erklärung nach total falsch. Ich will dem armen Mann keinen Vorwurf machen, das ist bloß gerade eine Erkenntnis die ich habe. Weil man ja viel liest nach dem Motto "die anderen standen nur herum und haben zugeschaut".

Was ich nur so dachte, da war ja ein Unbeteiligter der den Täter zunächst festgehalten hat, aber dann nicht mehr halten könnte. Jemand mit mehr körperlicher Kraft hätte den Täter doch eher festhalten (und fixieren) können.

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Rollerfreake  16.06.2024, 19:42
@Laleh800

Wenn Passanten sich übermütig auf den Angreifer stürzen, dann setzen sie sich damit einer unmittelbaren Lebensgefahr aus und müssen bzw. sollten das wissen und berücksichtigen. Jemand mit viel körperlicher Kraft, könnte es natürlich theoretisch schaffen, den Angreifer zu überwältigen und dann zu fixieren aber auch er begibt sich damit immer in akute Lebensgefahr. Angriffe mit Messern, sind rein körperlich kaum abzuwehren und selbst darauf trainierte Spezialkräfte, schaffen das nur selten. Deshalb, lernt die Polizei es so, Distanz zu dem Angreifer zu schaffen und dann mit der Schusswaffe zu agieren. Mfg

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Laleh800 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 19:55
@Rollerfreake

Das ergibt alles Sinn. Ich fands auch krass von dem Mann sich auf den Angreifer zu stürzen, kostet ja auch Mut. Erstaunlicherweise ist er unverletzt. Gott sei dank.

Fragt sich nur ob der Polizist das Messer nicht gesehen hat oder einfach sehr naiv an die Sache rangegangen ist.

Ich glaube ich habe bis zu deiner Erklärung auch etwas naiv gedacht, dass man dem das Messer ganz leicht abnehmen könne, ich glaube weil es in Filmen immer so “cool” und einfach ausschaut. Die Realität ist wohl anders. Danke dir für deine Antworten! Bist du eigentlich Polizist? Klingt so sachlich deine Erklärung.

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Rollerfreake  16.06.2024, 20:33
@Laleh800

Nein, bin ich nicht. Ich beschäftige mich lediglich hobbymäßig damit und habe früher mal ein bisschen Kampfsport betrieben. So wie im Film, funktioniert es in der Realität einfach nicht. Mfg

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Meine ehrliche Meinung? Von außen lässt sich immer viel sagen, wie es dann real aussieht, ist eine andere Frage. Es gibt auch haufenweise männliche Polizisten, die körperlich vielen anderen Menschen unterlegen sind. Sollten die auch nicht zur Polizei dürfen?

Ganz ehrlich, wenn man enorm hohe ansprüche an den Körperbau stellt, wird es bald nur noch ziemlich wenige Polizisten geben. Meiner Meinung nach sollte es schon einen gewissen Anspruch, unabhängig vom Geschlecht geben. Und das auch dauerhaft über die Dienstzeit. Aber für Frauen ist definitiv Platz in der Polizei.

Die Polizei ist keine Schlägertruppe bestehend aus 1,90m 125kg Muskelbergen. Die Polizei hat in der Regel einen taktischen Vorteil. Hier sehe ich eher in manchen bereichen Defizite in der Ausbildung bestimmter Szenarien.

Und eure Meinung zu dem traurigen Vorfall in Mannheim würde mich auch interessieren.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es gibt so viele Ebenen bei dem Fall, die man nicht von außen bewerten kann. Nur als beispiel, hätte der Polizist einen besseren Überblick über die Situation gehabt und sich nicht auf jemanden gestürzt, der geholfen hat und ihn am boden fixiert, wäre das auch anders ausgegangen. Denn in der Situation hatte er den wahren täter nicht mehr im Blick und seinen Hals und Kopf schön zum zustechen präsentiert, ohne die Möglichkeit eine Abwerhhaltung oder Gegenmßnahmen zu ergreifen.


Laleh800 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 11:33

Klar, dennoch ist das Thema spannend und kann diskutiert werden.

Das mit den körperlich unterlegenen Männern stimmt. Obwohl ein Mann mit meiner Größe auch ohne Muskeln mir überlegen ist denke ich.

Ausbildung und Training sollte definitiv mehr gefördert werden und mehr investiert.

Nein, nicht ganz. Wie ich es sehen konnte, hat ein Unbeteiligter den Täter am Boden gehalten. Dann kam der Mann in der blauen Jacke, sieht den Unbeteiligten und hält ihn für den Täter und schlägt auf ihn ein. Der mittlerweile verstorbene Polizist sieht den Mann in der blauen Jacke und stürzt sich auf ihn. Der Unbeteiligte kann den Täter nicht mehr festhalten, der Täter geht mit dem Messer auf den Polizisten los der auf der Blaujacke sitzt.

Ist halt fraglich, ob der Polizist die Situation falsch eingeschätzt hat oder bewusst Blaujacke geschnappt hat und sich drauf verließ, dass seine Kollegen den Täter festhalten... aber geholfen hat die Blaujacke nicht (war aber wohl seine Intention).

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Ich muss zunächst mal sagen, dass ich größten Respekt vor deiner vernünftigen Grundeinstellung und deiner daraus resultierenden, sehr guten Frage habe. Würde mir wünschen, hier sowas öfter zu lesen.

Ich finde deine Frage berechtigt.

Leider werden tatsächlich immer wieder Vorfälle bekannt, in denen vor allem Kolleginnen sich in einer Extremsituation zurückziehen… es ist auch leider schon vorgekommen, dass Kolleginnen sich im Streifenwagen einschließen und ihre Kollegen inmitten einer Gefährdungssituation buchstäblich im Stich lassen.

Inwieweit diese Fälle tatsächlich repräsentativ sind, kann ich nicht sagen. Dazu bräuchte man dann wahrscheinlich Statistiken, die es sicherlich nicht gibt.

Rollerfreake hat richtigerweise betont, dass es auch Männer im Polizeidienst gibt, die weitaus ängstlicher, unsicherer und auch körperlich unterlegener sind, als dass im Polizeidienst sein sollte. Das kann ich auch so bestätigen, auch wenn ich es so einschätze, dass dies bei Männern deutlich seltener der Fall ist, als bei Frauen.

Die Hauptursache hierfür liegt also wahrscheinlich weniger an den Frauen, sondern an den zu laschen Einstellungsvoraussetzungen der Polizeibehörden. Aus meiner Sicht müssten ALLE Polizisten (Männer und Frauen), die im operativen Dienst tätig sind, ein überdurchschnittlich hohes Fitnesslevel aufweisen und auch innerhalb der Ausbildung (und danach) in den Einsatztrainings an ihre absoluten Grenzen gepusht werden. Wer sich bei oder nach so einer körperlichen Tortur noch konzentrieren kann und handlungsfähig ist, der wird dazu nämlich auch im Einsatz eher in der Lage sein. Ein „Durchziehen“ in solchen intensiven Trainingseinheiten zeugt nämlich auch von einer hohen Stressresistenz.

So hart sind unsere Trainings aber nicht. Bestes Negativbeispiel ist dafür leider meine „eigene“ Landespolizei NRW. Wer sich hier einen abbricht, um gerade so das deutsche Sportabzeichen in bronze zu schaffen (und zusätzlich ein Schwimmabzeichen), der gilt als körperlich geeignet, um eingestellt zu werden. Da frage ich mich doch, was genau das Land NRW denn bitte von seinen Polizisten im Einsatz erwartet. Wir tragen im Streifendienst ca. 8 Kilo Ausrüstung. Wer sich auf solch einem absolut durchschnittlichen Fitnesslevel bewegt und dann mit solch einem Zusatzgewicht auch nur über eine Strecke von 100 Metern einem Täter hinterhersprinten muss, der schafft danach wahrscheinlich überhaupt nichts mehr. Schon gar nicht, sich gegen einen Gegner zu behaupten, der mit allen Mitteln versucht, sich einer Festnahme zu entziehen oder Ähnliches.

Unter‘m Strich ist also der ganze Ansatz der Polizeien falsch.

Solange wir bereits bei den jetzigen Einstellungsvoraussetzungen nicht mehr genügend Personal zusammenkriegen, werden diese allerdings eher herabgesetzt, als angezogen.

Gruß, B.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 2016 bei der Polizei NRW.