Ehegattensplitting zum Familiensplitting reformieren?

5 Antworten

Eine Ehe ist primär eine Versorgungsgemeinschaft. Bedeutet, mit dem Unterschrift unter der Eheurkunde sichert man einander zu, für die andere Person auch und gerade in finanzieller Hinsicht aufzukommen. Um diese gegenseitige Versorgung zu unterstützen, gibt es das Ehegattensplitting bei der Einkommensteuer.

Kinder spielen dabei eigentlich gar keine Rolle! Für Kinder müssen die Eltern so oder so aufkommen. Das wird durch die Kinderfreibeträge bei der Einkommensteuer unterstützt.

Es passt also vom Grundgedanken her überhaupt nicht, das Ehegattensplitting an das Vorhandensein von Kindern zu knüpfen. Wenn man die Versorgung von Kindern für die Eltern steuerlich unterstützen will, wäre also eigentlich ein höherer Steuerfreibetrag pro Kind der richtige Ansatzpunkt.

Wobei man aber auch dabei immer bedenken sollte, dass von Steuererleichterungen primär Menschen profitieren, die ein hohes Einkommen haben, nicht so sehr die mit mittleren und niedrigen Einkommen. Somit bleibt ohnehin die Frage, ob man mit dem Ansatz über die Einkommensteuer tatsächlich dort Unterstützung und Erleichterung hineinbringt, wo sie wirklich benötigt wird...


cafibone  16.07.2024, 12:02

Deutschland: Gemäß Art. 6 Absatz 1 GG stehen Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Diese Bestimmung stellt zum einen eine Institutsgarantie dar, die den Staat verpflichtet, die Ehe als Rechtsinstitut zu schaffen und zu erhalten.

Dabei ist es egal, ob Mann oder Frau, Frau und Frau, Mann und Mann, Kinder ja oder Nein

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HappyMe1984  16.07.2024, 12:04
@cafibone

Bist du verrutscht und wolltest diesen Kommentar eigentlich unter den Kommentar zu deiner Antwort schreiben ;)?

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kegus  16.07.2024, 12:06
@cafibone

Im Grundgesetz steht aber nicht, was als "Familie" zu gelten hat. Es hat ja auch niemand vor, die Ehe zu verbieten. Es steht auch ebenso nicht in Art. 6, dass die Ehe per se besonderer Steuererleichterungen bedarf. Eine Rechtsänderung wäre demnach nicht zwingend grundgesetzwidrig.

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Wenn Du mich fragst, so ist die Sorgearbeit, egal in welcher Hinsicht, stärker zu würdigen. Darauf sollte es ankommen und nicht auf den Trauschein. Warum nämlich sollten (unverheiratete) Menschen, die sich um andere (Kinder oder andere Angehörige) sorgen, schlechter gestellt sein als (verheiratete) DINKs.

Ob man das jetzt mit einem Familiensplitting regelt oder andere Formen findet, ist die Frage. Das reine Ehegattensplitting jedenfalls gehört meiner Meinung nach längst abgeschafft.

Wie findet ihr meine Idee das Ehegattensplitting zu reformieren?

Ziemlich dumm, so wie viele deiner Ideen im Steuerrecht.

Ehegatten stehen füreinander ein. Sie sind eine Versorgungsgemeinschaft. Es muss also auch finanziell für den Partner eingestanden werden. Genau dafür muss der Staat dann nicht einspringen und ist außen vor. Aus diesem Grund gibt es das Ehegattensplitting.

Ob man verheiratet ist oder nicht spielt keine Rolle mehr es kommt nur noch darauf an ob das Paar ein Kind hat oder nicht und wenn es mindestens ein Kind hat dann ist die gemeinsame Veranlagung möglich, sonst nicht.
Ob verheiratet oder nicht spielt keine Rolle mehr also können auch unverheiratete Paare davon profitieren.

Für Kinder gibt es bereits den Kinderfreibetrag im Steuerrecht. Darüber profitieren die Eltern und zwar unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht verheiratet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium zum Dipl.-Finw. abgeschlossen & Berufserfahrung

Waterfight 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 12:53

"Ziemlich dumm, so wie viele deiner Ideen im Steuerrecht."

Ich habe einige gute Ideen. Aber nicht alle

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Ich finde schon, da müsste was geändeert werden, mehr unter Berücksichtigung von Kindern.

Klar Ehepartner müssen füreinander einstehen, aber unverheiratete müssen das auch, wenn einer. Bürgergeld haben will. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.

Und auch enge Freunde können füreinander einstehen. Die Familie der Vergangenheit ist tot, es gibt diverse neue Formen des zusammen Lebens. Und Kinder sind nun mal das, was Geld kostet.

Kinderlose Ehepaare, die können doch arbeiten gehen beide. Wozu brauchen diese eine besondere Förderung.

Und warum stehe ich als Alleinerziehende nicht als Familie unter besonderen Schutz?

Ist eine schlechte Idee. Die Familie ist die Grundzelle der Demokratie


petrapetra64  16.07.2024, 15:13

Heißt das, Singles sind undemokratisch? Und was macht eine Familie aus? Mit Kindern? Nur verheiratet oder auch Alleinerziehend und unverheiratet? Ist ein verheiratetes Kinderloses Ehepaar auch eine Familie oder nur ein Ehepaar?

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kegus  16.07.2024, 11:56

Definiere Familie und begründe bitte im Sinne Deiner Aussage.

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