Dienstunfähigkeitsversicherung - wie lange behalten?
Ich bin 21 Jahre alt und als dualer Student im öffentlichen Dienst tätig. Nächstes Jahr schließe ich meinen Bachelor ab, derzeit bin ich Beamter auf Widerruf beim Land Nordrhein-Westfalen. Dementsprechend sollte ich mit Abschluss des Studiums den Status "Beamter auf Probe" erhalten. Nach dann weiteren drei Jahren sollte ich voraussichtlich Beamter auf Lebenszeit werden (dann wäre ich 25). Meine Tätigkeit umfasst klassische Bürotätigkeiten, ich habe keine Außeneinsätze.
Seit Beginn des Studiums vor nun knapp zwei Jahren habe ich eine Dienstunfähigkeitsversicherung bei der Allianz, für welche ich monatlich rund 43 Euro Beitrag zahle. Es handelt sich dabei um eine sogenannte "echte" DU-Versicherung, außerdem sammelt diese kein Kapital an. Meine Beiträge werden also nicht teils investiert und sind so gesehen "weg" bzw. gehen eben an die Allianz. Ich habe mich gegen eine Dynamik entschieden und die monatlichen Beiträge bleiben konstant bei 43€, nur in Härtesituationen können sie auf maximal 55€ monatlich steigen.
Solange ich noch nicht Beamter auf Lebenszeit bin, würde ich im Schadensfall monatlich 1.800 Euro von der Allianz erhalten. Wenn ich dann Beamter auf Lebenszeit bin und Anspruch auf eine Mindestpension habe, halbiert sich die Schadenssumme auf monatlich 900 Euro von der Versicherung.
Nun stelle ich mir die Frage, wie lange ich die Versicherung behalten solle. Es steht für mich fest, dass ich sie auf jeden Fall bis zu Verbeamtung auf Lebenszeit halten will. Es geht eher um den nachfolgenden Zeitraum, wenn ich Anspruch auf die Mindestpension habe. Die Mindestversorgung ist auch bei Beamten nicht so üppig wie viele denken, andererseits würde ich die rund 50€ monatlich auch gerne einsparen und in einen ETF investieren.
Eventuell hat hier jemand einen Tipp :-)
Danke
2 Antworten
Da sind einige schwere Denkfehler drin. U.a. hast Du die Inflation völlig außer Acht gelassen.
Behalte die DU bis zur Rente oder schließe sogar eine neue ab, mit Dynamik und mit Erhöhungsmöglichkeiten bei besonderen Ereignissen, wie z.B. Hochzeit.
In etfs sparen kannst Du zusätzlich und ebenfalls dynamisch nach jeder neuen Gehaltsstufe.
Die Wahrscheinlichkeit, dienstunfähig zu werden, ist relativ gering bis ca. Mitte 40 und steigt danach zunehmend an.
Du solltest die DU also auf jeden Fall bis mindestens Mitte 50 oder länger behalten - außer natürlich, Du schwimmst bis dahin so in Geld, dass Du auf diese zusätzlichen Einnahmen im Fall von schweren Krankheiten oder Pflegebedürftigkeit ohne weiteres verzichten könntest.
2000,- Euro sind in 20 Jahren nur noch die Hälfte von dem wert, was sie heute an Kaufkraft haben. Damit kannst Du dann vermutlich maximal die Lebensmittel für den Monat einkaufen, aber ansonsten keine Miete, keine Raten und auch sonst nichts bezahlen.
Nun stelle ich mir die Frage, wie lange ich die Versicherung behalten solle.
So lange bis deine Bezüge auch im Falle einer Dienstunfähigkeit dir ausreichen deinen Lebensstandard zu erhalten und / oder bis dein Vermögen hoch genug ist, dass du aus den Erträgen hieraus leben kannst.
andererseits würde ich die rund 50€ monatlich auch gerne einsparen und in einen ETF investieren.
Diese Äpfel und Birnenvergleich bringt dich nicht weiter. 43,- € für eine DU-Versicherung sollten kein Streitpunkt sein und sich auf dein Vermögensaufbauziel großartig auswirken.
Danke für die Antwort.
Die Dynamik kann ich noch nachträglich anpassen lassen, worüber ich ebenfalls nachdenke es zumindest vorübergehend zu tun (ich denke da an 3% p.a.). Die Schadenssumme konnte ich leider nicht bestimmen, da die Allianz für meinen Beruf mit dem Beamtenstatus nur diese Option bietet.
Ich stelle mir eben die Frage, ob es Sinn macht diese bis 30+ zu halten. Bis dahin habe ich definitiv Kapital aufgebaut und würde die rund 2.000€ Mindestversorgung erhalten.
ETFs besitze ich umfangreich, dort fließen monatlich rund 1.000 Euro rein. Sie stellen den absoluten Fokus meiner Geldanlage dar, den Ratschlag der Dynamik beachte ich dort :-)