DSLR und >90 % Luftfeuchtigkeit problematisch?

5 Antworten

Ich hatte die D7200 und die ist spritzwassergeschützt, wenn es auch auf das Objektiv zutrifft, dann kannst du mit Kamera und Objektiv unter die Dusche gehen. Einen direkten Wasserstrahl hält die Dichtung nicht aus, spritzwassergeschützt, nicht strahlwassergeschützt.

Auch sehr hohe Luftfeuchtigkeit war nie ein Problem, solange die Kamera und das Objektiv WARM waren. Hotelzimmer sind oft kühlt klimatisiert und die Temperatur nimmt die Kamera über Nacht an und beim Rausholen kondensiert die Luftfeuchtigkeit augenblicklich. Bei mir haben mehrere Hotpacs (Apotheke) geholfen, mit denen ich die Kamera 2 Stunden vor Nutzung auf Temperatur gebracht habe. Solange die Kamera sich in der Hand warm (nicht heiß) anfühlt, solange kondensiert keine Luftfeuchtigkeit.

Die größten Risken sind Störungen der Kamera-Elektronik und bei längerem Aufenthalt vor allem Fungusbildung in der Optik (Schimmel). Kamera niemals längere Zeit in einer Tasche aufbewahren, immer gut gelüftet.

Woher ich das weiß:Hobby

Ich finde bei Nikon gar keine Angabe zum Spritzwasserschutz.

Grundsätzlich sollte man bei problematischen Klimabedingungen auf das Wechseln von Objektiven im Freien verzichten.

Bei Panasonic hatte ich mal eine G3 wenn ich mich recht erinnere, ohne Spritzwasserschutz, die hat auf den Seychellen den Geist aufgegeben, Totalausfall, Da war hohe Luftfeuchtigkeit, Schweiss und Regen im Spiel.

Meine GX8 aktuell hat bisher alles mitgemacht, Phillipinen, Südchina, Hong-Kong, Mexico .. nur nach dem SriLanka Urkaub diese Jahr waren Flecken auf dem Sensor, die sich aber mit einem Reinigungskit problemlos entfernen liessen. Da habe ich aber auch öfters Objektive gewechselt. Grundsätzlich sage ich: eine Kamera muss alles mitmachen, sonst ist es die falsche Kamera für mich als Vielreisenden.

Woher ich das weiß:Hobby – analog gelernt, Dunkelkammer etc. Heute MFT Systemkameras

Es ist möglich, dass die Kameraelektronik rumspinnt oder die Kamera ausgeht. Mit Temperaturwechsel hat es nichts zu tun, ist einfach zu viel Feuchtigkeit in der Luft. Hatte ich selbst hier schon öfter, wenn die Luft sehr feucht war oder gar bei Nebel. Gingen danach aber immer wieder an, also kein Schaden an sich. Mehr Sorgen würde ich mir aber um die Objektive machen. Wenns da ständig feucht ist oder die beschlagen sind ist das nicht gut. Manche fahren in sehr feuchte Urlaubsgebiete und kommen mit verschimmelten Objektiven wieder nach Haus.


SirKermit  29.05.2024, 09:13
Mit Temperaturwechsel hat es nichts zu tun

Das ist schlicht falsch. Gerade die Änderung der Temperatur hat immer zwingend zur Folge, dass der Taupunkt der Luft sich verschiebt. Je nach relativer Luftfeuchtigkeit und der Richtung des Temperaturwechsels kann es zu Kondensation kommen oder nicht.

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Photon123  29.05.2024, 10:19
@SirKermit

Es hat aber nichts mit dem Wechsel zwischen draußen und ggf. kühleren Zimmer zu tun. Wenns draußen zu feucht ist, dann ist es zu feucht. Das ist nicht zu vergleichen, wenn man im Winter fotografiert und vom kalten in die warme Wohnung kommt. Die Probleme entstehen bereits draußen, nicht erst in der Wohnung.

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SirKermit  29.05.2024, 11:16
@Photon123

Mit der Physik hast du es nicht so, scheint mir.

Es hat aber nichts mit dem Wechsel zwischen draußen und ggf. kühleren Zimmer zu tun.

Es hat damit zu tun, dass bei einem Temperaturwechsel der Luft von warm nach kalt es zwingend darauf ankommt, den Taupunkt der Luft nicht zu überschreiten. Ist das der Fall, kondensiert der Wasserdampf und die Folgen davon sind bekannt.

Das ist nicht zu vergleichen, wenn man im Winter fotografiert und vom kalten in die warme Wohnung kommt. Die Probleme entstehen bereits draußen, nicht erst in der Wohnung.

Das Problem entsteht genau deswegen, weil die wärmere Luft aus dem Zimmer so weit auf der Oberfläche eines Gegenstandes abgekühlt wird, dass der Taupunkt überschritten wird. Da im Gegenzug sich das Objekt auch erwärmt, hält die Kondensation nur eine kurze Zeit an und endet.

Wer mit was woher kommt, spielt keine Rolle, entscheidend ist immer nur die Luft und die darin enthaltene Feuchtigkeit. Kühlt man Luft ab und nähert sich dem Taupunkt ... ach, das hatten wir aber schon.

Aus https://www.planet-schule.de/warum/regen/themenseiten/t3/s2.html

Kondensation
Wie viel gasförmiges Wasser die Luft aufnimmt, hängt von ihrer Temperatur ab. Kalte Luft kann wesentlich weniger davon aufnehmen als warme. Daher sehen wir im Winter unseren Atem: Das gasförmige Wasser, das wir ausatmen, kondensiert an der kalten Luft. Genau das passiert auch mit dem aufsteigenden Wasser in der Atmosphäre. Erreicht es eine bestimmte Höhe, kondensiert es (es wird flüssig) und bildet letztlich Wolken - der Wasserdampf wird sichtbar. Die Temperatur, bei der das Wasser kondensiert nennt man auch Taupunkt.
Luftfeuchtigkeit
Da die Menge von gasförmigem Wasser, welche die Luft aufnehmen kann, je nach Temperatur unterschiedlich ist, ist die Angabe der Luftfeuchtigkeit als "relative Luftfeuchtigkeit" üblich. Diese wird in Prozent angegeben. 100 Prozent Luftfeuchtigkeit entspricht der Menge Wasserdampf, die die Luft maximal aufnimmt.
Beispiele für die maximale Löslichkeit von Wasserdampf in Luft bei verschiedener Temperatur (die absoluten Werte für eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent):
0 °C 5 g pro Kubikmeter Luft
10 °C 9 g pro Kubikmeter Luft
20 °C 17 g pro Kubikmeter Luft
30 °C 30 g pro Kubikmeter Luft
Bei 30 Grad enthält die Luft bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent also 30 Gramm Wasserdampf, bei 0 Grad dagegen enthält sie bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit nur 5 Gramm!
Kühlt man Luft ab, die eine Temperatur von 30 Grad hat und 17 Gramm Wasserdampf enthält, passiert zunächst einmal nichts. Nur die relative Luftfeuchtigkeit steigt mit abnehmender Temperatur, da kalte Luft weniger Wasserdampf lösen kann. Sinkt die Temperatur unter 20 Grad, so ist der Taupunkt überschritten und der überschüssige Wasserdampf kondensiert.

Das ist auch der Grund, warum der Einsatz einer Taukappe oder einer Objektivheizung notwendig werden kann, selbst wenn man seine Ausrüstung längere Zeit am gleichen Ort hatte und sich die Temperaturen doch stabilisiert haben müssten.

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wenn man die Kamera einem zu schnellen Temperaturwechsel aussetzt, da sich dann Kondenswasser bildet.

Nicht nur schnell, die Höhe des Temperaturunterschiedes ist primär entscheidend. Es geht immer darum, die Umgebungsluft nicht unter ihren Taupunkt abzukühlen. Dann tritt Kondensation auf.

solange man ihr Zeit gibt sich nach dem Verlassen des Hotels in der Tasche etwas aufzuwärmen

Das heißt, es ist draußen wärmer als im klimatisierten Hotel? Ein deutlich verlangsamter Temperaturanstieg in der Tasche hilft dabei ungemein.