Dunkelhäutige Menschen?

5 Antworten

Das Wort Kolonialismus beantwortet nur einen Teilaspekt. Aber es ist klar: Wenn in einem Staat über 100 Muttersprachen gesprochen werden, braucht man mindestens eine Amtssprache. Das war lange die Sprache der Kolonialherren.

Aber dass die Kolonialsprache und die Ursprungssprache für Ausländer wie völlig gleich klingen, hat noch einen anderen Grund.

Ein Beispiel: In Schottland traf ich eine Russin, die perfektes BBC-Englisch sprach und ihren Mann, der einen starken schottischen Akzent hatte. Sie hatte Englisch in Russland im Sprachlabor gelernt, er sein Englisch in seiner Heimat, wo man es mit schottischem Akzent sprach. Also: Wenn man ein sehr gutes Ohr hat, kann man die Standardaussprache perfekt lernen. In der Heimat lernt man das, was dort gesprochen wird.

Ein anderes Beispiel: Ein Engländer traf in Italien einen Kardinal, der viele Sprachen sprach. Er sagte zu dem Kardinal: Können Sie mir sagen, weshalb ich in London auf der Straße fast niemanden verstehe? Ganz einfach: Die sprechen Cockney, da kommen Sie mit Englisch nicht weit; aber ich kann Ihnen Cockney beibringen. Gesagt, getan.

Und dieser Kardinal sprach natürlich in Turin und Rom nicht Italienisch, sondern Piemontesisch in Turin und den römischen Slang in Rom.

Also: Wer sehr sprachbegabt ist, kann Standardsprachen und Dialekte perfekt lernen, andere lernen auch ihre Muttersprache nie akzentfrei zu sprechen: "Wir Schwaben können alles, nur kein Hochdeutsch."

Du scheinst recht wenig über die Geschichte verschiedener ehemaliger Kolonialmächte und deren Kolonien zu wissen. Hole das mal nach.

Das sind Reste vom Kolonialismus, sofern die Personen wirklich von dort kommen.

Viele Länder wurden durch Spanier, Engländer, Franzosen usw. besetzt, deren Sprache als neue Amtssprache eingeführt und die alten Sprachen oft verboten.

Teils haben die alten Sprachen das überlebt und werden noch gesprochen, viele alte Sprachen sind dadurch aber auch ausgestorben.

Zudem sind die Kolonial-Sprachen in den Ländern oft noch heute offizielle Amtssprache. Die alten Sprachen werden dabei meist eher im ländlichen Raum noch gesprochen, wo auch die Kontrolle durch Kolonial-Mächte schwerer war, während in den Städten aufgewachsene Personen oft nur die Amtssprache sprechen. Gerade die, die man in anderen Ländern auf Reisen trifft, kommen eher aus den reicheren Städten, teils von internationalen Schulen, die teils noch immer ärmliche Landbevölkerung triffst du nicht.

Für dich mag das vielleicht gleich klingen, für Muttersprachler aber nicht. Eine Freundin von mit ist Portugiesin, sie meinte mal Gespräche mit Brasilianern sein eine Qual bis man sich eingehört hat, weil deren portugiesisch so anders ist. Gleiches ist es mit spanisch, selbst in Spanien gibt es verschiedene Dialekte, so sprechen Katalanen ein anderes Spanisch als Personen aus Madrid, obwohl beides in Spanien liegt und auch mexikanisches Spanisch ist anders.

Auch amerikanisches Englisch, britisches Englisch, australisches Englisch und viele andere klingen unterschiedlich, wenn man sich auskennt. Die ersten Tage in Irland und Schottland habe ich manche Leute nicht verstanden, weil auch sie trotz geografischer Nähe zu England schon anders sprechen.

Letztlich ist es in Deutschland ja auch so, alle sprechen Deutsch, trotzdem wird es schwer wenn ein Bayer mit jemandem redet, der Plattdeusch spricht. Ich kenne Schwaben oder auch Berliner, die können gar kein reines Hochdeutsch sprechen. Selbst in einem kleinen Land wie Deutschland gibt es also schon Sprachbarrieren, selbst wenn für Ausländer das alles gleich klingen mag.

Stichwort: Kolonialzeit! Offizielle Sprache der jeweiligen überfallenden Nation, Sprache ist nach Ende der Kolonialzeit geblieben und die vielen Sprachen und Dialekte der Einheimischen sind ins Hintertreffen bis zum Aussterben geraten.