Edelstahl für Kochtöpfe sicher?
Hallo ich wollte euch fragen, ich hab gelesen dass wenn man Tomaten in einem Edelstahltopf kocht, kann Chrom freigesetzt werden. Stimmt das? Ich und solange ich mich erinnere meine Mutter und meine Oma immer so gekocht haben und es ist nichts passiert. Was denkt ihr? es scheint wie alles gefährlich ist. Ich hatte Aluminiumtöpfe und dann waren sie auch gefährlich jetzt kaufe ich Edelstahltöpfe und sind auch gefährlich was soll das?
9 Antworten
Das Problem ist dass "Edelstahl"-Töpfe ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein können. Das kann man auf ganz einfache Weise feststellen: halte einen Magneten an einen Ikea-Kochtopf und er bleibt haften. Halte denselben Magneten an einen Topf von WMF oder Fisser, und er fällt runter.
Von der Tendenz her sind teure, unmagnetische Töpfe wesentlich beständiger als preiswerte Magnetische. Das hängt mit uA. mit dem hohen Nickelgehalt zusammen (10%), wodurch sich an der Oberfläche des Stahls eine passive Nicheloxidschicht bildet die durch schwache Säuren wie Tomaten o.Ä. nicht aufgelöst wird. Deswegen sollte man die Töpfe nach Möglichkeit nicht mit zu stark scheuernden Mitteln behandeln um die Nickeloxidschicht nicht ab zu tragen.
Man kann die Nickeloxidschicht sogar sehen, sie sorgt für eine schwach gelbliche Farbe die bei Ikea-Töpfen nicht sichtbar wird. Ich hätte im Übrigen trotzdem keinerlei Bedenken Tomaten in einem Ikea Topf zu zu bereiten. Die Einwirkzeit ist so kurz und die Säure relativ schwach sodass außer vielleicht ein paar einzelnen Atömchen Chrom nicht viel passieren wird.
Nicht unbedingt, in den Sandwichböden der Töpfe ist dann magnetisches Material eingearbeitet. Aber an der "Benutzeroberfläche" ist weiterhin X2 CrNi 18.9, also 0.02%Kohlenstoff, 18% Chrom, 9% Nickel, ein bei Raumtemperatur austenitischer und daher unmagnetischer nichtrostender Edelstahl.
Danke für die Antwort also an meinen Töpfe hält das Magnet nicht das heißt dass die Töpfe gut sind oder? habe ich richtig verstanden?
Ja. Das bedeutet dass der Topfhersteller sehr viel Nickel (ca. 10%) bei der Herstellung eingesetzt hat, und Nickel ist teuer.
und was denkst über den Töpfe die kein Nicke enthalten? Was für eine Beschichtung haben sie?
Ähm, vielleicht kannst Du mir ja ein klitzekleines Sternchen für die hilfreichste Antwort vergeben? Wäre super...
Das Wichtigste habe ich aber noch vergessen:
Wenn keine Metallatome vom Kochtopf in die Nahrung übergehen sollen, wäre es übrigens besser wenn er nicht in die Spülmaschine kommt. Spülmaschinenfest sind die Töpfe schon, aber wenn beispielsweise der Deckel vom Gurkenglas rostet den man mal eben mitspült oder die Stäbe von der Spülmaschine einen weg haben tut die Rostsoße weder dem Topf noch dem Besteck gut (bei Letzterem sieht man den Flugrost ja manchmal recht deutlich).
Das Edelstahlgeschirr sollte man nicht verwenden, wenn ein saures Gericht gekocht werden soll - Essig, Zitrone, Tomaten, Früchte,..
Es könnten geringste Spuren vom Metall abgelöst werden, was den Geschmack des Gerichts verschlechtert. Andererseits werden diese geringen Mengen an Metall-Ionen kaum einen Schaden bei der Gesundheit anrichten. Das gilt auch für Kupfer-Geschirr - heute selten verwendet.
Das Aluminium-Geschirr war vor 50 Jahren sehr beliebt. Es ist gegenüber den Säuren wenig beständig. Wird heute kaum mehr verkauft. Aber es gibt noch die Teflon-Pfannen, die unter dem Teflon aus Aluminium/Leichtmetall bestehen. Nach kurzer Zeit ist das Teflon beschädigt und das blanke Aluminium tritt hervor. Abzulehnen!
Vielleicht solltest Du Deine Teflonbeshichteten Pfannen nicht im Ein-Euro-Shop kaufen?
Dann hast du aber mieseste Qualität gekauft oder groben Unfug damit angestellt. Meine Aluguss-Pfanne mit Versiegelung hält schon 8 Jahre ohne Kratzer oder Plitten. Man muss sie halt etwas pfleglich behandeln aber das sollte man seine Werkzeuge so oder so.
Vielleicht sollte man Teflon-Pfannen einfach nicht im Ein-Euro-Shop kaufen, wie wäre das???
Ich kaufe überhaupt keine Teflon-Pfanne mehr. Ich bevorzuge Pfannen mit Keramik-Beschichtung, die gegen Belag versiegelt werden können. So sind sie für fettfreies Braten geeignet (bzw. fettarm).
Ich habe auch Email-Pfannen mit Eisen-Kern. Diese sind schwer und benötigen zumindest bodenbedeckt Öl, damit das Fleisch nicht anbrennt.
Ich habe noch Edelstahl-Pfannen, derzeit nicht in Verwendung.
Ich habe sogar eine Schmiedeeisen-Pfanne zum Steak-Braten. Derzeit auch nicht in Verwendung ;)
Für Paranoiker gibt es emaillierte Töpfe (Silit z.B.) wo garantiert nichts irgendwie mit Metall in Berührung kommt sondern nur mit einer Art Glaskeramik. Das macht Sinn wenn jemand eine Eisenspeicherkrankheit hat, ansonsten ist es eine Glaubensfrage.
Die meisten guten Töpfe bestehen aus einem Chromstahl ohne Nickel, wenn du da nicht grade 3 Tage lang Sauerkraut drin stehen lässt löst sich gar nichts was irgendwie gefährlich wäre (und dann möchtest du den Inhalt eh nicht mehr essen^^). Du kannst natürlich auch Grauguss nehmen, da kann sich natürlich Eisen lösen und es kann rosten wenn du es nicht pflegst aber zumindest ist kein Chrom drin.
Zum Aufbewahren gibt es Glasbehälter, auch mit dicht schließenden Deckeln die du problemlos in Backofen und (offen) Microwelle stellen kannst und sogar einfrieren.
Umgekehrt. Gute Töpfe enthalten 9% Nickel. Das sagt u.A. die Handelsbezeichnung "Chromargan"
WMF behauptet (oder behauptete als ich die Warenkunde gelernt habe, 2000) Nickelfrei und daher allergikertauglich zu sein, Chromargan ist ihre Markenbezeichnung also müssen sie wohl bei einem lügen.
Was denke ich über Töpfe aus magnetischem Edelstahl?
Nun ich selbst habe da gar kein Problem damit. Ich würde sie für alles Mögliche nehmen. Für Nickelallergiker sind sie soger besser, da höchstwahrscheinlich nickelfrei.
Das klitzkleine Problemchen was ich damit habe wenn ich bei Ikea stehe und mit Töpfe ankucke ist: ich sehe hier ist was geschilffen und da ist was geschliffen, und ich frage mich dann immer ob die Jungs in China die die Dinger im Akkord schleifen überhaupt einen wirksamen Atemschutz haben. Das zwickt tatsächlich mein Gewissen.
Ich meine, wir machen uns hier Gedanken darüber ob durch die Oxalsäure der Tomaten 5 oder 10 Chromatome je Mahlzeit in Lösung gehen könnten. Und was die da drüben einatmen, sind feinste Chomstäube! Da stimmt- wie so oft- einfach die Verhältnismäßigkeit nicht
Das soll die Leistung von Silit nicht schmälern. Ich finde die Dinger einfach fantastisch, das ist Hi-Tec und optimal für Nickelallergiker.Toll dass es so etwas gibt.
Hallo, würdest Du wohlwollend erwägen mir den Stern für die „hilfreichste Antwort“ zu geben? Das wäre super nett, danke!
... ungeeignet für Induktionsherde und deshalb ein Anachronismus.