Chemikerfrage. Zersetzt Calciumchloid im Kristallwasser gelöst Aluminiumtöpfe?

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HI, Alu ist sehr unedel, bildet aber an Luft sofort eine isolierende Al2O3 Oxidschicht aus. Diese verhindert Korrosion bei schwacher Säure oder Lauge. Alu ist nicht beständig gegenüber reduzierenden Medien, die die schützende Oxidschicht zerstören. Das gleiche bei Nirosta (hochleg. Cr-Ni Stahl. Das unedle Cr bildet eine dichte Oxidschicht aus, vererbt diese Eigenschaft an den Stahl. Halogene wie Ck, F greifen diese Oxidschicht an. Dann rostet dieser Stahl wie normaler Stahl auch. Oder wird durch Lochfraß zerstört. Beispiel: Oft wird Salz ins kalte Wasser geworfen und dann das Wasser zum Kochen gebracht. Dabei zerstören die Cl-Ionen die Schutzschicht, es entstehen kleine "Nadelstiche", die Pittings. Nirosta braucht dringend Sauerstoff zur Aufrechterhaltung der Oxidhaut (Passivschicht). Unter anaeroben Bedingungen, bei Halogenangriff (insbesondere bei heißer Lösung), wird diese Schicht zerstört, korrodiert. Gruß Osmond http://www.roetzmeier.de/languages/de/documents/chembest%20Edelstahl_Thyssen.pdf


Wir haben seit Jahren Kupfersulfat zum Trocknen genommen und es viele Male wieder benutzt. Es wird nicht flüssig, sondern schön blau, wenn es Wasser aufgenommen hat. Es lässt sich ohne jede Sauerei im Backofen trocknen in einer Emailleschüssel. Die hat schon Jahre überstanden ohne Schaden zu nehmen. Und wenns mal umfällt genügt aufsaugen mit dem Staubsauger, anstatt eine ätzende Flüssigkeit mühsam wegzuputzen. Und mit der Edelstahlätzerei: Edelstahleimer aus V2A, aus dem auch Töpfe sind, werden von kochsalzhaltigen Speiseresten zerfressen und das bei Normaltemperatur, so ist es in Edelstahlanwendungsseiten zu lesen. Dort nimmt man sogar V4A! Edelstahl wird durch Chromdioxid geschützt und ein Chlorid ist für ein Metall meist ein niedrigerer Energiezustand als ein Oxid, wobei das Chlorid aber oftmals viel wasserlöslicher ist ...

Chlorid ist ein tückisches Ion: es nistet sich oft statt OH-ionen ein, bildet aber keine H-Brücken. Stört damit die Oberflächenpassivierung unedler Elemente, auch Legierungen. Al ist ja nur durch seine dichte Oxidschicht geschützt, wenn die gestört wird, löst es sich auf.

Bei Edelstahl kann -je nach genauer Zusammensetzung- sog. Lochfraß auftreten. Edelstahl ist ja auch nicht edel, sondern wird durch eine molekulare Sauerstoffschicht geschützt. auch diese kann durch Chlorid gestört werden, wenn auch nur langsam. Zum Aufbewahren Plastic oder (mit Einschränkung) -Emaille (kann auch "stumpf" werden) oder Porzellan. Zum Eindampfen kanns Edelstahl sein. Mit Deckel oder Tuch drüber, spritzt furchtbar und versaut den Kochplatz! Ausserdem kleine Mengen feuchter HCl in der Küchenluft: sehr korrosiv.


sk1982  02.08.2011, 01:17

ich hab zwar nur minimal ahnung von chemie, aber ich vermute mal es macht sinn das tuch zum abdecken mit wasser zu tränken um das HCl dort zu binden, anstatt es frei in der Luft zu haben, oder?

hätte nicht gedacht, dass in den entfeuchter dingern so viel interessante chemie steckt. werde das hier noch weiter verfolgen, von euch kann man viel lernen ;)

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Du musst das Kalciumchlorid langsam erhitzen, wenn du es trocknen willst, sonst entwickelt es Salzsäure. Alu ist auf jeden Fall ungeeignet. Bei Edelstahl besteht je nach Sorte Korrosionsgefahr, was aber den Topf nicht gleich zerstören wird. Wenn du das Kalciumchlorid als Trockenmittel brauchst, macht es nichts, wenn es durch etwas Nickel und Co. verunreinigt ist.


TomRichter  01.08.2011, 23:45

Auch wenn es kein Loch durch den Topf frisst - ein Edelstahltopf mit Korrosionsstelle ist hässlich. Also doch kaputt, auch ohne Loch.

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CaCl2 reagiert sauer. Aluminium mag keine Säure, löst sich auf.

Auch Edelstahl mag keine Säure, löst sich evtl. auf, oder beginnt zu rosten.

Du könntest einen Topf aus richtigem Edelmetall nehmen, aber wer hat das schon zu Hause... Oder Du nimmst einen emaillierten Topf. Auf intakte Emailleschicht achten.