Dreht ein Pferd wegen Schmerzen um?
Hey meine liebe Reitercommunity!
Vor zwei Wochen ist mein Großer beim Galoppieren auf der Wiese ausgerutscht und hingefallen. Bis auf Schürfwunden hatte er - Gott sei Dank - keine Verletzungen.
Allerdings war er danach immer wieder hinten rechts lahm, er ist links gefallen.
Es wurde mal besser, mal schlechter und gestern war es wieder so weit gut, dass er mir traben anbot. Also bin ich nach einer langen Schrittphase einen ganz kleinen Moment getrabt (vielleicht fünf Minuten maximal) und wollte nach der kleinen Reiteinheit nochmal eine Minirunde (15 Minuten) allein ins Gelände.
Von unserem Hof führt ein steiniger Weg, an den Stutenkoppeln vorbei, den Berg hoch zum Ausreitgelände. Wir sind diesen Weg zusammen schon öfter gegangen und einmal mit einer anderen Person auch geritten.
Gestern wollte er allerdings dort nicht hoch. Ist irgendwann keinen Schritt mehr weiter gegangen und umgedreht. Aber nicht hektisch oder los gerannt. Ganz normal zurück gelaufen.
Ich habe versucht weiterzutreiben, war mir aber nicht sicher, ob er nicht hoch will, weil ihm vielleicht das Bein wieder weh tat oder er mir nicht genug dafür vertraute.
Kann es sein, dass er wegen möglichen Schmerzen dort nicht lang wollte? Dreht ein Pferd deshalb einfach um?
Liebe Grüße
Eure Keks
4 Antworten
10 minuten traben ist sehr viel mehr als ein "kleiner moment"
ich hätte es danach gut sein lassen und das pferd wieder weggestellt.
ein pferd, das schneller als im schritt nach links fällt, kann sich dabei prima mit der rechten fessel mit aller wucht auf den linken huf knallen. das ist für die fessel wie die landung auf einem spitzigen stein. er kann auch eine zerrung im bein haben.
ist das bein abgeklärt hinsichtlich absplitterungen an oder in der fessel, hämatom im gelenk?
ich würde sagen, das bein tut ihm bei belastung immer noch weh. meine behandlung wäre heparinsalbe, schritt auf hartem boden und wenn es ende nächster woche immer noch nicht hundertpro ist, nochmal tierarzt.
nachdem mich das auto vom e-trotti geholt hat - vor drei wochen - arbeiten sich die hämatome am oberschenkel und am bizeps lansam nach aussen. es kann wochen dauern, bis hämatome abheilen, bzw. bis man sie von aussen auch nur sieht.
ein hämatom im gelenk sieht man unter umständen gar nicht.
ich würde dringend anfang der woche den tierarzt bestellen und solange nur schritt auf hartem boden. bei einem tierarzt, der sich nicht zurückmeldet... da kriegste nicht mal schmerzmittel, wenns pferd akut was braucht.
ich hätte doch tiermedizin studieren sollen... nur arbeiten, wenn man lust hat und die leute sind trotzdem froh, wenn man sich mal blicken lässt. für kleinigkeiten saftige rechnungen schreiben, keinen notdienst anbieten - geregelte 40-stunden-woche... das einzige, was lukrativer wäre, ist eine goldeselzucht im hinterhof.
Ja, ich weiß auch nicht. Das ist eine Gemeinschaftspraxis. Seine Kollegin, die ich zuerst anrief, war bei dem Sturz vor zwei Wochen sofort da, kam dreimal mit Breitbandantibiotikum. Als ich sie anrief, meinte sie, dass ich ihren Kollegen anrufen soll zwecks Termin, weil er die immer macht. Keine Ahnung, vielleicht habe ich auch eine falsche Nummer, aber er hat sich nicht zurückgemeldet.
das ist echt doof.
ich würde es am montag noch mal probieren.
unser haustierarzt ist auch erst montag aus den ferien zurück. und wir hatten, während bei uns der chef in den ferien war, plötzlich einen einsteller, bei dem es sehr schnell sehr kritisch werden kann mit kolik. die vertretung war super - kam zwar mit kleinkind im schlepptau, war aber nach 40 minuten da, hatte ihr kind im griff und wirklich kompetent und ruckzuck die nötigen untersuchungen gemacht und am nächsten tag war alles wieder gut.
bei uns ist die tierarztdichte scheinbar höher...
Ja, ich versuche es Montag nochmal, sollte bis dahin keine Besserung eingetreten sein. Morgen habe ich einen Yogakurs bei meiner Osteo, die kennt den Tierarzt auch. Ich frage sie mal, ob sie vielleicht noch eine andere Nummer hat oder ob es normal ist, dass er sich nicht meldet. Aber ich habe auch eigentlich nur gutes über den Tierarzt gehört. Mal sehen.
Klare Antwort: Definitiv ja. Schmerzen sind so wie sich das anhört ziemlich wahrscheinlich.
Goldene Regel: Schenke deinem Pferd das Vertrauen, dass es versucht die Dinge richtig zu machen.
... natürlich ist umdrehen multikausal. Kann auch sein er findet es heute zu heiß für die Aktion oder er hat noch was in der Fressraufe vergessen ...
Meine SICHERE Erfahrung (vielfach) ist aber:
Wenn dein Pferd trotz treiben einen gegenteiligen Vorschlag Nacht, und das nicht seinem üblichen Verhalten entspricht(...)
...dann hör auf ihn. So kommunizieren die Fellnasen.
Nachtrag:
Wenn er tatsächlich einen guten Grud hat dein Kommando nicht zu befolgen und du seine dringende Bitte ablehnst, dann passieren zwei Dinge: 1. Du hast massiv sein Vertrauen verloren und was noch viel schlimmer ist: er hört tendenziell auf mit dir unbefangen zu kommunizieren.
Im gegenteiligen Fall verlierst du hingegen Autorität...er könnte sich gegen dich durchsetzen.
Autorität lässt sich viel leichter wieder aufbauen.
Ich hab auf ihn gehört. Sonst hätte ich ihn ja irgendwie da hoch geprügelt. Wir haben in den letzten Monaten wirklich viel an Vertrauen und Autorität gearbeitet, und es klappt sehr gut. Wir sind im Mai in den jetzigen Stall gewechselt. Davor konnte ich nicht einmal mit Halfter spazieren gehen, weil wir nicht auf einer Wellenlänge waren und mir keiner gezeigt hat, wie ich ihm gegenüber autoritär und fair bin. Jetzt bin ich ein kleines Stück mit ihm am Halfter gegangen und es war überhaupt kein Problem. Ja, ich weiß, übernimmt die Versicherung im Schadensfall nicht, aber ich bin auch nur eine kleine Strecke in Stallnähe gegangen, sodass ich wusste, wenn was passiert und er durchgeht, dass da kein Radfahrer oder Fußgänger umgenietet wird und die Straße ist weit genug weg.
Ja, das dachte ich mir auch. Ich dachte, ok, vielleicht hat er wirklich noch solche Schmerzen, dass er da nicht lang will mit mir auf seinem Rücken.
Ich glaub dein Pferd hatte einfach nur keine Lust und wollte nicht weg vom Stall. Dass es sich zusätzlich nicht wohl fühlt und evtl. noch Schmerzen hat, hat den Unmut uU noch verstärkt.
Das kann auch sein. Ich werde es weiter beobachten. Danke!
2 Möglichkeiten ... neben weiteren gefühlten 1.000 ...
a) das Pferd hat noch Befindlichkeiten vom Sturz (die zeigen sich allerdings nicht beim Ausreiten, evtl. aber beim Klettern (wenn ich das richtig verstehe) und Du solltest bis zu einer eingehenden Untersuchung durch einen TA ganz ruhig/vorsichtig machen.
b) Du bist lange nicht mehr (alleine) ausgeritten und das Pferd wollte schlicht nicht vom Hof.
Danke dir. Beide Möglichkeiten kommen natürlich infrage. Ich werde jetzt nochmal bis Montag warten und schauen, wie es mit seiner Lahmheit ist und dann nochmal den TA anrufen. Und dann werde ich nochmal schauen, ob es, wie du sagst, b ist/war oder ob es ihm tatsächlich weh tut.
Das hast du falsch verstanden. Es waren insgesamt ca. fünf Minuten.
Nach dem Sturz wurde das Bein noch nicht eingehend untersucht. Meine Osteo kann erst Ende des Monats und dem Tierarzt habe ich auf den AB gesprochen, da kam aber kein Rückruf. Meine Osteo meinte, dass es durchaus ein Arthroseschub sein kann, weil er ja in beiden Knien den Befund hat. Deshalb bekommt er schon Pellets mit MSM und Hyaluron sowie Arthrosefutter, um da zu unterstützen, aber ich denke, durch den Sturz hat er sich vielleicht was gezerrt. Ich hab ihn gebemert und mit dem Novafon behandelt, das zeigte beides gute Erfolge, daher glaube ich nicht, dass es wirklich ein Schub ist.
Ich habe auch keine blauen Flecken nach dem Sturz gesehen.
Ja, das denke ich auch. Gestern war es wohl soweit gut, dass er mir Trab anbot. Ich hab gemerkt, dass er laufen wollte, da hab ich ihm vertraut.
Woher bekomme ich diese Salbe? Hast du da eine Adresse?
Ich hab mir jetzt überlegt, weil er die Pellets noch nicht so lange bekommt, dass ich erst einmal warte, ob sie ihre Wirkung entfalten und dann tatsächlich nochmal den Tierarzt rufe, sollte es sich wirklich nicht um einen Schub handeln.