Dürfen Lehrer sich verweigern, einen bestimmten Schüler mit auf Klassenfahrt zu nehmen?
Darf ein Klassenlehrer sich verweigern, mit einem bestimmten Schüler nicht auf Klassenfahrt zu fahren. Angenommen es gäbe einen Schüler, der ADHS und Aggressionen hat und das in extrem und er kann sich nicht beherrschen, sodass der Lehrer es so schon nicht hinbekommt, ihn im normalen Unterricht (Grundschule z.B.) zu bändigen. Wenn der Lehrer sich also nicht gewachsen fühlt, Verantwortung für diesen Schüler auf Klassenfahrt zu tragen, darf er sich dann verweigern, den Schüler mitzunehmen oder überhaupt bei der Klassenfahrt mitzufahren?
Angenommen der Lehrer ist der Meinung, dass der Schüler auf eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Emotional/Sozial gehört, er aber trotzdem auf der normalen Schule bleibt, erscheint die Situation, den Schüler ganz loszuwerden oder nur während der Klassenfahrt aussichtslos.
PS: Ich bin noch kein Lehrer, mache aber gerade wo Aushilfe und kenne einen solchen Schüler, den ich nicht gebändigt kriege und niemand anders auch.
9 Antworten
Ja darf er.
Er ist für dieses Kind auf der Klassenfahrt verantwortlich und wenn er sich das nicht zutraut nimmt er das Kind eben aufgrund diverser Aggressions Vorfälle nicht mit. Zwingen kann ihn dazu keiner.
Die Schule kann sich höchstens überlegen stattdessen gar keine Klassenfahrt stattfinden zu lassen.
Das hört sich alles nach Diskriminierung an, ist es aber nicht. Wenn ein Schüler sich nicht in eine Klassengemeinschaft einfügen kann, ist die Klassenfahrt ein hohes Risiko. Der Lehrer kann den Schüler nicht von den Eltern abholen lassen, wenn dieser aus dem Ruder läuft. Am besten ist es, wenn die Eltern diesen Schüler nicht mit auf Klassenfahrt schicken.
Schwierig, es ist eine Art Diskriminierung.
JA: Du diskriminierst einen Menschen aufgrund dessen Geistigen, Körperlichen, Äußerlichen... Zustand.
NEIN: Der Lehrer kann sich um die Anderen Kinder besser umschauen und ist nicht an ein Kind gebunden.
Es ist keine Diskriminierung, sondern eine möglicherweise sachgerechte Reaktion auf entsprechende Vorfälle.
Es ist eine schwierge Sache. Auf der einen Seite sind oder können natürlich Klassenfahrten gerade für "so einen" Schüler enorm wichtig sein. Das sollte man dem Kind nur nehmen wenn es echt nicht anders geht.
Auf der anderen Seite stehen Lehrer auf Klassenfahrten eh schon fast immer mit einem Bein im Gefängnis, so eine Klassenfahrt ist eine Riesenverantwortung. Und ein Schüler der regelmäßig austickt, sich und andere gefährdert ist da natürlich schon auch ein enormer Risikofaktor.
Das alles muss schulintern geklärt werden, das für und wieder mit etwaigen Lösungen (Elternteil kommt mit zum Beispiel) abgesprochen werden. Der Lehrer ganz alleine nach gutdünken kann nicht sagen ne Schüler bleibt mal schön daheim. Zumidest so weit ich weiß. Es kann aber sein, dass man sich von Seiten der Schule dann doch dafür entscheiden muss
Kein Lehrer steht mit einem Bein im Gefängnis, weil er auf Klassenfahr fährt. Das ist ein netter Spruch, der immer gerne wehleidig zitiert wird. Aber selbstverständlich kann ein Schüler, der für die Lehrkraftz oder die Gruppe unzumutbar ist (oder von dem abzusehen ist, dass er die Fahrt selber nicht packt), davon ausgeschlossen werden. das diskriminiert nicht, es schützt alle anderen. Und: Doch, diese Entscheidung ist letztlich die des Lehrers. Und: Nein, es müssen keine entsprechenden Vorfälle passiert sein – es genügt das begründete Risiko.
Es müssen zumindest entsprechende Vorfälle schon offiziell registriert worden sein.
Ja, natürlich darf der Lehrer das. Er hat auf der Klassenfahrt die Verantwortung für die Schüler.